Status: "Dann vertrau ich dir einfach"

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Nachdem meine Überraschung, dass er mir tatsächlich zurückgeschrieben hatte, verflogen war, kam Freude auf, sobald ich las, was er geschrieben hatte. Auch wenn ich vor einer Woche wahrscheinlich noch im Dreieck gesprungen wäre, wenn jemand mir erzählt hätte, mir könnte der Kontakt etwas bedeuten, musste ich jetzt zugeben, dass dieser jemand Recht gehabt hätte. Lange hielt diese Freude allerdings nicht. Kaum gab mein Handy wieder das altbekannte Geräusch von sich, welches mir zeigte, dass ich eine neue Nachricht bekommen hatte, verschwand das Lächeln aus meinem Gesicht.

Jimin
Ich verzeih dir😜
Unter einer Bedingung...😏

Ich
Okay... Was?🤨

Jimin
Du musst dir Kpop anhören 😊

Ich
Muss das sein?😕

Jimin
Komm schon
So schlimm ist das nicht😉
Es wird dir gefallen🤩

Ich
Gibt es nichts anderes?😫

Jimin
Nein
Was anderes wird nicht akzeptiert 😝

Ich
Nichts?😕

Jimin
Was ist daran so schlimm?🤔

Ja... das war eine gute Frage... Wahrscheinlich war garnichts an der Musik. Vielleicht war sie sogar gut. Und womöglich würde sie mir tatsächlich gefallen...

Und genau da lag das Problem. Ich hatte Angst davor, dass es mir gefallen könnte. Ich wollte nicht, dass es mir gefiel. Ich hasste Korea und alles, was damit zusammenhing. Punk. Aus. Fertig.

Naja... Alles, außer Jimin.

Ich
Na gut...😪
Schick mir Lieder, ich hör sie mir an😒

Jimin
Verspochen?😃

Ich
Jahaa😒

Jimin
Wie kann ich mir sicher sein, dass du sie dir anhörst?🧐

Ich
Garnicht😂

Jimin
Dann vertraue ich dir einfach.🙃

Okay, ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber damit? Nie im Leben. Natürlich war es nichts Großes, aber trotzdem wollte in meinen Kopf nicht rein, dass er mir tatsächlich einfach so vertraute. Denn um ehrlich zu sein, war genau das mein Plan gewesen. Ihm einfach zu sagen, ich hätte sie mir angehört. Aber jetzt...?

Ich wusste nicht, was ich noch schreiben sollte. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich schuldig, ertappt, schlecht. Noch nie hatte ich ich wegen so etwas so Gefühlt. Tag ein, Tag aus, verschwieg ich Leuten etwas, erzählte ihnen nichts von mir und immer war es mir egal. Es hatte mich nie interessiert, dass sie mir vieles anvertrauten, mir vertrauten und ich ihnen garnicht. Doch jetzt... Dieses eine Mal hatte ich Schuldgefühle. Woher sie auf einmal kamen wusste ich nicht, doch eines war mir klar..., wenn sie weiterhin dableiben würden, würde ich nicht so sorglos mit Jimin schreiben können, wie bisher...



*Biep. Biep. Biep.* Stöhnend schlug ich auf den Wecker, um meine Ohren von diesem nervtötenden Geräusch zu erlösen, welcher mir deutete, dass ein neuer Schultag begonnen hatte. Meine Morgenroutine war schnell erledigt. Es hatte schon seine Vorteile, wenn man eher wenig, bis gar kein Make-up trug... Auch wenn Viki immer meinte, ich hätte das perfekte Gesicht zum Schminken. Naja... ihre Sache.

Mit meiner Tasche auf dem Rücken verließ ich das Haus in Richtung U-Bahn.Die Entscheidung, meiner Mutter einen schönen Tag zu wünschen oder nicht, wurde mir morgens zum Glück von alleine abgenommen. Die Arbeit war ihr wichtiger, als ihre Tochter. Um nicht daran denken zu müssen, steckte ich mir schnell meine Kopfhörer in die Ohren, um von Demi Lovatos Stimme abgelenkt zu werden. Jedenfalls war das mein Ziel. Und es erfüllte sich ja auch... wenigstens zur Hälfte.

Who are you? - BTS textingWhere stories live. Discover now