"Ich- also- keine Ahnung...", murmelte Tae bloß als Antwort, "Ich weiß es selber nicht."

Zwar hatte ich nicht den Eindruck, dass es wirklich so war, doch beließ ich es dabei und stocherte nicht weiter nach. Manchmal musste man einfach warten, bis sich die Blume von alleine öffnete, egal, wie hell das Licht war, in dem sie stand.

~~~

Jimin PoV:

Ich war gerade dabei, die Gesangsaufnahme von der Lautstärke an den Rest des Liedes anzupassen, als mein Handy klingelte.

Das Bild, das auf dem Bildschirm aufleuchtete, war eines von Yoongi, was mich sofort zum Grinsen brachte. Ich hatte es heimlich im Unterricht gemacht, als er mal wieder geschlafen hatte und sein Gesichtsausdruck war gleichzeitig süß und komisch. Er sah total knittrig aus, aber auch so friedlich wie selten, wie er dort auf seinem Tisch lag, den Mund leicht geöffnet und die Augen geschlossen.

"Guten Tag, dies ist der Anschluss von Park Jimin, wie kann ich ihnen helfen?"

Ich wusste nicht, wieso, doch ich hatte gerade Lust, etwas Quatsch zu machen.

"Ah, guten Tag, sind Sie seine Sekretärin?", ertönte Yoongis Stimme am anderen Ende, zwar erschöpft, doch nicht so entnervt, wie er es hätte sein können.

Es war nicht mehr lange, bis er diesen zwei Typen die Lieder vorspielen musste und er war in letzter Zeit einfach nur noch ein Nervenbündel. Ich versuchte ihm, so gut es ging, zu helfen, doch viel konnte ich nicht tun.

"Genau, die bin ich.", verkündete ich stolz, in der Hoffnung, ihn etwas aufmuntern zu können.

"Dann hören Sie,", meint er und ich konnte sein Schmunzeln fast schon durch den Hörer hören, "ich muss ihn ganz dringend sprechen. Gibt es eine Möglichkeit, dies jetzt sofort zu tun?"

"Ich glaube, das ist etwas schwierig gerade...Er hat gerade den schlimmsten Durchfall seines Lebens...", ließ ich möglichst diskret durch die Leitung tönen und hörte sein unterdrücktes Lachen.

"Aha. Dann sagen Sie ihm das nächste Mal, dass er nicht dünn bekleidet auf kalten Küchenfließen sitzten soll."

"Mach ich.", grinste ich, "Kann ich Ihnen nicht irgendwie behilflich sein?"

"Das können Sie sogar!", meinte er und ich hörte es am anderen Ende leise rascheln, "Sagen Sie mir nur, wie sie das finden."

Ich konnte hören, wie er eine Taste drückte und dann wurde eines seiner zwei Lieder abgespielt.

Ich lauschte andächtig und musste mal wieder zugeben, dass er sich selber übertroffen hatte. Falls Yoongi nicht eines Tages ein Künstler werden würde, würde ich einen Besen essen. Was anderes konnte ich mir bei ihm einfach nicht als Zukunft vorstellen, dafür schlief er zu oft im Unterricht. Und machte zu gute Musik.

"Das war..ausgesprochen gut! Meiner Meinung nach können Sie das auf jeden Fall so lassen", gab ich ihm die positive Rückmeldung, die er sich verdient hatte.

"Vielen Dank, das erleichtert mich.", tönte es förmlich zurück und ich musste grinsen.

Wir hatten uns seit unserem etwas emotionaleren Gespräch nach dem Kino nicht mehr getroffen.

Okay, es ist erst zwei Tage her, doch für Yoongis und meine Verhältnisse ist das sogar relativ viel, weshalb ich das Bedürfnis verspürte, mich auf mein Rad zu schwingen und trotz der Eiseskälte zu ihm zu fahren.

"Könnten sie Park Jimin etwas ausrichten?", fragte Yoongi am anderen Ende der Leitung und ich nickte, um dann schnell zu bejahen, da er meine Bewegung natürlich nicht sehen konnte.

"Richten Sie ihm bitte aus, dass ich in Erfahrung gebracht habe, wann die Deadline meines Hausarrestes ist. Sie liegt am selben Abend wie die andere Deadline, er wird schon wissen, was gemeint ist."

"Ja, natürlich sage ich ihm das! Es freut mich für Sie.", sagte ich und grinste unaufhörlich.

"Vielen Dank. Dann einen schönen Abend noch. Und sagen sie ihm auch, dass Äpfel und Reis bei Durchfall helfen...hab ich irgendwo mal gelesen..."

Ich musste mich sehr zusammenreißen, nicht laut los zu lachen.

"Ja. Ja, mach ich. Schönen Abend noch!", verabschiedete ich mich.

"Wiedersehn.", meinte Yoongi am anderen Ende und ich nahm das Telefon von meinem Ohr, um aufzulegen, sah dann jedoch, dass der Anruf weiter lief.

Yoongi hatte ebenfalls noch nicht aufgelegt.

Ich starrte auf die Anzeige, die weiter die Sekunden zählte, bis ich mir das Gerät wieder ans Ohr hielt.

"Jimin?"

Ich lächelte.

"Yoongi?"

"Ich hab dich lieb."

Nun lächelte ich sogar noch breiter.

"Ich dich auch."

Ich hörte ein, wahrscheinlich, zufriedenes leises Schnauben am anderen Ende.

"Und, fertig mit deinem Geschäft?", wollte er dann wissen und ich prustete los.

Auch am anderen Ende war Lachen zu vernehmen- Yoongis Lachen.

"Schönen Abend noch.", meinte ich und legte dann, immernoch leise kichernd, auf, nachdem er sich ebenfalls verabschiedet hatte, um mich dann lächelnd wieder meinem eigenen Lied zu widmen.

Dieser Kerl war einfach unglaublich.

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Für alle, die sich fragen, was das war:

Darf ich vorstellen: Mein Humor!

Okay, ich lach nicht nur über sowas, aber ich finde sowas amüsant.

Und da dies hier meine Geschichte ist, werdet ihr leider Gottes damit klar kommen müssen 😂😂😉

Ich hoffe, es ist nicht zu schlimm...

Achja, übrigens: das ist der 100. Teil der Geschichte, zwar nicht das 100. Kapitel, aber ja...
Wir haben die Hälfte der zugelassenen Teile erreicht 🎉🎉🎉

Und ich befürchte, ich werde ein zweites Buch aufmachen müssen, wenn das so weiter geht...

Before That DayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt