"Ich wurde schon eingeladen, keine Ahnung ob ich kommen werde, ich will ja kein Schoßhündchen sein.", kam es dann von dem Blondem neben mir. Vik und ich schauten Stegi verwirrt an, dieser dachte jedoch nicht einmal daran uns einen Blick zu würdigen. "Von wem wurdest du eingeladen.", fragte Vik ihn. Stegi schaute nur dem Spiel weiter zu und ignorierte ihn. Seine Ignoranz störte mich und ich stieß ihn an der Schulter an. "Ich und Emanuel haben T. heute Mittag im Rewe getroffen und da hat er mich eingeladen.", gab er uns schließlich genervt zurück. Vik lachte darauf hin, "Du und Emanuel also doch?" Stegi schien jedoch nicht so amüsiert darüber zu sein. "Nein! Was? Er ist voll der Arsch!", erwiderte Stegi. "Das solltest du hier nicht zu laut sagen, Stegi. Ich glaube das findet Emanuel nicht so Nice.", gab Vik zurück. "Er meinte ich sei ein Schoßhündchen und das finde ich nicht so Nice von ihm.", darauf hin sprang ich mit ins Gespräche ein, "Ich dachte Sasha hat das vorhin zu dir gesagt." Ich verstand den Zusammenhang von Stegis Problem noch nicht ganz und fragte deshalb vorsichtigerweise nach. "Ja. Emanuel hat es zu Sasha gesagt und dieser dann zu mir." Stegi verschränkte dabei grummelig seine Arme. "Ach come on Stegi. Du solltest nicht immer alles glauben, was Sasha sagt. Er kann ein echter Arsch sein, ihm geht es nur darum Drama zu schaffen, sprich doch Morgen auf der Party mal mit Emanuel und klär das.", gab Vik Stegi den Tipp. Ich sah das jedoch nicht als eine gute Idee an und versuchte etwas dagegen zu sagen, "Stegi ich habe es dir gesagt, Emanuel ist falsch. Vertrau mir doch mal." Vik mischte sich jedoch wieder ein, "Seit wann kennst du denn Emanuel so gut?", und hackte diese Frage nach. "Ja und seit wann kennst du Sasha so gut?", stellte ich die Gegenfrage. "Wisst ihr was, ich finde beide Scheiße.", platzte es aus Stegi heraus. Er stand auf und stapfte vom Platz, da ich keine Interesse daran hatte hier noch länger mit Vik zu diskutieren, ging ich Stegi hinterher. Ich holte ihn ein und gemeinsam liefen wir dann Richtung Gemeindehaus. Dort angekommen setzte sich Stegi auf eines der vielen Sofas, die hier standen. Er schien immer noch eingeschnappt zu sein, also nahm ich meinen Mut zusammen und versuchte mich zu entschuldigen, so etwas machte ich wirklich nicht oft. Ich lies mich mit etwas Abstand auf dem gleichen Sofa wie Stegi nieder, doch bevor ich anfangen konnte zu sprechen, startete Stegi, "Weißt du was Tim. Du bist auch ein Arsch!" Ich war erschrocken darüber so etwas aus seinem Mund zu hören, denn ich hatte keinen Plan was ich dieses mal falsch gemacht hatte. "Bitte was?" Stegi blickte mich grimmig an. "Du bist auch ein Arsch! Als ob du das jetzt nicht verstanden hast!", er sagte dies mit einem viel zu selbstverständlichen Unterton, als ob ich wissen musste von was er gerade redete. Ich verstand sein Problem aber nicht, weshalb ich noch einmal nachfragte, "Was habe ich denn jetzt schon wieder getan?", dabei lehnte ich mich nach vorne, stützte meine Ellenbogen auf meinen Beinen ab und fuhr mir durch die Haare. "Genau das was du gerade machst! Du! Du musst immer Recht haben, oder?", er stockte, "Du denkst auch ich bin komplett dumm, oder? Klar, wusste ich das Emanuel mit mir flirtet und wir nicht nur befreundet sind! Doch da lief nichts, gar nichts. Stattdessen beleidigt er mich als Schoßhündchen." Stegi lehnte sich weg von mir. Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, trotz dessen machte mich die Information, dass nichts zwischen ihnen lief, glücklich und ich grinste. "Man darf doch noch ein bisschen Hoffnung haben, oder? Ich dachte wirklich er wäre Nett und kein arroganter Affe." Ich lehnte mich wieder zurück und plazierte meine Ellenbogen auf der Lehne der Couch, ein Lächeln war immer noch auf meinen Lippen zusehen. "Hör auf!", schrie er plötzlich. "Was mach ich denn!" Stegi schaute mich wieder wütend an. "Hör auf so gönnerisch zu lächeln! Tim, ich bin schwul, Okay! Ich hoffte wirklich, Emanuel wäre Nett." Stegi hatte es laut ausgesprochen. Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Genau das wollte ich aus seinem Mund hören. Es war die Bestätigung, Stegi war schwul und jetzt hatte ich ihn, dort wo ich ihn wollte. "Wieso hast du das nicht gleich von Anfang an gesagt?", fragte ich gespielt verwundert. "Ich weiß es nicht. Ich bin nicht hier um mich zu outen und es jedem auf die Nase zu binden.", erklärte er verständlich. Doch ich ging darauf ein, musste ja den verwunderten spielen, deshalb lachte ich nur laut darauf los. "Ey, was lachst du jetzt! Das ist nicht lustig." Stegi nahm ein Kissen und warf es in meine Richtung. "Das ist die schlechteste Ausrede die ich je in meinem ganzen Leben gehört habe. Du lässt dich Betrunken auf einen Schwulen ein und jetzt schämst du dich dafür.", ich hielt mir dabei meinen Bauch und lachte weiter. Ich spiele mit diesem Satz natürlich auf den einen Abend an, an diesem er betrunken in unser Zimmer getorkelt kam. "Was! Das war keine Ausrede. ", warf er, geschockt von meiner Aussage, ein. "Ach echt?", sagte ich während ich mir gespielt eine Träne aus dem Gesicht rieb. "Ja!"

