Heute hab ich noch Urlaub

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Ausgangsbeschränkung Tag 11 [Dienstag, 31. März]

Letzter Tag „Urlaub", bevor ich mein selbstgesetztes Arbeitsziel verfolge

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Letzter Tag „Urlaub", bevor ich mein selbstgesetztes Arbeitsziel verfolge. Naja, wobei ich im Urlaub etwa vier Stunden gearbeitet habe, weil ich was für den Verlag fertigmachen musste. Na gut. Aber die restliche Zeit wollte ich entspannen, schlafen. Nur war ich überhaupt nicht müde. Es ist ätzend, schlafen zu wollen, die letzten entspannten Stunden genießen zu wollen, bevor der Alltagsstress wieder loslegt und viel von mir abverlangt wird – und dann wach zu liegen.

Die Tage sind aber auch extrem lang, wenn man nichts zu tun hat. Vor allem, weil ich meistens mit Niklas aufstehe – heißt vor sieben Uhr. Und bis er dann von der Arbeit kommt, mit der Arbeit am Haus fertig ist und Zeit für mich hat, dauert es meistens über zwölf Stunden.

Ich war schon zu viele Wochen daheim. Allein im vergangenen Jahr war ich zuerst zwei Monate arbeitslos, hatte dann sechs Wochen produktionsfrei und bin nun schon wieder bis auf unbestimmte Zeit Zuhause und kann nichts tun.

Am drastischsten war die Zeit nach meinem Abitur. Drei Monate hatte ich frei, bis ich meine Ausbildungsstelle angetreten habe. Der erste Monat war noch ganz cool, ich habe einen Roman geschrieben und die Sommerzeit genossen. Im zweiten Monat habe ich mich dann entspannt und mental auf die Arbeit vorbereitet. Und im dritten Monat habe ich an meiner Existenz gezweifelt.

Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es Langeweile. Und nur rumliegen und auf den Abend zu warten ist nicht gut für meinen inneren Drill-Sergeant, der am Tagesende die Fortschritte sehen will, die ich gemacht habe.

Na gut, was habe ich vorzuweisen? Ich mache neuerdings täglich Sport. Zwar nur zehn Minuten, aber das ist mehr, als zuvor. Und ansonsten bin ich zumindest wach. Ich könnte lesen, den Text für die Theaterprobe lernen, die morgen über den digitalen Weg stattfindet. Es gäbe auch im Haushalt noch massig zu tun.

Aber das mache ich morgen. Heute hab ich noch Urlaub.

Zumindest fast. Wie gesagt habe ich vormittags gearbeitet. Und auch spätnachmittags ist uns noch etwas eingefallen, die Zeit sinnvoll zu nutzen: Die Songproduktion weiterer Lieder für meinen Roman. Jetzt haben wir doch tatsächlich schon vier fertig und nach und nach kleistere ich sie auf YouTube.

Also doch ein recht produktiver letzter freier Tag, bevor ich in den Ernst des Lebens zurückkehren muss.

Geschichten über Klopapierhamster und Pizza To GoWhere stories live. Discover now