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Jungkook PoV:

"Und sie würden mich wirklich nehmen?", fragte Taehyung begeistert und konnte es anscheinend gar nicht glauben.

"Ja, natürlich!", bekräftigte mein Vater seine Entscheidung nochmal und der ältere schien vor Glück zu strahlen.

Er bedankte sich gefühlt tausend Mal bei Papa und machte dann mit ihm aus, dass er morgen für seine erste Schicht gleich nach der Schule hier erscheinen sollte.

"Vielen Dank!", bedankte er sich dann auch bei mir, was ich jedoch lächelnd abwinkte.

"Kein Problem.", meinte ich nur und begleitete ihn dann noch zur Tür, durch die er dann hinaus ging, um sich auf den Weg nach Hause zu machen.

Als ich mich wieder umdrehte, um zur Theke zu laufen fiel mein Blick auf einen der vielen kleinen Tische und Überraschung machte sich in mir breit.

Das Mädchen- Jennie- das ich in dem Supermarkt getroffen hatte, saß da, intensiv die Karte studierend und offensichtlicher Weise alleine.

Da ich sowieso zum Aushelfen hier war, eilte ich schnell in den Hinterraum, in dem ich mir noch die Schürze über zog, die leider Pflicht war, und dann zu ihr an den Tisch lief, den Notizblock in der Hosentasche zusammen mit einem Bleistift.

"Hallo.", begrüßte ich sie und sie schreckte hoch, "Doch alleine?"

"Ja, anscheinend hatte er doch keinen Bock auf mich.", meinte sie, allerdings nicht wirklich enttäuscht klingend, und lächelte mich an.

"Scheint ja nicht so schlimm zu sein.", bemerkte ich also skeptisch und sie lachte kurz auf.

"Das Date wurde von meiner Freundin organisiert, ich kenn den Kerl noch nicht einmal.", erklärte sie, "Sie hat mich fast schon dazu gezwungen und um ehrlich zu sein, kenne ich viele Leute, die ich lieber treffen würde, als ihn. Also finde ich es nicht so schlimm."

Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte und zückte dann Block und Bleistift.

"Was darf es denn sein?"

"Was kannst du denn empfehlen?", war die Gegenfrage, auf die ich ihr erst einmal vom Orangensaft vorschwärmte.

"Den krieg ich auch im Supermarkt.", lachte sie, "Etwas außergewöhnliches, etwas, dass ich nur hier kriege, bitte."

"Dann bring ich dir den hausgemachten Kakao.", beschloss ich und sie nickte, "Sahne?"

"Ne."

"Schokostreusel?"

"Oh, ja, bitte!"

"Marshmallows?"

"Ein paar, bitte."

"Dann komm' ich in ein paar Minuten wieder.", kündete ich an, lächelte sie nochmal an und machte mich dann auf den Weg in die Küche, merkwürdiger Weise etwas nervös.

Und, um ehrlich zu sein, war ich sehr froh, dass sie alleine da war.

~~~

Jennie bedankte sich mit einem breiten Lächeln, als ich die Tasse vor ihr abstellte und dann leicht unschlüssig vor ihr stehen blieb.

"Du kannst dich gerne setzten, wenn du Zeit hast.", lachte sie, als sie meine Unsicherheit zu bemerken schien und ich grinste leicht, um mich dann auf dem Stuhl ihr gegenüber nieder zu lassen.

Gerade war nicht wirklich viel los, alle anderen Kunden waren schon versorgt, weshalb ich nicht mit einer Ermahnung meines Vater rechnen musste, da ich nicht brav hinter dem Tresen stand.

Before That DayWhere stories live. Discover now