Ich dachte mir schon ... aber nein, das kann nicht ...

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Ausgangsbeschränkung Tag 20 [Donnerstag, 9. April]

Es war ein enormer Zufall. Ich wollte grade einkaufen gehen – ja, gehen – und hab mein Handy in den Rucksack gepackt. Dann schnell runter, schauen ob Mama Puddingpulver da hat, das ich für einen Kuchen brauche. Weil ich normalerweise keins brauche. Und deshalb hoffentlich keins kaufen müsste. Sie hatte keins da. Habe ich aber erst nach dem enormen Zufall rausgefunden. Es hat nämlich das Telefon geklingelt. Mama im Wohnzimmer, Papa im Homeoffice, ich zur falschen Zeit am falschen Ort (im Nachhinein: zur richtigen Zeit am richtigen Ort). Soll Mama das Telefon bringen. Na gut, dann weitersuchen.

Ich habe noch nicht richtig weitergesucht, ruft sie nach mir, das Telefonat sei für mich. Ein fettes Grinsen. Ich dachte mir schon ... aber nein, das kann nicht ... die schreiben doch einen Brief? Und gerade, als ich runter gekommen bin, habe ich geschaut, ob ein Brief dabei war. Aber es war kein Brief für mich da, also kommt der wohl erst nach Ostern. Auch wenn er letztes Mal vor Ostern schon da war. Aber Krise und so. Also, nein, die können es nicht sein.

Sie waren es. Die HFF hat angerufen. Ich bin in der engeren Auswahl. Und super aufgeregt.

Ich hab es vergangenes Jahr schon zu den Einzelgesprächen geschafft, aber am Ende hat es doch nicht ganz gereicht. Und diesmal bin ich zumindest genauso weit wie letztes Mal. Das ist beruhigend. Obwohl jetzt der perfekte Zeitpunkt wäre, zu studieren. Ich könnte nebenbei selbstständig bleiben, weiter arbeiten, ein bisschen Geld verdienen, um nicht jahrelang auf meine Eltern angewiesen zu sein. Dann gleichzeitig lernen, wie man gute Drehbücher schreibt und diese auch bis in die Produktion bringt. Es wäre einfach ideal.

Die HFF hat angerufen. Das werde ich erst glauben, wenn der offizielle Brief da ist.

Geschichten über Klopapierhamster und Pizza To GoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt