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Meine Füße schmerzten und im Laufe der Nacht und des nächsten Tages fragte ich Crave und Eath wahrscheinlich fünfzig Mal, wie lange es noch dauern würde, bis wir unser Ziel erreichten

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Meine Füße schmerzten und im Laufe der Nacht und des nächsten Tages fragte ich Crave und Eath wahrscheinlich fünfzig Mal, wie lange es noch dauern würde, bis wir unser Ziel erreichten. Umso glücklicher machte mich jede Pause, die wir einlegten.

Die Sonne war bereits untergegangen und Crave hatte ein Feuer gemacht, an welchem wir nun saßen und die Wärme genossen. Ein paar Sterne standen vereinzelt am Himmel und die kühle Nachtluft ließ mich die dünne Decke, die ich aus der Hütte mitgenommen hatte, enger um mich ziehen.

Seit wir unterwegs waren, hatten wir nicht sonderlich viel gesprochen, nur ein paar belanglose Themen waren aufgekommen, an denen ich mich jedoch nicht wirklich beteiligt hatte. Viel zu sehr war ich damit beschäftigt gewesen, mir über all die neuen Informationen Gedanken zu machen.

Crave war also der Erbe Ceraes'. Und ich die Erbin Riscéas. Und deswegen waren wir auf irgendeine Weise miteinander verbunden. Sollte einer von uns sterben, würde dies Auswirkungen auf den jeweils anderen haben. Deswegen passte Eathiran auf mich auf. Und der Rest der Welt wollte uns beide schnappen, um uns den Göttern zu opfern – das war sowieso das Beste an der ganzen Sache. Und wenn ich es richtig verstanden hatte, war es sicherer, wenn wir Abstand hielten, da wir so nur ein viel leichteres Ziel wären. Da gerade aber die Magier hinter mir her waren und ich keinen Ort hatte, an den ich hätte gehen können, ging Crave das Risiko ein und nahm mich mit. Ob sie mich direkt wieder rausschmeißen würden, sobald sich die Aufregung und das Chaos gelegt hatten?

„Ceszia wird außer sich sein", riss Crave mich aus meinen Grübeleien. Ein belustigtes Schmunzeln lag auf seinen Lippen. „Diese Feiern sind ihr so wichtig, ich habe das Gefühl, sie werden jedes Jahr größer und prachtvoller. Und jetzt das." Als ihm ein leises Lachen entwich, konnte auch ich mein Lächeln nicht mehr zurückhalten. Irgendwie tat es mir ja leid, aber andererseits war es so absurd, dass ich für all das verantwortlich sein sollte.

„Warum warst du heute überhaupt dort?", kam es nun von Eath, der seinen Freund mit ernster Miene ansah. Ich hatte schon die ganze Zeit das Gefühl, dass er immer noch alles andere als begeistert davon war, dass sie mich mitgenommen hatten.

Crave zuckte mit den Schultern und für einen flüchtigen Augenblick streifte sein Blick meine Person. „Sie hat mich eingeladen. Warum hätte ich nicht hingehen sollen?"

„Dein Vater hat gesagt, du würdest noch für ein paar Wochen in Cohadon bleiben und dir höchstens einen Tag freinehmen, um den Feierlichkeiten beizuwohnen. Ich hätte nicht gedacht, dass du direkt den ersten Tag wählst." Ich kannte die Stadt, von der er sprach, sie gehörte zu dem Teil Ociliens, den die Astóric bewohnten. Was er wohl dort gemacht hatte?

„Wenn's nach ihm ginge, wäre ich für mindestens drei Jahre dort geblieben, das weißt du. Ich war schon nach vier Monaten bereit, wieder nach Hause zu kommen."

„Ich hoffe, dir ist klar, dass wir hiermit", Eath machte eine ausladende Geste, die mich und Crave einschloss, „alles zunichte machen, worum ich mich die letzten Jahre bemüht habe. Das ist genau das, was wir vermeiden wollten. Was denkst du wird dein Vater sagen?"

Riscéa - Schuld und LügeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt