20 ~ Violetta

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'Violetta, Lauf so schnell du kannst und soweit du kannst. Am besten nach Hause!', rief Angie über die Schulter. Ich hielt ihren Arm fest und zögerte. Ich kann sie doch jetzt nicht alleine lassen. Ach, ich weiß nicht. Aber da... ich sehe Angst in ihrem Blick. Ich muss flüchten, das ist meine einzige Möglichkeit. Ich ließ Angie los und rannte vom Grundstück des Studios. Ohne auf den Verkehr zu achten, rannte ich über die Straße, auch wenn ich Gefahr Laufe wieder angefahren zu werden. Ich hörte wie jemand hinter mir herrannte. Ich hatte auf einmal Panik, trotzdem drehte ich mich um und sah León. Ich blieb stehen und sah an ihn vorbei. Ich sah das Angie abgelenkt war. Gregorio hob einen großen spitzen Stein auf und schlug Angie damit nieder. Ich schrie angstvoll auf und rannte zurück. Die Schüler liefen geschockt ins Studio zurück. Beto folgte den Schülern. Gregorio starrte erschrocken auf die bewusstlose Angie. Als er mich näherkommen sah, lief er weg. Ich warf mich neben Angie auf den Boden. 'Angie? Angie! Rede mit mir!' Mir wurde gerade bewusst wie sich Angie damals gefühlt hatte, als ich die jenige war die bewusstlos auf dem Boden lag. Ich kramte mein Handy aus meiner Jackentasche. Schnell wählte ich Ramallos Nummer. 'Hallo, Ramallo hier?' Ich fing an zu schluchzen. 'Ha-hallo, Ramallo. Sie m-müssen sof-f-fort kommen. Angie ist bewusstlos.' Ich hörte Ramallo erschrocken nach Luft schnappen. 'Ja, ich komme sofort, Violetta. Wo seid ihr?' 'Vor dem Studio' 'Ok, ich komme sofort. Bis gleich!' Er legte auf bevor ich mich verabschieden konnte. Ich nahm Angies Hand. 'Angie... ich brauche dich doch....', schniefte ich. Ich spürte eine unsichere Berührung an meiner Schulter und ich sah hinter mich. León!

'Warum bist du hier, León?' Er sieht mich unsicher an. 'Hast du meinen Brief nicht bekommen? Ich habe ihn dir vor ein paar Tagen zwischen die Partituren gelegt.' Ich sah ihn mit großen Augen an. 'Du meinst den Liebesbrief?!' Er wurde rot und er starrte dann auf Angie. 'Ja, der Liebesbrief und ich glaube du brauchst mich jetzt mehr denn je.' Ich sah jetzt auch wieder zu Angie. 'Ja, vielleicht. Aber am meisten brauche ich Angie.' León kniete sich neben mich und nahm mich fest in seine Arme und sofort kam mir unser kleines Geheimnis in den Sinn. Er ist adoptiert und außer mir weiß es keiner... Ich hörte auf einmal Reifen quietschen und Türen knallen und schon kam Ramallo auf uns zu gerannt. Ja, er kam gerannt. In meinem Ganzen Leben habe ich Ramallo noch nie rennen sehen. 'Ihr Zustand ist unverändert. Was sollen wir machen, Ramallo?' Meine Panik kam wieder hoch. Doch im selben Moment zuckte Angies Hand und sie hob sie vorsichtig an um sich an den Kopf zu fassen. 'Aua, was ist passiert?', murmelte Angie und ich fiel ihr um den Hals. 'Gregorio, ist passiert. Wie geht es dir?', fragte ich sie. Sie sah mich irritiert an. 'Gregorio? Aber wa-.... achso... ja.. stimmt.... Mir ist schlecht und schwindelig.' Ich sah Ramallo traurig an. 'Komm, Angie, wir fahren nach Hause.' Ramallo und ich halfen Angie auf die Beine. Doch sie schwankte und Angie war kurz vor dem Zusammenbrechen. Ramallo hob sie hoch und trug sie zum Auto. Es war ein seltsamer Anblick. León legte seine Hand auf meine Schulter und sagte: 'Wir sehen uns später...' und er ging zurück ins Studio. Seufzend lief ich hinter Ramallo mit Angie in den Armen zum Auto.

Zuhause...

Zuhause waren nur Olga, Ramallo, Angie und ich. Papa war noch bei Mama im Krankenhaus. Ramallo brachte Angie auf unser Zimmer und ich machte mit Olga zusammen Heilsalben. Das ist ihr neustes Hobby... Naturheilkräuter... und alles was damit zu tun hat. Olga ging hoch zu Angie und ich versuchte etwas zu essen zu machen. Es klimperte an der Haustür und sie öffnete sich. Papa kam nach Hause. Er sah mich irritiert an. 'Vilu, musst du nicht eigentlich bei Angie im Studio sein?' Ich sah ihn an. 'Ja, schon, aber Angie wurde von Gregorio verletzt und deshalb sind wir wieder nach Hause gegangen.' Irgendwas, ich konnte es nicht erkennen was, blitzte in seinen Augen auf. Aber nur kurz. 'Ich muss kurz mit ihr reden..', sagte Papa und ging nach oben. Kurz darauf kam Olga wieder nach unten. In ihrem Blick lag Sorge und auch Angst. Wir setzten uns leise auf die Couch und lauschten. Erst hörten wir nichts, aber nach 10 Minuten fing Papa an zu schreien. Danach schrie Angie und dann wieder Papa. Sie wechselten sich ab mit den anschreien und auf einmal hörte ich Angie sagen: 'Wenn das so ist, habe ich hier nichts mehr zu suchen. Ich werde morgen früh um 10 Uhr nach Deutschland fliegen und glaube mir, so schnell komme ich nicht wieder! Das kannst du Maria erklären. Mich hält hier nichts mehr!'

Singen ist das was mich ausmacht ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt