Kapitel 21

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Es ist mitten in der Nacht, ich kann nicht schlafen und habe mich deshalb auf meine Fensterbank gesetzt. Draußen ist es so ruhig und still, in mir herrscht dafür ein tobender Sturm. Ich lehne meinen Kopf an die Fensterscheibe und lege meine Arme um meine Knie, die ich zu mir ziehe. Immer wieder sehe ich die Szene vor meinem inneren Auge, wie Harry mir mehr oder weniger seine Gefühle für mich gesteht. Und ich bin einfach abgehauen, um aus dieser Situation zu entkommen. Aber was hätte ich machen sollen? Ich wusste wirklich nicht, was ich hätte tun sollen außer zu fliehen. Seufzend geht mein Blick durch die dunkle Nacht, und was fühle ich? Ich schließe meine Augen und horche in mich hinein. Sofort habe ich das Bild seiner hellen Augen vor meinen Augen, die mich immer so faszinieren. In seiner Nähe fühle ich mich immer wohl und, auch wenn ich es ungern zugebe, mein Herz in meiner Brust klopft wie wild, wenn ich ihn sehe. Ich schaue zu Lonnie, die tief und fest schläft. Langsam und leise verlasse ich das Zimmer, ich muss meinen Kopf frei bekommen. Als ich die Tür schließe, lehne ich mich an diese und seufze.

Ich laufe durch die Gänge des Wohnheims, die Lampen an den Wänden spenden ein warmes Licht und ich fühle mich etwas befreiter. Mit gesenktem Blick biege ich um die Ecke und als ich hoch schaue, sehe ich Harry mit verschränkten Armen an einem großen Fenster stehen. Der Mondschein betont die Konturen seines Gesichts und seine Muskeln. Bei diesem Anblick klopft mein Herz in meiner Brust wie wild. Mit langsamen Schritten und weichen Knien laufe ich Richtung Harry und bleibe schließlich neben ihm stehen. Es sagt keiner etwas und ein Moment der Stille herrscht. "Kannst du auch nicht schlafen?" bricht Harry als erster die Stille. Ich nicke nur und es folgt wieder Stille. "Abigail ich-", "Es tut mir leid, dass ich heute Nachmittag einfach weggelaufen bin. Das war nicht die feine Art, aber ich wusste einfach nicht, was ich tun geschweige denn sagen soll." Ich hebe meinen Blick und schaue zu Harry, der mich jetzt anlächelt. "Ich gebe zu, dass ich dich damit ziemlich überrumpelt habe." Harry lacht und auch ich muss ein wenig schmunzeln. "Aber ich meine jedes gesagte Wort ernst. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, bist du mir schon aufgefallen. Und das nicht nur, weil du wahnsinnig hübsch bist, sondern weil du eine ganz besondere Art an dir hast. Je mehr Zeit ich mit dir verbracht hatte wusste ich, ich möchte dich gerne immer an meiner Seite haben." Ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht steigt und ich schließlich zur Seite schaue. Seine Worte haben mich wirklich berührt. "Weißt du, ich konnte dich wirklich nicht leiden. Wie du der armen Dizzy einfach das Geld genommen hast, ging wirklich zu weit. Und das du mich entführt hast, nehme ich dir immer noch übel. Aber wäre das nicht gewesen, hätte ich meine Meinung zu dir nicht geändert. Teilweise bist du mir mit deinem Verhalten echt auf den Keks gegangen, aber wiederum machst du mich einfach wahnsinnig! Keine Ahnung, wie du mich um deinen Finger gewickelt hast, aber es hat funktioniert." Ich höre Harry kurz lachen. "Also hat das auf die Nerven gehen gut funktioniert?" grinst er und dreht sich zu mir. "Das hat es." lächel ich und schiebe mir verlegen meine Haare hinter mein Ohr. "Eine Prinzessin und ein Pirat. Meinst du, es wird funktionieren?" frage ich und schaue hoch zu Harry, der mich mit seinen eisblauen Augen fixiert und mich angrinst. Schließlich hält er mir seine Hand hin. "Probieren wir es!" Entschlossen lege ich meine Hand in seine und schon werde ich in seine kräftigen Arme gezogen. Erst habe ich leichte Hemmungen, doch die verfliegen schnell und ich genieße das Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Ich spüre Harrys Lippen auf meinem Haar und mit einem Lächeln kuschel ich mich an seine Brust.

Forbidden Love - The Pirate And The Princess Where stories live. Discover now