† K A P I T E L 1 †

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Light sah, wie L den Teelöffel fallen ließ, dann stürzte er selber zu Boden. Er sprang vor und fing den schlaffen Körper auf. Die Augen des Detektiven waren weit aufgerissen und glänzten vor Angst. Dann ließ er seine Augenlider langsam sinken, schloss seine Augen. L starb wieder in seinen Armen, diesmal wirkte es noch realer-

Weil er wusste, dass er selber daran Schuld war.

Panisch sah sich der Student um, er entdeckte Misa, wie sie triumphierend lachte, er sah Rem ihn böse anstarren, und Ryuk, wie er nur grinste. Zu Misas Lachen kam noch eine weitere Stimme dazu, es war seine eigene. Light sah über seine Schulter und sah sich selber, sein Gelächter dominierte nun Misas. Matsuda, Aizawa, Mogi und sein Vater stürmten in den Raum, sie beschimpften ihn, betitelten ihn als Monster. Matsuda holte aus, seine Faust schnellte auf ihn zu.

Light schreckte hoch. Er sah Ryuk am anderen Ende des Raumes stehen, er grinste wie immer. "Hast du schlecht geträumt?", fragte er hämisch. Der Braunhaarige entgegnete nur einen wütenden Blick.
Er rappelte sich auf und schlich langsam ins Bad. Er schloss die Tür ab, dann lehnte er sich vor, um in den Spiegel zu starren. "Kleiner, du lässt dich von deinen Gefühlen leiten. Hör auf damit, oder ich kriege bald keine Äpfel mehr."
"Sei einfach still, Ryuk", knurrte Light. "Was hast du jetzt vor?"
"Mit Ryuzaki reden, was denn sonst."

Light wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser, dann legte er sich wieder zurück ins Bett. L schlief so friedlich neben ihm.
Er erinnerte sich an seinen Plan, wie er Rem darum gebeten hatte, L umzubringen. "Ich werde aber erstmal mit Rem reden."
Vorsichtig schmiegte er sich an den Schwarzhaarigen und suchte einen ruhigeren Schlaf.

"Kira ist immer noch da draußen und wir haben keine Ahnung, wie wir ihn fassen können", erklärte L der Sonderkommission monoton. "Wir wissen nicht einmal, wer jetzt Kira ist", fügte Light schnell hinzu. Matsuda seufzte niedergeschlagen. "Heißt das, meine Arbeit war umsonst?"
L sah den Polizisten mit einem Todesblick an, schließlich wurde er nicht entführt und schwer verletzt.
"Wir können jetzt nicht aufgeben, wir sollten einfach die Morde beobachten", meinte Mogi und klopfte Matsuda auf die Schulter.

Light hatte ein schlechtes Gewissen. Sollte er sich stellen, oder lieber jemand anderen Kira spielen lassen? "Komm mit, Ryuzaki", meinte Light und ergriff die Hand des Detektiven. Verwirrt sahen die Polizisten ihnen hinterher. "Bleibt hier!", rief Aizawa hinterher, doch keiner der beiden hörte ihnen.

"Wo willst du-"
Er ließ ihn nicht ausreden und zog ihn mit ins Zimmer. Hinter sich schloss er die Tür, L hatte sich auf das Bett gesetzt.
"Light, was ist los?"
Der Student wischte sich die Tränen weg, die sich bereits gesammelt haben. "Ich muss dringend mit dir reden."
"Aber das hättest du auch unten tun können..." Light schüttelte den Kopf, er setzte sich neben den Älteren.

"Bevor ich dir sage, was Sache ist, versprich mir bitte, dass du mich nicht hasst." L riss die Augen auf. "Ich könnte dich nicht hassen, egal was du mir erzählst", meinte er beruhigend und verschränkte seine Finger mit den seinen. Light atmete einmal tief durch und sortierte seine Gedanken.
Ich schaffe das, er wird mich nicht hassen...

"Ich... Naja... Ich bin... Kira."
L war wie erstarrt. Nur seine Augen wurden immer größer, sie glänzten vor Angst. Plötzlich stand er auf und sah den Braunhaarigen nicht mehr an. Wortlos ging er in Richtung Badezimmer. "Ryuzaki, ich-"
"Nein, Light", unterbrach er ihn. "Ich habe es verstanden. Es war alles Teil deines Spiels, nicht wahr? Ich war nur deine Spielfigur."

Der Detektiv verschwand im Badezimmer, schloss die Tür ab und ließ Light niedergeschlagen und alleine zurück.

One Minute More | ᴸᵃʷˡᶤᵍʰᵗ ᶠᶠWhere stories live. Discover now