Zweiter OS

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‚Harry hatte eine heimliche Beziehung zu Draco.' - Hermine Granger

•Dracos Sicht•

Leise schließe ich die Tür. Er soll nicht hören, dass ich gehe. Ansonsten hätte er Fragen gestellt. Natürlich hätte er das getan. Ich meine, der Erzfeind in seinem Schlafsaal? Das hätte jeder komisch gefunden.
Ohne einen Laut von mir zu geben, schleiche ich die Treppe hinunter, quer durch den Gemeinschaftsraum und dann verlasse ich die Gryffindors.
Ich schaffe es noch runter zum Keller, ohne meine Maske zu verlieren, aber dann breche ich zusammen. Ich sacke zu Boden und kann meine Tränen nicht mehr aufhalten. Leise schluchze ich immer wieder auf und habe nicht mehr die Kraft aufzustehen. Wieso sollte ich auch? Ich habe gerade das beendet, wofür es sich zu Leben gelohnt hat. Ich habe sozusagen mein Leben beendet. Warum sollte ich nun weiter machen, wenn mein Leben nicht mehr lebenswert ist? Wenn das Beste weg ist.

Ich werde nie mehr dieses Loch in mir stopfen können, dafür ist es schon zu tief. Dafür habe ich zu sehr geliebt. Mich zu sehr hingegeben. Ich werde nie wieder diese wohlige Wärme spüren. Ich werde gar nichts mehr spüren, außer unendliche Trauer und Hass. Hass gegenüber allen, die mich unbewusst zu dem gezwungen haben, was ich gemacht habe.

Zu sehr in meinen Gedanken vertieft, höre ich die Schritte nicht, die auf mich zukommen.
Erst als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre, wodurch ich zusammen zucke, spüre ich die Anwesenheit der anderen Person.

‚Es wird besser.' flüstert die tiefe Stimme von Severus.
‚Es wird besser, Draco. Das verspreche ich dir.' murmelt er leise.
‚Woher willst du es wissen? Du weißt gar nicht wie ich mich fühle. Du hast sowas noch nie gespürt.' weine ich wütend. Mir ist es egal, ob uns jemand bemerkt, dass jemand sieht, wie ich weine. Mir ist alles egal.
,Weil ich genau dasselbe gespürt habe.' erwidert er. Kurz ist es still.
‚Bloß war sie tot, als ich sie das letzte Mal gesehen habe.' flüstert Severus.

Er kniet sich neben mich und nimmt mich in die Arme.
Es ist selten, dass ich ihn so erlebe. So sanft und fürsorglich. Aber er war schon immer mehr ein Vater für mich als Lucius es je sein wird.
‚Lass uns zu mir gehen. Ich will nicht, dass du krank wirst.'
Severus löst sich von mir und streckt mir seine Hand entgegen.
‚Es ist mir egal, ob ich krank werde.' erwidere ich schwach.

Ich bin müde. Müde von meinem Leben. Warum kann ich nicht einfach ein normales Leben haben. Warum kann Harry nicht ein normales Leben führen. Warum kann ich nicht einmal etwas Gutes für mich behalten?
‚Aber es wird Harry nicht helfen.'
Mein Kopf schießt in die Höhe. Woher weiß er von Harry und mir? Wir haben es geheim gehalten. Oder doch nicht? Waren wir zu auffällig?

Aber es ist sinnlos jetzt zu lügen. Er hat ein wissendes Lächeln auf seinen Lippen.
Seufzend schaue ich auf meine Hände.
‚Ihm ist das doch jetzt auch egal.'
‚Draco, wir werden einen Weg finden, wo alles gut ausgehen wird. Aber dafür brauche ich dich gesund.'
In Severus Stimme ist kein genervter Unterton. Nein, man kann nur die Sorge heraushören.

Erschöpft lege ich meine Hand in seine und lasse mich von ihm hochziehen.
‚Ich mache dir erstmal ein Tee, während du duschen gehst.' ordnet Severus mit sanften Ton an, während ich ihm einfach nur hinterherlaufe.

‚Hey Harry, du musst aufstehen.' kommt es von Ron, während dieser sich schon fertig macht, damit sie nicht zu spät kommen.
‚Wenn wir zu spät sind, werden wir nicht nur Hauspunkten abgezogen bekommen, sondern kriegen auch noch von Hermine Ärger.' redet Ron weiter.

Harry grummelt nur und dreht sich im Bett um. Er fühlt sich heute so schwach und elendig, so als wäre irgendwas falsch. Als würde irgendwas fehlen. Sein Traum fühlte sich so Real an. Aber es ist schwer diesen Traum festzuhalten. Es scheint, als würde er immer mehr verblassen, je mehr Harry sich anstrengt ihn festzuhalten. Sich daran zu erinnern.

Drarry OneshotsWhere stories live. Discover now