'Er ist so süß, wenn man ihn nicht ernst nimmt. Stegi war wirklich schwul. Perfekt, jetzt musste er es mir nur noch beweisen.'

"Dann küss mich.", befahl ich ihm. Der Blonde schreckte etwas zurück. "Das ist nicht dein Ernst? Erst heulst du rum das Sasha nichts erfahren soll und jetzt forderst du mich auf dich zu küssen? Du kannst meinen Arsch Küssen!", schnalzte er. "Wen juckt es? Trau dich oder war es doch nur eine schlechte Lüge von dir?", stichelte ich ihn und scheinbar wirkte es. Stegi stand von seinem Platz auf und kam auf mich zu. Er stand nun direkt vor mir. Ich bewegte mich keinen Stück weg, nicht einmal meine Arme nahm ich von der Lehne runter, um ihm irgendwie einen Stück entgegen zu kommen. Nein, ich wollte das er sich auf den Weg zu mir und meinen Lippen machte. Er blieb jedoch kurz stehen und schaute mir von da oben direkt in meine braunen Augen, bevor er sich dann doch langsam zu mir runter beugte. Ich wollte diesen Kuss gerade, sogar noch mehr, als wie an diesem einen Tag in unserem Zimmer. Also beugte ich mich doch etwas nach vorne, so das er es leichter hatte mich zu erreichen. Langsam schloss ich meine Augen und hoffte darauf jeden Moment seine Lippen spüren zu können. Stegi legte seine rechte Hand auf meine Schulter und ich konnte seinen Atem schon in der Nähe meines Gesichtes spüren, doch sein Mund kam nicht meinen Lippen näher. Ich zuckte etwas zusammen als das erste Geflüsterte Wort mein Ohr berührte. "Ich weiß was du hier gerade versuchst." Ich öffnete meine Augen wieder und wurde etwas rot im Gesicht. Stegi bewegte sich jedoch nicht weg und ich konnte ihm genau in seine blauen Augen schauen. "Entweder du macht mit Sasha schluss oder es gibt keinen Kuss.", er flüsterte es immer noch und schaute dabei offensichtlich runter zu meinen Lippen. Ich wollte es gerade so unglaublich sehr, doch er hatte Recht. Diesen Stress wollte ich ihm nicht antun und nickte ihm deshalb mit einem schelmischen Lächeln zu. Der Blonde nickte darauf hin auch und bewegte sich wieder weg von mir. Ohne etwas zu sagen verließ er das Gebäude und lies mich alleine zurück. Ich schaute ihm solange ich konnte hinterher bis er komplett verschwunden war. Immer weiter lies ich mich in die Couch sinken. Ich hatte mich jetzt nicht wirklich in diesen kleinen blonden Typen verliebt. Das kann doch nicht Wahr sein und das größte Problem war, dass er von Sasha wusste und solange wir zusammen waren, nichts mit mit zu tun haben wollte. Mit meiner Hand fasste ich mir ans Herz, es pochte stärker als erwartet. Kurze Zeit blieb ich noch sitzen, denn ich musste mich entspannen, diese Situation war viel zu intensiv gewesen.

Stexpert | So anders bin ich nicht!Where stories live. Discover now