14. Kapitel

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Mit einer riesen Wut im Bauch, aber auch Angst davor was passieren könnte, wenn ich vor meinen Eltern stehe, ging ich nach Hause.

Vor der Haustür zögerte ich und meine Hand fing an zu zittern, was ein Anzeichen dafür war, dass ich extrem nervös war. Ich mein ich wusste wie meine Mutter zu Homosexuellen stand und das war nicht positiv. Aber wie mein Vater reagieren würde war mir ungewiss, weil die Reaktion meiner Mama kannte ich, aber mein Vater war ein unbeschriebenes Blatt in diesem Thema. Genau das machte mir so viel Angst, nicht zu wissen was passiert, nicht die Kontrolle zu haben, nicht über die Handlungen anderer Menschen bescheid zu wissen. Um ehrlich zu sein mein Appa und ich besaßen kein wirkliches Verhältnis, unsere Beziehung war mehr wie Lehrer und Schüler. Ich weiß das hört sich seltsam an, aber die Wahrheit.

Ich kramte all meinen Mut zusammen und betätigte die Türklinke. Sofort stieg mir der Geruch von dem teuren Parfüm meiner Mutter in die Nase. Nun konnte ich mir auch sicher sein, dass sie zu Hause sind.

Ich holte nochmal tief Luft und versuchte jegliche Zweifel und Ängste zu überwinden, was mir auch so mittelmäßig geling.

Mit vorsichtigen Schritten bewegte ich mich in Richtung Treppe, die zum ersten Stock führte, bedacht keine Laute von mir zu geben. Aus dem Wohnzimmer vernahm ich viele Stimmen, die wild durcheinander redeten. Aufeinmal verstummte allerdings jede Person, die gerade noch sprach. Diese Stille wirkte so beunruhigend, als wartete alles nur auf ein Erdbeben. Dieses ließ auch nicht lange auf sich warten. In Form der Stimme meiner Eomma, die lautstark schrie :"Kim Mi Rae, du kommst augenblicklich in das Wohnzimmer!"

Gegen diese Worte durfte und würde ich nicht widersprechen. Sie besaßen so eine Macht und Stärke.

Mit bedacht langsamen Gang bewegte ich mich zu meiner Familie. Im Wohnzimmer angekommen, sah ich, dass alle Köpfe in meine Richtung gedreht waren. Und wieder breitete sich diese unbehagliche Stimmung aus, dass ich einfach nur wegrennen wollte. Doch meine Schwester übernahm das Wort. "Mi Rae, stimmt es, dass du lesbisch bist, wie Mutter meinte ?", fragte Niyeon mit vorsichtiger Stimme, so als ob sie die Antwort nicht hören möchte. "Ja, ich bin lesbisch und stolz darauf.", antwortete ich mit einer Sicherheit beim Reden, dass ich selbst überrascht war. Ich hörte ein Seufzen von Seiten meines Bruders, während mein Appa mich so emotionslos ansah wie immer, meine Schwester guckte mich nervös an, doch ich wusste, dass sie kein Problem mit meiner Sexualität hatte. Aber meine Mutter muss mal wieder alles toppen, mit einem entsetzenden Gesichtsausdruck fing sie an zu sprechen :"Ich habe gesagt du sollst dich nicht mehr Blicken lassen. Also verschwinde und packe deine Sachen. Du bist hier nicht mehr erwünscht!"
"Aber ich bin doch deine Tochter. Ich habe dir nichts getan. Ich habe immer deine Regeln befolgt.", sagte ich mit wütender Stimme. Ich war so sauer auf meine Mutter, wie kann sie nur so etwas sagen. Ich meine..... Durch die Stimme meiner Eomma wurde ich aus meinen Gedanken gerissen."Ich habe nur eine Tochter, Kim Niyeon. Und jetzt geh in dein Zimmer, packe deine Sachen und verschwinde. Ich will sowas wie dich nie wieder sehen."

Starrte sie einfach nur an. Nach ein paar Sekunden ging ich wie im Trance in mein Zimmer und holte eine Tasche raus und legte das Wichtigste rein. Im Badezimmer schnappte ich mir alles was ich brauche und im meinem Zimmer wieder angekommen, nahm ich die Tasche, mein Kunst Koffer und meinen Mantel. Nun stande ich wieder unten und würde dieses Haus wirklich verlassen. Ich hörte Niyeon und Joon Won diskutieren, wahrscheinlich mit Mama. Sofort musste ich wieder an ihre Worte denken. Was habe ich nur falsch gemacht, war ich wirklich so eine große Enttäuschung, dass das einzige was mich wertvoll erschienen ließ eine Hochzeit mit einem reichen, gutaussehenden Jungen wäre. Aufeinmal ertönte ein lautes Schrein was ich Eomma zuordnete und da war meine Entscheidung gefallen. Ich wollte hier weg. Mit schnellen Schritt bewegte ich mich auf die Haustür zu und öffnete sie, trat mit einem Schritt raus und schloss sie mit einem lauten Knall hinter mir.

Ich lief los, ohne Ziel, ohne Plan. Ich wollte einfach nur weg. Mit der Zeit fing es an zu regnen, aber es interessiert mich nicht. So langsam realisierte ich, was genau passiert war und erst jetzt verletzten mich ihre Worte. Als sie es gesagt hatte, war ich gar nicht in der Lage zu reagieren. Ich war wie gelehmt gewesen. Ein lautes Huppen erklang, wo durch ich mich erschreckte und zur Straße schaute. Vor mir stand ein schwarzer Van und eines der Fenster wurde runtergelassen. Eine fröhlich lächelnde Gahyeon blickte mich an. "Steig ein wir bringen dich nach Hause.", meinte sie und ich nickte nur, zu mehr war ich nicht im Stande. Schnell hüpfte ich in das Auto. Zu meiner Überraschung saß nur Gahyeon im Auto, wo sind den ihre Band Mitglieder. "Warum hast du eine so große Tasche und so ein kleinen Koffer bei dir ?", fragte Gahyeon. Sofort stiegen mir Tränen in die Augen und verlassen diese. "Hey, was ist passiert? Du kannst mir alles sagen.", sprach sie mit ruhiger Stimme. "IIIch wur-de von   zu H-hause rausgeschmissen.", brachte ich unter Schluchzen hervor. Gahyeon schloss mich in ihre Arme und sagte :"Dann kommst du erstmal zu uns." "Echt ?", fragte ich unsicher nach. "Na klar, das ist doch selbstverständlich. Wir sind doch Freunde, da macht an das.", erklärte sie mir. "Danke.", hauchte ich leise. "Zum Dorm, bitte.", sagte sie dem Fahrer. "Zu Hause erzählst du mir dann was passiert ist. Ok?" Ich nickte nur abwesend als Antwort und legte meinen Kopf auf ihre Schulter. Ein leises Kichern entfuhr dem schwarz haarigen Mädchen neben mir. Ihr Lachen war wirklich wunderschön.

Hey, ein neues Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. Mir ist aufgefallen das sich mein Schreibstil ein bisschen verändert hat. Ich glaube ins Positive.
Eure Daisy

Cherry BlossomWhere stories live. Discover now