Kapitull Pesëdhjetë tetë

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Und heute noch ein neues

KAPITULL PESËDHJETË
TETË - ...

Song: OHNE WARNUNG - Ardian Bujupi

Luan

Währenddessen..

„Ich kann einfach nicht glauben, dass dieser Bastard das Dita antun konnte."

Müde fahre ich mir kraftlos über mein Gesicht und lehne mich in den Sessel zurück. Granit neben mir, legt seine Hand auf seine Schulter. Aber auch wenn seine Geste ermutigenden sein soll, habe ich keine Kraft um mir falsche Hoffnung zu machen. Dita und ich.. das ist nichts für die Ewigkeit. Die letzten Wochen, die Monate haben es immer wieder bewiesen. Jedes mal, wenn wir für kurze Zeit glücklich sind, dann geschieht irgendein Abfuck und schon sind wir beide wieder todunglücklich.

„Ich verstehe es nicht. Ich verstehe es einfach nicht." Die Blondine, die ich auf dem Farbenfest mit Dita getroffen habe, dort wo wir uns zum ersten mal trafen, spricht in die Stille hinein. Sie sieht mit zusammengezogenen Augenbrauen mit einem Ausdruck von reiner Verzweiflung, zwischen uns allen hin und her.

Sie ähnelt dabei einer Gestörten, aber das erwähne ich nicht.

„Du und Dita, was habt ihr beiden denn bitte falsch gemacht? Was habt ihr getan, weswegen alle so dermaßen gegen eure Beziehung sind? Afrim und Edona werden heiraten! Heiraten! Und ihr? Ich- ich verstehe es nicht." Sie lehnt sich gegen eine von den anderen und schließt ihre Augen. Trotzdem sehe ich, wie ihr einzelne Tränen die Wange herab fließen. Der Anblick erweckt in mir schon fast so etwas wie Mitleid. Ich hätte nicht gedacht, dass es außer mich und Dita selbst, Jemanden so krass treffen könnte. Dass unsere Freunde so empfinden, macht mich beinah sprachlos. Und irgendwie gibt es mir diesen Mut, dieses Gefühl als wäre ich ihnen etwas schuldig.

Als müsste ich ihnen sagen, aus welchem Grund unsere Liebe so verhasst wird.

„Ich bin kein Gashi."

Ich lasse die Bombe einfach platzen und spreche das Geheimnis aus, das ich eigentlich bis ins Grab hätte mitnehmen sollen. Ein Geheimnis, das nur die Gashis kennen. Und ein Geheimnis, das uns alle vernichten könnte. Zumindest wenn man der Ansicht meiner Eltern nach geht.

„Hä? Wie jetzt?". War ja klar, dass das von Bashkim kommt.

„Belina und Lirim sind nicht meine richtigen Eltern. Belina ist meine Tante und mit Lirim bin ich nicht mal Blutsverwandt." Vor Aufregung pocht mein Herz rasend schnell gegen meine Brust und ich fühle wie feucht meine Hände werden. Zwar klingt meine Stimme einigermaßen ruhig, doch ich höre selbst heraus, wie sie zittert.

Ich habe das noch nie Jemandem erzählt und es herauszulassen, fühlt sich teilweise so an als würde eine Last von meinen Schultern fallen. Gleichzeitig aber fühlt es sich so an, als würde eine neue Last sich um meinen Hals schlingen. Ich weiß, dass es irgendwann an die Öffentlichkeit geraten wird, jetzt wo so viele Menschen bescheid wissen.

Oh fuck man.

„Okay. Dann bist du halt kein Gashi. Wen juckts? Ob Gashi oder nicht, du bist trotzdem unser Löwe."

Ich presse meine Lippen aufeinander. Es stört mich nicht ob ich zu dieser kranken Familie gehöre. Es ist eher erleichternd, nicht dasselbe Blut wie mein Vater zu haben. Und dass ich Luan Gashi bin, daran würde sich auch nichts ändern. Ich bleibe wer ich bin, egal was passiert. Das Problem ist viel schwerwiegender, als nur ein dämlicher Nachname. Wenn es doch nur das wäre, fuck.

Fuck you, Babe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt