Kapitel 9

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 »Und was, machen wir dann wenn wir in Australien sind?« fragte Luna. Darauf hatte ich keine Antwort, nur das ich zum Barrington Vulcano musste, aber es gab ein Problem. Meine Mutter hatte wahrscheinlich mich als vermisst gemeldet , vielleicht war die Polizei schon da. Wenn sie mich fanden und die Narben sahen würde ich in die Geschlossene gehen, ohne Wiederkehr. Die Wut, und die Sehnsucht nach meinem Vater waren jedoch so stark, dass ich die Zweifel abschütteln konnte. Ich holte einen Apfel aus meinem Rucksack und biss in ihn hinein. Nachdem ich das Stück runtergeschluckt hatte, beantwortete ich die Frage von Luna » Ich hab mir noch keine Gedanken gemacht, nur das ich zum Barrington Vulcano muss, egal was kommt. Ich will meinen Vater finden, eine normale Familie haben. Eine ganze Familie. Du müsstest das doch verstehen.«. Sie blickte mich nicht an und rieb sich verlegen den Arm. Da sie und Michael selbst Adoptiveltern hatten, verstand sie es wohl am besten wie es war seine Eltern, oder ein Elternteil zu vermissen. »Barrington Vulcano?« Manu sah verwirrt aus.  »Wir sollten erstmal herausfinden, was der Satz auf diesem Papier, was du und Michael gefunden habt. Das ist nämlich nicht, dass was man als normalstes der Welt bezeichnen kann.« und blickte auf die Schrift. »Folgt dem Ruf der Elemente? Vielleicht, sind wir damit gemeint. Maurice hat ja  diese Träume mit diesem Phönix. Also könntest du für das Feuer stehen, und wir anderen für die anderen Elemente? .« überlegte Luna. Für mich klang das, was sie sagte, schlüssig, aber waren wir so wichtig, und wenn das stimmte, warum sagte uns das keiner?« »Wir sind nicht mal ansatzweise so wichtig. Wir sind nur Menschen, ein Zusammenspiel aus Zellen. Nichts weiter«, die anderen sahen mich an, Entsetzen und erstaunen in den Augen meiner Freunde. Warum ich das sagte? Ich wollte das was passierte verdrängen, obwohl es nichts zu verdrängen gab. Das war real und etwas war da draußen. Michael und Luna blickten sich aufeinmal an, ihre Blicke waren düster und Micha murmelte ihr zu » Wir sollten euch etwas beichten. «. Ich blickte sie an, ich war komplett verwirrt, und auch verdammt überrascht, die Geschwister setzten sich auf den Holzstuhl, und sahen uns dann mit Nervosität in den Augen an. Michael seufzte, und fing an zu sprechen  » Wir kennen ein paar Leute aus Australien, sie sind mit uns befreundet und könnten uns auch einen Unterschlupf gewähren«  »Wer sind diese Leute?« fragte ich.  » Sie nennen sich "Die heilig Kreuz-Kirche" eine gläubige Gesellschaft, unsere Mutter hat dieser Gruppe angehört. Wir waren in den Ferien im Urlaub. Ich hab Kontakt mit der Leiterin, Frida  Solender« beantwortete Luna. Aufregung und Freude, wie Sehnsucht und der drang, sofort nach Australien zu kommen, nach meinem Vater zu suchen. Möglicherweise steigerte ich mich zu stark in diese Sache rein, aber es war mir egal. Ich sagte zu den anderen »Ich geh raus«, die Spannung in den Raum hielt ich nicht mehr lange aus, ich musste an die frische Luft, durchatmen Un und meine Gedanken ordnen.  »Ich komm mit« bot Michael mir an, ich wollte ablehnen, bemerkte dann den besorgten Ausdruck in den Augen des größeren und nahm ihn schließlich doch auf den Spaziergang mit. Nun waren wir allein, was mich irgendwie... fröhlich machte, zum ersten Mal seit Jahren spürte ich diese Gefühle , ich spürte wie mein im Inneren  meines Bauches  anfing zu kribbelne.  »Ich mag dich, wirklich sehr, Momo, aber wenn es etwas gibt das dich bedrückt, erzähl es mir. Ich will mich wieder jemanden verlieren, den ich lieb hab. Sie mir in die Augen, ich will das fu es mir sagst, In Ordnung?« mit diesen Worten fasste er mich an der Schulter und drehte mich zu sich, so dass ich in die wunderschönen Blauen Augen von ihm sah. Moment, stop, stop, was zur verdammten Scheiße denke ich da? War ich schwul? Ich hatte mir noch nie Gedanken gemacht, was meine Sexualität betrifft, ich würde sowie nie Liebe finden.  »Maurice, versprechs mir. Ich will dich nicht verlieren.«, er riss mich aus den Gedanken, ich antwortet perplex mit  »Ja, ich versprechs dir«. Er ließ mich los und zeigte auf den See, der die warme Sonne reflektierte, das  Boot schaukelt in den leichten Wellen.  »Es ist wirklich wunderschön, hab ich recht?« es war wirklich schön, die Ängste und die Sorgen verschwanden, wenn auch nur für wenige Augenblicke.  »Wollen wir mal baden gehen? Ich weiß ja jetzt von deinen Problemen. Aber wenn du nicht willst, dann nicht, es entscheidest du. Ich hab in deinen Augen immer gesehen, wie du uns beneidet hast, und wie du das Wasser vermisst hast.«. Er hatte ja recht, ich vermisste das Wasser, aber ich wollte nicht, zumindest noch nicht.  »Nei, aber wir können ja ins Boot gehen. Ich geh jedenfalls ins Wasser, überleg dir. Er zog sich die Jacke und das Hemd aus und stand dann nur noch in Boxershorts vor mir, er sprang kopfüber ins Wasser und tauchte unter. Ich setzte mich in das Gras, das am Ufer wuchs und zog meine Prothese a zog Meine  Hose bis zu meinem Beinstumpen hoch, und auf der andern bis zu meinem Knie. Als ich meine Beine ins  kühle Wasser tat, seufzte ich glücklich, ich legte mich ins Gras und schloss die Augen, und ließ die Sonne auf mein Gesicht scheinen. Ich musste an den Satz denken, den Luna gesagt hatte, wenn ich das Feuer representierte, würde das ja auch die ganzen Träume erklären. Und auch das was gestern passiert ist. War ich aber wirklich so wichtig? Gab es noch andere Leute mit diesen "Kräften"? Was hatte der Satz 'Folgt dem Ruf der Elemente zu bedeuten? Möglicherweise stimmte es, aber waren die anderen damit auch gemeint? Und wenn ja, hatten sie schonmal  solche Sachen erlebt?  Hätten sie mir es  erzählt? Ich seufzte frustriert, bis sich plötzlich ein Schwall Wasser über meinen Kopf ergoss, und ich erschrocken mich aufruchtete, nur um  vor mir Michael im Wasser schwimmen zu sehen. Ich strich mir die nassen Haare aus dem Gesicht und Michael kicherte .  »Du müsstest mal dein Gesicht sehen« lachte er. Mein Hemd war komplett nass, weswegen ich gerade aufstehen wollte um mir  neue Klamotten zu holen, als Michael mich plötzlich am Arm packte und mich ins Wasser zog. Ich tauchte unter, das Gewicht meiner Beinprohtese zog mich nach unten, mit den Armen schaffte ich es aber nach oben zu schwimmen, und ich durchbrach prustend die Wasseroberfläche. Micha lächelte und sagte »Maurice, du solltest mich kennen, ich bin immer noch im inneren ein kind«, und schon Spritze er mir dass Wasser mit voller Wucht ins Gesicht. Ich schwamm zum Ufer, setzte mich hin, löste meine Prothese von meinem Knie und zog mein sowieso durchnässtes T-Shirt aus, und sprang mit einer Arsch Bombe ins Wasser, es war mir in diesem Moment egal, ob er die Schnitte sah, oder meinen ausgemergelten Körper. Den ganzen Mittag verbrachten wir mit schwimmen, und als die anderen kamen, Manuel zu seinem Vater ging, und wir uns zusammen in Gras legten und die Wolken vorbeizogen , hatte ich das Gefühl, es war die beste Entscheidung meines Lebens gewesen, alles zu beichten, wegzulaufen. 

