Kapitel 16

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Was ein durcheinander. Und das war noch die freundliche ausspräche. Mein Kopf schaffte es einigermaßen die Ereignisse der letzten Stunden zu verarbeiten. Ach was, der letzten Woche. Wie konnte sich mein Leben nur so schnell verändern? Oder hat es sich garnicht verändert, ich meine ich war immer noch ich... oder? Immer noch diejenige die Konflikten aus dem Weg ging, die Ihre Arbeit gewissenhaft verrichtet. Und die enige die sich niemals von anderen in eine gefährliche Situation bringen lassen würde. Ha...genau. Ich war ja sowas von daneben.

Ich meine, was zur Hölle war eigentlich los mit mir? Dex hatte mich bei unserem ersten Date versetzt, und ich hatte es Ihm einfach verziehen. Und das nächste mal hat er eine halbnackte Frau auf seinem Schoß sitzen, und keine 20 min später gab ich mir seinen Küssen hin. Wer tat sowas?

Aber dann sah Ich Ihn, wie der Dex den ich dachte zu kenne sich vor mir in eine andere Person verwandelte. Ich habe noch nie jemanden so aggressiv gesehen. Tief in meinem Inneren wusste ich, wenn Maddox Ihn nicht unterbrochen hätte würden wir jetzt nicht hier im Truck sitzen. Ich wäre höchstwahrscheinlich auf einer Polizeiwache und müssten Ihnen erklären, wieso Dex jemanden mit seinen bloßen Fäusten umgebracht hat.

Mein Magen drehte sich, und ich presste meine Hand gegen meine Stirn und versuchte das pochen hinter meinen Augen weg zu massieren. Ich bräuchte mein Bett und eine Flasche Wein. Wahrscheinlich auch einen Pott Eiscreme. Dieser Tag muss einfach so schnell wie möglich hinter mir liegen, sodass ich wieder nach vorne blicken kann. Doch auch dies war garnicht so einfach, denn eigentlich dachte ich das ich weiß was die Zukunft für mich im Petto hat, aber anscheinet wahr Ich ziemlich gut darin alles durcheinander zu werfen.

Mit den Augen auf die dunkel Fahrbahn gerichtet, die nur von den Scheinwerfen des Trucks beleuchtet wurden, versuchte ich meine Gefühle zu sortieren. Was mir natürlich nicht gelang, denn die eine Person die all dies in mir auslöste saß keinen Meter von mir entfernt. Sein Geruch benebelte meine Sinne.

Buster legte seine Schnauze auf meine Schulter, und ein paar meiner Sorgen schienen sich in Luft auf zu lösen. Ohne mich umzudrehen griff Ich hinter mich und streichelte über seinen breiten Kopf. Er war so unglaublich schmutzig, ich hatte noch keine Ahnung wie ich Ihn wieder sauber bekommen sollte. Doch das war so eine Sache um die ich mich später kümmern konnte. Mein Magen überschlug sich, als wir in meine Straße abbogen. Dex hatte bis jetzt noch kein Wort zu mir gesagt. Nachdem wir das Grundstück verlassen hatten, haben die restlichen Hell's Knights auf Ihre Maschinen gesetzt und sind davon betraust. Dex hatte mir die Tür zum Truck aufgehalten, und nach dem ich mit Buster eingestiegen war, hat er sie fester als sonst zugeschmissen. Dex hatte mir den Rücken zugedreht als er sich noch mit Maddox unterhalten hatte. Für eine kurzen Augenblick trafen sich unsere Blicke, doch Maddox blickte sofort weg und Nickte nur bevor er sich und den Van setzte und an uns vorbei fuhr. Das war gerade pure Enttäuschung auf seinem Gesicht.

Dex parkte den Truck direkt vor meinem Komplex, direkt im Halte verbot. Was bedeutet wer würde nicht blieben.

Also nahm ich allen meinen Mut zusammen und versuchte die Wörter aus meinem Mund zu kriegen.

„Dex? Ich..."

Dex drehte sich ruckartig zu mir um, es war dunkel im Truck was es mir erschwerte seine Lippen zu lesen.

„Ich hab dir verdammt noch mal gesagt du sollst im Wagen bleiben. War das denn so schwer zu verstehen?!"

„Ich wollte nur helfen" Sagte ich, doch ich wusste das das kein guter Grund war. Ich meine was hätte ich schon ausrichten können. Nur leider kommen diese Realisationen immer ein bisschen zu spät.

„Helfen? Gott Willow. Wie kannst du nur so naive sein? Die Typen waren bewaffnet, dass sind Gang Mitglieder die nicht davor zurückschrecken, hübsche, kleine, Naive Frauen zu verletzten um das zu bekommen was sie wollen. Mit deinem unüberlegten Handeln hast du einen meiner Männer in Gefahr gebracht, ist dir das bewusst? Du hast nicht nur dich in Gefahr gebracht, nein. Du hast auch andere mit rein gezogen." Sein Körper bebte, und ich drückte mich ein wenig weiter gegen die Beifahrer Türe. Ich weiß nicht wieso, denn eigentlich vertraute Ich Ihm das er mir nichts tun würde, doch mein Instinkt sage mir etwas anderes.

