三十三 | 𝙙𝙧𝙚𝙞𝙪𝙣𝙙𝙙𝙧𝙚𝙞𝙨𝙨𝙞𝙜

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POV • y.ji

"Nochmal! Komm schon, so schwer ist das nicht" maulte Minho mich an. Ich atmete tief ein und beugte mich nach vorne. "Ich kann nicht mehr" sagte ich völlig ausgepowert. "Dir ist schon klar, dass das gerade nur Übungen zum Warmwerden sind" grinste er.

So ein Sadist

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So ein Sadist. Er liebt es doch mich leiden zu sehen. Wie kommt Jisung bloß mit ihm klar?

"Okay, dann lass uns anfangen" sagte Minho schließlich. "Also, ich zeig dir ein paar Tanzschritte und Grundlagen, die du kennen musst. Bei dem Wettbewerb jedoch musst du dir ein Lied aussuchen, zu welchem du deine eigene Choreographie entwickelst. Es muss nicht ein ganzes Lied sein, sondern nur ein Teil. Das ist alles dir überlassen" erklärte er. Ich nickte. So schwer wird das schon nicht. "Okay, dann lass mich dir ein paar Grundlagen beibringen..."

=•=

"Lass uns eine Pause machen!" sagte Minho zu meinem Glück. Mitten in meiner Bewegung blieb ich stehen. "Und mach dir in der Zwischenzeit schonmal Gedanken zu welchem Lied du tanzen möchtest" ergänzte er und verließ das Wohnzimmer. Ja, wir hatten im Wohnzimmer geübt. Dort hatten wir am meisten Platz und konnten den Fernseher nutzen um Musik zu spielen. Angestrengt ließ ich mich auf das Sofa fallen.

In dem Moment hörte ich, wie die Haustür aufging und Schlüssel klirrten. Ein paar Sekunden später kam Minho's Mutter ins Wohnzimmer. "Hallo Jeongin" sagte sie, "Hallo Eomma" antwortete ich. Wir waren mittlerweile so vertraut, dass ich sie schon Mama nannte. "Soll ich dir einen Tee machen?" fragte ich sie, da ich wusste sie trinkt gerne Tee und da sie gerade von der Arbeit kam, war sie bestimmt sehr erschöpft. "Nein, schon okay" antwortete sie und setzte sich ebenfalls erschöpft auf einen Sessel. "Habt ihr hier Sport getrieben?" fragte sie mich belustigt. Ich nickte. "Ja wir haben getanzt" erklärte ich knapp. Ihre Augen wurden ganz groß. "Ihr habt... getanzt? Aber... was ist mit Minho? Er hat-", bevor sie zuende reden konnte unterbrach ich sie um sie zu beruhigen:"Er hilft mir nur. Er bringt mir Tanzen bei. Ich weiß, was damals passiert ist und warum er mit Tanzen aufgehört hat. Aber ich habe mich bei einem Wettbewerb in der Schule angemeldet und jetzt hilft er mit netterweise" erklärte ich ihr die gesamte Situation. Verständnisvoll nickte sie. "Naja, zumindest bringt er es dir bei. Als er noch getanzt hat, war er immer voller Energie und Optimismus. Seitdem er damit aufgehört hat, ist er irgendwie nicht mehr so motiviert wie vorher. Ich habe schon so oft versucht ihn dazu zu bringen, wieder damit anzufangen, aber ich schaffe es einfach nicht" murmelte sie traurig.

"Irgendwann wird er schon wieder anfangen. Ich merke, dass ihm Tanzen sehr Spaß macht" munterte ich sie auf. Sie lächelte mich an. "Jeongin, du bist ein sehr lieber Junge. Deine Eltern können wirklich stolz auf dich sein. Ich bin sehr froh dich hier haben zu dürfen, besonders weil du meinem Sohn sehr gut tust. Er wirkt viel glücklicher, seitdem du hier bist" sagte sie erfreulicherweise.

Ich fühlte mich geschmeichelt und wurde schüchtern. Ich wusste ehrlich gesagt nicht was ich dazu sagen sollte. Meine Eltern, besonders meine Mutter, haben nie solche netten Dinge zu mir gesagt. Dabei ist das Einzige was ich von ihr einmal hören möchte ein
"Ich bin stolz auf dich."

Aber das habe ich noch nie. Wahrscheinlich werde ich das auch nie. So ist meine Familie eben.
"Jeongin, Jisung kommt gleich!" hörte ich einen fröhlichen Minho durch das Haus rufen. Meine Augen wurden groß. Wussten Minho's Eltern eigentlich schon von seiner Beziehung zu Jisung? Minho kam ins Wohnzimmer gestürzt, breit grinsend, zumindest bis er seine Mutter erblickte.

Er erstarrte für einen Moment. "Mom..." murmelte er resigniert. Sie sah ihn kurz mit einem undefinierbaren Blick an. Hatte sie was bemerkt? Ich meine, Jisung war schon sehr oft hier in letzter Zeit und er übernachtet auch öfter hier. "Minho, möchtest du mir vielleicht etwas sagen?" fragte sie ironisch. Einerseits klang es bedrohlich, andereseits wäre es die perfekte Möglichkeit gewesen es ihr zu sagen.

Doch Minho wurde seine Entscheidung genommen, denn in dem Moment klingelte es an der Tür. Minho bewegte sich kein Stück. Seine Mutter stand auf und ging misstrauisch an die Tür. Gespannt gingen wir ihr hinterher und ich merkte wie angespannt Minho wurde. Sie fasste den Türgriff und machte die Tür mit einem Ruck auf.

 ,'•FERNWEH || ʜʏᴜɴɪɴ 현인Where stories live. Discover now