Emma Jung

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Nach zwei Wochen durfte Mama endlich wieder nach Hause. Wir hatten sie alle so vermisst, doch Jasmin wollte sie nicht gehen lassen. Sie hatte ja Recht, Mama musste sich schonen, trotzdem bestand sie darauf nächste Woche wieder arbeiten gehen zu dürfen. Als wir sie aus dem EKH abholten, waren ihre Taschen schon gepackt und sie drängte uns zur Eile. Da trat Jasmin in den Raum und meinte lachend: „Franzi, man könnte ja meinen dir ging es hier nicht ging." Darauf antwortete Mama nur mit einem unbestimmten „Mhhh" und ging durch die Tür, lief dann zum Fahrstuhl und als wir auch endlich da waren stieg sie ein. Als wir nach einer kurzen Fahrt endlich Zuhause angekommen waren, ging Mama sofort zur Tür und öffnete sie. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte, war das alle ihre Freunde und Kollegen im Haus auf sie warteten.

Wir verbrachten alle zusammen einen wunderschönen Abend und als Melli ziemlich Müde aussah, brachte Mattes sie in ihre Wohnung. Der Rest der Gäste verabschiedete sich anschließend auch und so hatten Mama, Papa, Felix und ich noch ein bisschen Zeit um zusammen zu sitzen. Ich saß eng an Mama gekuschelt es war so schön, dass sie endlich wieder da war, denn ohne sie war hier alles so leer. Jedes Mal wenn Mama anfing zu reden spürte ich die Bewegung, die sie dabei mit den Händen machte. Später ging ich ins Bett, denn ich war hundemüde, außerdem wäre ich auf dem Sofa fast eingeschlafen.

Eine Woche später war es dann auch schon so weit, Mama hatte ihren ersten Arbeitstag. Sie war extrem aufgeregt und brachte uns alle durcheinander. Zu allem Überfluss musste ich an diesem Tag auch noch einen Test schreiben.

Diesen empfand ich allerdings und überraschender Weise als sehr einfach. In der Großen Pause saß ich mit Alina, meiner besten Freundin auf dem Schulhof. In der letzten Zeit hatte sie mir viel Kraft gegeben ohne, dass sie wusste warum ich jeden Morgen mit rot Geheulten Augen zur Schule kam. Denn ich wollte und konnte nicht darüber sprechen, doch als sie bemerkte dass es mir wieder besser ging versuchte sie es doch aus mir heraus zubekommen. „Emma, möchtest du nicht doch mal erzählen was in letzter Zeit mit dir los ist?" Nun fühlte ich mich bereit mit ihr zu sprechen, denn Mama konnte wieder arbeiten und ich würde ein kleines Geschwisterchen bekommen. „Na gut also, an dem Tag wo ich dir erzählt habe dass ich Mama vom Pk abholen wollte, wollte ich auch mit ihrem Chef sprechen. Denn sie ist schwanger, allerdings wollte sie es ihm nicht sagen und da ich nicht wollte dass dem kleinem etwas passiert wollte ich es ihm sagen. Dafür war es allerdings zu spät, als ich im Pk ankam erfuhr ich, dass Mama angeschossen wurde.", erklärte ich ihr. „Oh Emma! Das ist doch jetzt schon einen Monat her. Wie geht es ihr denn jetzt?", fragte Alina mich besorgt. Ich erzählte ihr, dass es Mama wieder besser ging und dann mussten wir auch wieder in den Unterricht.

Ein kleines neues Leben - Notruf HafenkanteWhere stories live. Discover now