Franzi Jung

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Den ganzen Tag schon saß ich nun am Schreibtisch und arbeitete Akten ab. Das sollte wohl schon ein Vorgeschmack auf meine Arbeit in den nächsten 6 Monaten sein. Wie wir Innendienst doch alle hassten.

Emma und Melli hatten Recht. Ich konnte das Kleine nicht in Gefahr bringen, nicht so wie Emma damals. Ich stand auf und klopfte an Martins Büro, danach öffnete ich die Tür. „Franziska jetzt nicht!", herrschte er mich an. Er schien ziemlich gestresst zu sein. „Aber", versuchte ich. „Kein aber ich kann jetzt nicht", beendete er das Gespräch. Also verließ ich sein Büro wieder. Melli und Mattes kamen gerade von ihrem Einsatz zurück. Ich glaube Melli hat noch gesehen wie ich aus Martins Büro gekommen bin, gesagt hat sie allerdings nicht. Da meldete sich Wolle mit einem Einsatz und fragte mich, ob wir fahren.

Ich versuchte abzulehnen doch Hans wollte unbedingt. Ich hoffte, dass Mattes den Einsatz übernehmen würde, doch er hatte überhaupt keinen Bock, auch wenn Melli ihn fast zwang. In der Zwischenzeit hatte Hans sich schon den Einsatzzettel geschnappt und ging los. Naja so schlimm konnte es ja nicht werden die letzten drei Wochen habe ich ja auch überlebt, trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl. „Worum geht es denn?", fragte ich Hans. „Schlägerei auf der Reeperbahn", verriet er mir auch sofort. Wir fuhren weiter bis ich die Schlägerei sah und Hans bat das Auto anzuhalten. Ich wollte auf die Schläger zugehen doch Hans hielt mich fest und fragte: „Franzi warum wolltest du nicht zu diesem Einsatz?" „Hans ich bin schwanger!", erklärte ich ihm kurz und knapp. Jetzt war es endlich raus. Doch kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen spürte ich einen heftigen Schmerz in der rechten Hälfte meines Rückens. Wir hatten nicht bemerkt, dass einer der Männer eine Waffe gezogen hatte und diese wurde mir zum Verhängnis.

Ein kleines neues Leben - Notruf HafenkanteWhere stories live. Discover now