9 ~ Violetta

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Am nächsten Morgen wurde ich vor Angie wach. Ich stand leise auf und nahm mir das Kleid, welches Mama mir letzte Woche zum Geburtstag geschenkt hat. Es ist ein buntes Patchworkkleid und ich habe es von Anfang an geliebt. Schnell verschwand ich im Bad um mich fertig zu machen.

Nach 10 Minuten kam ich mit nassen Haaren aus dem Bad spaziert. Ich ging als erstes wieder in die Richtung von meinem Zimmer um nachzusehen ob Angie noch schläfot. Was sie auch tat. Ich schlich mich leise die Treppe runter. Olga machte gerade Frühstück. 'Ach, meine Süße. Komm setze dich doch. Hier hast du einen Kakao und sieh mal, das ist für dich. Ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk, weil ich doch letzte Woche nicht bei deinem Geburtstag sein konnte.'

Olga gab mir eine kleine Schachtel. 'Aber sag deinen Eltern nichts. Du weißt doch das sie es hassen wenn ich dir was schenke.' Ich nickte und machte die Schachtel auf. Darin war eine Kette mit einem Bernstein Anhänger. 'Danke Olga, die Kette ist wunderschön.'

Olga kam zu mir und legte mir die Kette um. 'Sie steht dir ausgezeichnet.' Ich lächelte verträumt. 'Du, Olga, kannst du vielleicht mein und Angies Frühstück nach oben verlegen?' Olga lächelte mich glücklich an. 'Für dich tue ich doch alles, mein Schätzchen.' Ich sprang vom Tisch auf und lief die Treppe wieder hoch. 'Danke Olga!', rief ich ihr über die Schulter zu und verschwand in meinem Zimmer.

Angie schlief immer noch. Ich setzte mich wieder an mein Fenster und sah nach draußen. Ich hörte wie Olga unten die Tassen und Teller auf ein Tablett stellte und danach die Treppe hoch kam.

Leise öffnete sich die Tür und Olga betrat mein Zimmer. Ihr Blick lag auf der schlafenden Angie. Leise stellte Olga das Tablett auf meinen Schreibtisch und verließ mein Zimmer. Bevor sie die Tür schloss zwinkerte sie mir noch mal zu.

Als ich ihre Schritte auf der Treppe hörte, stand ich auf und weckte Angie vorsichtig. Ich setzte mich neben sie und stupste sie vorsichtig an. 'Hey, Angie. Es ist Zeit aufzustehen!' Sie reagierte nicht.

'Angie, aufstehen!' Ich stupste dieses Mal ein bisschen fester. Jetzt bildete sich ein Grinsen auf Angies Gesicht. 'Ach, findest du das jetzt auch noch witzig? Na warte!' Und so warf ich mich auf sie und kitzelte sie. Angie reagierte sehr schnell und so lagen wir dann lachend im Bett und kitzelten uns gegenseitig.

Durch den Lärm den wir veranstaltet haben, wurden meine Eltern wach und sie kam in mein Zimmer und Nachzusehen was los. Ich nahm die zwei nur am Rande wahr. Ich hörte gerade noch wie meine Mama sagte: 'Siehst du, die zwei verstehen sich super, und dann wolltest du Angie raus werfen.' Dann verschwanden die beiden aus meinem Zimmer und gingen nach unten zu Olga.

'Ich.. kann.. nicht.......mehr...', keuchte ich nach 10 Minuten. Wir setzten uns lachend auf. 'Ich habe Olga gebeten unser Frühstück hier hoch zu bringen.' Angie drückte mich fest. 'Das ist lieb von dir, aber warum essen wir oben?' Ich lächelte. 'Das sind meine Gründe nicht deine.' Sie knuffte mich sanft in die Seite. 'Ja, bestimmt.' Lachend und Gutgelaunt fingen wir an zu frühstücken. Wir redeten über die vergangene Nacht. Ich erzählte ihr warum ich mich nach Albträumen ans Fenster setze und mir die Sterne ansehe. Nach dem Frühstück ging Angie ins Bad um sich fertig zu machen.

Ich packte meine Sachen und mein Tagebuch und ging nach unten. 'Olga, du kannst die Sachen, dann auch runter holen, ok?' Olga nickte. Papa stand auf und drückte mich fest. Aus dem Augenwinkel sah ich Angie wie sie lächelend die Treppe runter kam. Als Papa mich los ließ fiel ihm meine Kette auf. 'Die ist ja schön, ist die neu, oder?' Olga schüttelte hinter ihm den Kopf. 'Nein, die habe ich schon länger, habe sie aber sehr selten getragen.' Angie stellte sich neben mich. 'Guten Morgen zusammen. Wir würden uns gerne noch weiter aufhalten, aber wir sind schon sehr spät dran. Komm, Vilu!' Ich folgte Angie zur Tür. 'Ciao, Mama, Papa. Bis heute Mittag!'

Singen ist das was mich ausmacht ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt