Kapitel 14

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Sasuke

Ich muss zunächst einmal verdauen was Naruto mir gerade anvertraut hat, denn ich bin von dem Gehörten zu geschockt um angemessen darauf reagieren zu können.
Mein kleiner Schützling sitzt inzwischen rittlings auf meinem Schoß und hat noch immer seinen Kopf an meiner Schulter vergraben.
Er zittert heftig, also schlinge ich erneut meine Arme um seinen Oberkörper und drücke ihn sanft aber bestimmend an mich.
Ein herzzerreißendes Schluchzen veranlasst mich dazu Naruto jedoch leicht von mir zu schieben und sein Gesicht mit meinen Händen zu umfassen.
Als ich das Tränen überströmte Gesicht mit dem ängstlichen Blick in seinen Augen erblicke greift eine kalte Hand nach meinem Herzen.
Wie gerne würde ich ihm den Schmerz nehmen, doch leider kann ich das nicht, deswegen wische ich ihm vorsichtig mit dem Daumen die Tränen von der Wange.
„Du bist jetzt in Sicherheit mein Kleiner, ich verspreche dir das ich nicht zulassen werde das dir etwas passiert, okay?"
Ein zögerndes Nicken von seitens Naruto sollte mich eigentlich beruhigen, doch ich bemerke das er sich anscheinend unbewusst auf die Unterlippe beißt.
Diese unbewusste Geste scheint Naruto ständig zu machen, wenn ihn etwas beschäftigt denn es ist mir in den vergangenen Tagen bereits mehrmals aufgefallen.
Vorsichtig streiche ich mit meinen Fingern über Narutos Unterlippe, was diesen dazu veranlasst diese von seinen Zähnen zu befreien und den Mund leicht zu öffnen.
Nun ist es endgültig um mich geschehen, ohne zu zögern überbrücke ich den Abstand zwischen Narutos und meinen Lippen.
Ein überraschter Laut entkommt ihm als meine Lippen auf die seinen Treffen, doch dieser Schreckmoment dauert nicht lange an.
Denn er gibt sich dem Kuss hin und erwidert ihn zaghaft.
So süß so unschuldig, denke ich mir als ich den Kuss löse.
Ein protestierender Laut entkommt Narutos Lippen was mich dazu veranlasst ein schiefes Lächeln aufzusetzen.
Als Naruto sich dessen was gerade Geschehen ist bewusst wird läuft er rot an und versucht von meinem Schoß zu entkommen.
Doch das lasse ich nicht zu, schnell schlinge ich meine Arme um seine Taille und halte ihn somit rittlings auf meinem Schoß gefangen.
„Na na, willst du etwa vor mir davonlaufen?" frage ich mit einem neckischen Tonfall.
Leider sind die Schatten aus Narutos Augen noch nicht gänzlich verschwunden, deswegen beuge ich mich erneut vor und hauche meinem Schützling einen zarten Kuss auf die Lippen.
Noch immer ziert dieser zauberhaft aussehende rötliche Schimmer die Wagen Narutos und es lässt ihn einfach so hinreißend aussehen, das ich nicht widerstehen kann ihm einen Kuss auf die Stirn zu hauchen.
„Warum?" flüstert er nach einer gefühlten Ewigkeit.
Fragend lege ich den Kopf schief und schaue ihn an, „Warum was?"
Wieder huscht dieser dunkle Schatten über Narutos Gesicht, wie gerne würde ich den verscheuchen,
„Warum kümmerst du dich um mich? Warum tust du all," er macht eine all umgreifende Handbewegung, „diese Dinge. Du kennst mich kaum und trotzdem lässt du mich in deiner Wohnung leben."
Da sind sie also wieder, dabei hatte ich gehofft Naruto schon beim letzten Mal von seinen Zweifeln abbringen zu können.
Seufzend ziehe ich Naruto noch ein Stück näher an mich heran sodass wir auf Augenhöhe sind und ich ihm in diese traumhaften Augen blicken kann.
„Naruto, ich weiß das wir uns erst seit ein paar Tagen kennen," ich mache eine kurze Pause bevor ich fortfahre.
„aber ich liebe dich."
Geschockt weiten sich Narutos Augen und er will sich von mir lösen, was ihm jedoch kläglich misslingt da er einfach die Stärke dazu nicht aufbringen kann.
„Nein, nein, nein. Das darfst du nicht." fast panisch spricht er diese Worte aus, „Das darfst du nicht, das darfst du nicht."
Verdammt, schnell schlinge ich meine Arme fester um Naruto und halte ihn fest während er die ganze Zeit ein und denselben Satz wiederholt.
Als er nach einigen Minuten immer noch nicht damit aufgehört hat packe ich ihn bei den Oberarmen und blicke ihm fest ins Gesicht.
„Naruto." keine Reaktion, mit leeren Augen schaut er auf seine Hände und wiederholt weiterhin, „Das darfst du nicht."
Leicht rüttle ich ihn um ihn aus dieser Trance zu wecken, doch es zeigt einfach keine Wirkung.
Mein Gehirn läuft auf Hochtouren, leider kenne ich solche Panikattacken von meinem besten Freund nur äußerst gut.
Deswegen gehe ich schnell die besten Möglichkeiten durch um Naruto wieder einigermaßen auf den Boden der Tatsachen zurück zu bekommen.
Doch da ich noch immer zu wenig über Naruto weiß, bleibt mir nichts Anderes übrig als ihn weiter in meinen Armen zu halten und ihm beruhigende Worte zu zumurmeln.
Nach einer gefühlten Ewigkeit bemerke ich das Narutos Atemzüge wieder ruhiger geworden sind, vorsichtig schiebe ich ihn ein Stück von mir, nur um festzustellen, dass mein kleiner Schützling eingeschlafen ist.
Erleichtert atme ich auf, langsam und vorsichtig um Naruto nicht zu wecken lege ich ihn wieder ins Bett und decke ihn sorgfältig zu.
Während ich ihn beobachte wandern meine Gedanken immer wieder zu dem was Naruto mir anvertraut hat.
Die ganze Situation scheint bedrohlicher zu sein als ich ursprünglich angenommen hatte, ich werde definitiv einen Privaten Sicherheitsdienst arrangieren müssen.
Wenn Sai es schaffte das Naruto ebenfalls unter Polizeischutz gestellt wurde war das nur umso besser, denn ich möchte kein Risiko eingehen was einen erneuten Angriff auf Naruto betrifft.
Gedankenverloren starre ich Löcher in die Luft und bekomme nur am Rande mit wie Naruto im Schlaf wieder näher an mich rückt und seinen Kopf auf meinen Schoß bettet.

Obdachlos - [Naruto Fanfiktion]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt