十九 | 𝙣𝙚𝙪𝙣𝙯𝙚𝙝𝙣

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POV • y.ji

"Heißt das, du willst mich nackt sehen? fragte Hyunjin belustigt. Ich schüttelte meinen Kopf, "Ich will einfach nur dieses ekelhafte Shirt wechseln" entgegnete ich. "Okay" sagte er und griff an mein Shirt. Aus Reflex griff ich sein Handgelenk und fragte:"Was hast du vor?". "Ich wechsel dir dein ekelhaftes Shirt" antwortete er und zog mir mein Shirt über meinen Kopf aus. Jetzt standen wir da, beide im Badezimmer eines völlig fremden Typen, wir hatten beide kein Oberteil an und waren uns so nah wie ich lange keinem mehr war. Die Musik dröhnte, grad lief eines meiner Lieblingslieder. Meine Ohren dröhnten, mir war kalt und gleichzeitig so angenehm wie noch nie. Doch dieser Moment endete viel zu schnell. Hyunjin gab mir sein Shirt, welches ich mir anzog und er zog sich wieder seinen Pullover an. Mein dreckiges Shirt gab er mir wieder. "Und jetzt?" fragte ich. Hyunjin sah an mir runter. Meine Hose war von dem Vorfall leider nicht verschont gewesen, meine Hose war also auch nass. "Deine Hose müsstest du auch wechseln" sagte er emotionslos. Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte. Mein Herz schlug immer schneller und ich konnte nicht einordnen ob das am Alkohol lag oder an ihm. Hyunjin legte seine Hände an meine Hüfte und sah mich kurz durchdringlich an. Dann gleiteten seine Finger langsam zu meinem Gürtel und machten ihn auf. Je mehr er sich Zeit ließ, desto ungeduldiger wurde ich. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und brachte unsere Köpfe noch näher zusammen. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen. Er roch nach Parfüm, Alkohol und Erdbeerkaugummi. Ich schloss meine Augen und genoss diesen Moment, während er meinen Gürtel nun aufgemacht hatte und nun langsam den Knopf meiner Hose öffnete. Er hielt kurz inne und legte seine Hand unter mein Kinn, um mein Gesicht anzuheben. "Bist du dir sicher?" fragte er leise. Die Musik war so laut, mein Herzschlag gefühlt noch lauter, aber ich verstand jedes einzelne Wort von ihm, ich fühlte jeden einzelnen Atemzug. Ich zog ihn noch näher und drückte meinen Körper, besonders mein Becken gegen seins. Ich spürte wie er erregt war, und wie ich erregt war. Ich bin komplett unerfahren und ich hab keine Ahnung was ich grad tue. Ist das der Alkohol? Hyunjin lächelte kurz. In dem Moment wuchs mein Bedürfnis. Ich wünschte ich könnte ihn endlich anfassen, ihn küssen, ihn nie wieder loslassen. Ich würde gerade alles mit ihm machen. Ich schluckte kurz. Diese ganzen Gefühle sind so neu. Ist das nicht ein wenig voreilig gerade? Es war mir egal. Ich ließ Hyunjin alles machen. Er machte nun endlich meinen Hosenknopf auf und zog meinen Schlitz runter, sodass nur noch meine Boxershorts im Weg war. Ich vergrub meine Hände währenddessen in seinen Haaren und grinste. "Jeongin, du bist wunderschön" murmelte Hyunjin und sah mich an. "Hyunjin, ich-", ich wollte gerade zu Ende reden, da klingelte mein Handy. Dieses Klingeln holte mich in die Realität zurück. Wo bin ich? Was mach ich hier grade? Ich ging panisch einen Schritt zurück und zog mir meine Hose schnell wieder hoch, machte sie zu und richtete meinen Gürtel, während ich ans Telefon ging. "Hallo?" fragte ich gestresst. "Hey Jeongin, wo bist du?" fragte Minho. "Wo bist du? Ich komm zu dir" entgegnete ich und strich mir verwirrt durch die Haare. Hyunjin kam mir wieder näher und strich mir einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Ich bin unten, wo wir reingegangen sind" sagte er. "Okay, bin gleich da" antwortete ich und legte auf. Hyunjin wollte grade wieder meinen Gürtel aufmachen doch ich nahm seine Hand und stoppte ihn. Traurig sah er mich an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wusste gerade überhaupt nichts mehr. "Ich muss los" sagte ich, ließ seine Hand los und ging an ihm vorbei, raus aus dem Badezimmer. Ich holte schon wieder tief Luft, damit sich mein Herz endlich beruhigte. Doch es wurde immer nur schlimmer und mein Herz begann weh zu tun, Schuldgefühle, weil ich ihn einfach allein zurückgelassen hab, machten sich in mir breit. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Die erste Frage die die ganze Zeit in meinem Kopf war: Bin ich schwul? Aber die Frage sollte ich später erst beantworten. Ich sollte zu Minho. Also ging ich die Treppe runter und sah Minho schon von weitem. Er stand da mit Jisung. "Hey" sagte ich zu den Beiden.
"Hey" begrüßten sie mich. "Und worüber habt ihr so geredet?" fragte ich. "Haben nur ein paar Sachen geklärt" erklärte Jisung.

 "Haben nur ein paar Sachen geklärt" erklärte Jisung

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"Ja genau, aber jetzt wollen wir Party machen. Wollen wir uns noch etwas zu trinken holen?" fragte Minho. "Könnt ihr gerne machen, aber ich denke ich gehe nachhause. Mir bekommt der Alkohol nicht gut" sagte ich. Die Beiden nickten, wir verabschiedeten uns und ich verließ das Haus. Frische Luft, war mein erster Gedanke. Ich nahm einen tiefen Atemzug von der kalten Luft und blickte in den Sternenhimmel. Was hab ich gemacht? Was ist gerade passiert? Alles egal. Erstmal einen klaren Kopf bekommen. Ging aber schlecht, denn ich musste die ganze Zeit an ihn denken. Die Sterne erinnerten mich an die Augen des Prinzen, doch seine Augen funkelten viel mehr. Ob ich dieses Funkeln irgendwann mal wieder sehen werde?

 ,'•FERNWEH || ʜʏᴜɴɪɴ 현인Where stories live. Discover now