„Das wollte ich nicht. Ich..."

„Willow!" Dex schlug auf sein Lenkrand und drehte sich nun ganz zu mir um. Mein Atem beschleunigte sich, doch ich konnte nicht von seinem Wutverzehrten Gesicht weg schauen.

„Das ist mein Leben Willow! Ich muss jeden Tag Entscheidungen treffen, um meine Männer in Sicherheit zu wissen. Das ist meine Aufgabe. Und du bringst mich dazu regeln zu brechen, nicht nur das, du widersetzt dich mir. Ich kann das nicht Willow. Du hast keine Ahnung was heute alles hätte passieren können" Gott, er war so wütend. Wie ein Lamm saß ich in der Ecke, und beobachtet den Wolf der jedes Sekunde Angreifen konnte.

„Ich kann das nicht Willow." Dex Schultern sackten nach vorne, und er stützte seine Arme auf dem Lenkrad ab.

„Ich dachte wirklich wir könnten das hier hinbekommen." Er schüttelte den Kopf, und ein sarkastischen Lächeln erschein auf seinen Lippen.

„Aber eigentlich wusste wir das doch von Anfang an, nicht wahr Willow? Obwohl ich dir ne heiden Angst eingejagt habe, bist du trotzdem zu mir gekommen. Selbst als ich dich versetzt hatte, hast du mir verziehen. Ober nach der Szene im Clubhaus, da hätte ich es eigentlich schon sehen müssen."

„Was sehen?" Fragte ich, obwohl ich mir recht Sicher war da sich genau wusste was er meinte.

„Das in meinem Leben kein Platz für jemanden ist, der gerade so auf beiden Beinen im Leben steht. Der nicht genug Rückgrat hat, um mir zu sagen wenn ich verschissen habe. Du nimmst es einfach hin." Autsch... Tränen brannten in meinen Augen, und Dex verschwamm leicht, doch ich konnte immer noch dieses ätzende lächeln sehen.

„Siehst du, selbst jetzt schaffst du es nicht mich an zu schreien. Lass los Willow. Schlag mich, beschimpf mich, mach was auch immer du willst." Der blickte mich an, und ich konnte nichts machen, ich saß dort und als die erste Träne über meine Wange lief, schüttelte er beinahe enttäuscht seinen Kopf.

„Geh nachhause Willow. Finde den langweiligen Buchhalter Typ und bekomm 2 Kinder mit ihm. Hab dein Haus, und deinen Bücherclub. Ich bin nicht das was du in deinem perfekten Leben brauchst."

Meine Wangen brannten als ich hinter mich griff um die Beifahrertüre zu öffnen. Vorsicht rutschte ich von dem Sitz runter bis meine Füße den Boden berührten. Buster sprang sofort aus dem Wagen raus als ich die hintere Türe öffnete, und erkundete sofort die kleine Grünfläche vor meinem Gebäudekomplex.

Das kleine Licht in seinem Wagen schien auf Ihn herab, sodass ich diesmal wirklich seine Augen sehen konnte.

„Weißt du was Dex?" Sagte ich mit ruhiger Stimme. Ich würde Ihn jetzt nicht die Befreiung geben mich weinen zu sehen.

„Was?" Sagte er und mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.

„Ich danke dir." Das schein ihn zu überraschen, den sein selbstgefälliges grinsen verschwand für einen winzigen Augenblick.

„Ich danke dir dafür, das du mir gezeigt hast wer du wirklich bist. Denn das macht das ganze hier viel einfacher." Bevor ich die Türe schließen konnte, blickte Ich Ihm noch einmal tief in die Augen, und versuchte Ihm ein kleines lächeln zu geben.

„Pass auf dich auf Dex" und damit schloss ich die Wagentür, drehte mich weg und lief zu meinem Gebäude. Meine Schultern gerade, mein Kinn hoch. Jetzt war gerade nicht die Zeit schwach zu sein. Das würde ich er sein, wenn ich alleine in meiner Wohnung war. Ich war wirklich froh das Dex mein Gesicht nicht sehen konnte, denn so sehr ich es auch versuchte mit der Oberhand aus dieser Situation raus zu kommen, wusste ich das er gewonnen hatte.

Tränen rannten über meine Wangen, und ich wusste genau das sie erstmal nicht mehr stoppen würden. Buster war an meiner Seite als ich die Haustüre aufschloss. Er rannte vor mich die Treppe hinauf, seine Rute wie wild am wedeln. Ich versuchte mich wirklich nicht umzudrehen, und Ihm zu zeigen wie sehr seine Worte mich getroffen hatte. Doch ich konnte mich davon nicht abhalten den Blick zurück zu werfen.

Doch Dex Truck stand dort nicht mehr.

Stilles Verlangen (Hells Knights MC) Where stories live. Discover now