Kapitull Pesëdhjetë nje

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Wenn dir alles im Leben genommen wird, deine Liebe, deine Bildung, deine Freunde, deine Freiheit und ein Stück deines Glaubens, dann ist es nicht einfach, ganz und gar nicht.

Es erdrückt mich, vollkommen.

Der Mann, den ich im Spiegel erblicke, hat so leere Augen, dass mir kurz der Atem stockt. Dafür, dass ich gerade einmal 21 Jahre alt bin, fühlt es sich so an, als hätte ich bereits hundert Jahre auf den Schultern.

Eine Last, die niemand zu verstehen, zu teilen scheint.

Tiefe Augenringe, blasse Haut, das Haar unordentlich und die Wangen eingefallen.

Wie konnte sich in acht Monaten, mein Leben, wie konnte ich mich so sehr verändern?

Der Luan der ich vor neun Monaten gewesen bin, er würde mich verprügeln, würde er sehen, dass aus mir eine Pussy geworden ist.

Aber dieser Luan, existiert nicht mehr. Vielleicht hat er das auch niemals. Mit Dita in meinem Leben, habe ich irgendwie realisiert, dass ich niemals der Luan Gashi aus den Medien sein wollte, dass ich niemals diese Fassade ein Leben lang aufrecht erhalten konnte.

Dita zerbrach sie ohne dass ich es bemerkte. Und verdammt, fuck tut das weh, wie noch nie.

„Lächeln, mein Sohn. Immer hin heiratet man nicht jeden Tag." Die schnulzige Stimme meiner Mutter ertönt hinter mir und ihr kleiner Körper, erscheint hinter mir im Spiegel.

Sie sieht gut aus, glücklich, zufrieden. Als würde mein Schmerz, mein Unglück sie bereichern. Und so ist es auch. Allein durch meine Hochzeit, werden sie aufgrund der Familie meiner Verlobten, Millionen einnehmen.

Das ist überhaupt der Grund, wieso ich gegen meinen Willen, in London verlobt wurde, kurz nach dem ich Dita kennlernte. Die Familie von Melisa nämlich, bestand trotzig darauf, dass entweder Afrim oder ich, uns für die Zusammenschließung ihrer Firmen, uns in Ketten legen lassen müssen.

Und da Afrim, bereits eine Frau hatte, wurde ich in Ketten gelegt.

„Weißt du, Luan". Ihre Hände greifen nach dem Kragen meines Hemdes, zappeln daran herum und obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass sie keine Ahnung hat was sie da tut, sehe ich nur schweigend auf sie nieder.

„Eine Ehe zu führen, bedeutet nicht, dass man sich lieben muss. In dieser Familie ist es Tradition, die Firma mit einer Vermählung weiter zu bringen. So war es bei deinem Opa, bei mir und deinem Vater und so wird es auch bei di-"

Ich unterbreche sie so harsch und kühl, dass sie am ganzen Körper zuckt und aprubt ihre Hände von mir nimmt.

„Und wieso muss dann Afrim dieses Leid nicht ertragen? Wieso ist es okay, wenn er die Liebe wählt, aber ich nicht?"

Ihr bleibt der Mund offen stehen, sie versucht irgendetwas darauf zu erwidern, aber das tut sie nicht. Weil sie keine Ahnung hat, was sie darauf antworten sollte.

„Hassen Papa und du, mich so sehr?"

Diese Frage fühlt sich so an, als würde man mir ein Messer in die Brust rammen und während meine Mutter mich schockiert aus tränenden Augen anblickt, starre ich mit zusammen gezogenen Augenbrauen auf sie runter.

Fuck you, Babe Where stories live. Discover now