 »Und dein Vater hat es dir einfach so gegeben, ohne zu fragen warum?«, das was Manuel in der Hand hielt, war so viel wie meine Mutter in drei Jahren verdiente, ich zählte 6 5000€scheine und unmengen an 1-2 Euro Münzen in seinem Geldbeutel.  »Ich hab es meinem Dad aus dem Safe geklaut, er wird es eh nicht vermissen, er hat genug Geld, um nicht mal zu bemerken das seine 'Tochter' jetzt ein Junge ist« sagte er voller Verachtung. Seine Transsexualität besprach er nicht gerne, von dem was er von seinem Vater erzählte, war sein Erzeuger immer noch davon überzeugt, daß er Manuela hieße, was echt ziemlich schade war. Dann lächelte er wieder sein schelmisches Lächeln und sagte »Worauf warten wir noch, wann fahren wir nach Berlin?«. Sein Abenteuerlust war geweckt.  »Momemtmal, was sollen wir unseren Eltern sagen? Wenn die Polizei dich als vermisst meldet, wenn sie uns finden sind wir am Arsch. Wir sind strafmündig, unsere Eltern könnten Strafen bekommen.« warf Luna ein, sie war eben verdammt vernünftig. Michael widersprach  »Wir haben zuhause, Kontaktlinsen, sie könnten uns, helfen, und die Schwester unserer 'Mutter' hat doch nen Friseursalon, da können wir doch unser Haare färben lassen.und der liegt auch in Berlin, das passt doch, bei unserer Tante können wir die Woche verbringen, und dann wegrennen. Außerdem hassen sich meine Adoptiveltern und ihre Schwester, also wird sie im Falle, das uns sucht, nichts Aussagen.«. Mir war aufgefallen, dass Senja sich nicht beteiligt hatte, normalerweise lächelte sie, war nett, aber jetzt war in ihren hellvioletten Augen eine gewisse Traurigkeit zu sehen, ich bemerkte dass sie sehr viel schminke im Gesicht trug, was so garnicht ihre Art war, ich bemerkte dass ihre Lippe aufgeplatzt war, und sie allgemein einen verprügelten Eindruck machte.  »Alles gut, Senja?« fragte ich, sie machte Mithilfe der Gebärdensprache den Satz »Alles gut, war nur in Gedanken« als sie jedoch wegschaute, ließ ich es, sie zu fragen, da ich sie nicht unter Druck setzen wollte.  »Wir sollten los«. Michael zeigte auf das Geld und fügte hinzu »In Berlin sollten wir uns Proviant und Flugtickets kaufen können. Also los«. Ich atmete tief ein, und holte den Rucksack aus der Hütte , und zog mich um. Mit einem orangenen Hoodie und einer Jeans bekleidet, das magische Papier hatte ich eingepackt, damit ich es bloß nicht verlor. Ich bemerkte jedoch Senjas Gesicht, so voller Angst und Schmerz ich legte ihr die Hand auf die Schulter und lächelte ihr ermutigend an, da ich vermutete das die Makel von ihrem Vater stammten, nur einmal hatte ich in gesehen, und das reichte mir schon, er war verdammt aggressiv. Es war besser, wenn sie von ihm wegkam, wir halfen ihr zwar, aber wir allein konnten nichts ausrichten, da das Jugendamt, sozusagen auf ihre Familiäre Lage nen scheiß gab. Ich sah dem Leuchtball, der über den Himmel zog. Und so machten wir uns auf, der Sonne folgend, vor uns das womöglich größte Abenteuer in unserem  Leben. 


Magic Blood-Das Erbe der Sonnenkrieger.Where stories live. Discover now