FOUR

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[by @highonvelvet; @story-of-light]


Müde sperrte Juhyun ihre Eingangstür auf.

Ihre Freundin hatte sie auf einen gewissen Toilettenpapier-Werbespot mit ihr selbst als Hauptrolle angesprochen und mit der Erwähnung dieses furchtbaren, beschissenen Clips lag Juhyuns Laune gleich im Keller.

Jetzt brauchte sie nur noch eine gute, heiße Schokolade.

„Da sind Sie ja!", rief eine altbekannte, entzürnte Männerstimme. Juhyun, die immer noch Richtung Tür stand, hätte sie am liebsten schnell geöffnet, sich von der Außenwelt isoliert und alles vergessen; ihre erniedrigenden, unterbezahlten Jobs, ihren schlechten Gesellschaftsstatus und ihren Vermieter.

So wie in diesem Moment.

Langsam drehte Juhyun sich zu dem Mann um.

Der Vermieter könnte eigentlich ziemlich nett aussehen – mit dem weißen Haar und dem fülligen Bauch könnte er fast schon als Juhyuns Großvater durchgehen – doch mit seinem überaus finsteren Blick verpasste er diese Gelegenheit. Er war ziemlich bekannt dafür, etwas lockerer mit der Regelmäßigkeit der Mietzahlung zu sein, was nicht hieß, dass man deshalb nicht mit ihm öfter eine Auseinandersetzung haben musste.

„Guten Morgen", säuselte Irene in ihrer freundlichsten Stimme, wobei doch etwas Angst mitschwang.

Hoffentlich gab er ihr noch ein paar Tage.

Der Mann gab als Begrüßung nur ein genervtes Grunzen von sich. „Ich hoffe, Sie haben nicht vergessen, dass man in diesem Haus Mietgebühren zahlen muss", knurrte er mahnend.

‚Sehr hohe noch dazu', fügte Juhyun in Gedanken hinzu. Zum Vermieter sagte sie allerdings: „Es tut mir wirklich leid! Sie kommen bald zu Ihrem Geld, das verspreche ich!" Juhyun verfluchte sich selbst, weil sie etwas zu zuversichtlich geklungen hatte.

Trotzdem wirkte der Senior etwas besänftigt. „Das hoffe ich doch", murmelte er vor sich hin, was Juhyun nur mit viel Mühe verstanden hatte.

Schnell verabschiedete sie sich von dem Vermieter, eilte in die Wohnung und lehnte sich erschöpft an die Wand. Sie liebte diese Wohnung, auch wenn sie mit den wenigen Quadratmetern Wohnfläche, den gebrauchten Möbelstücken und der spärlichen Einrichtung alles andere als beeindruckend war.

Nachdenklich schaltete Juhyun den Fernseher ein. Als dann jedoch nach zwei Minuten ein Werbespot mit dem Wort „Weich" geschaltet wurde, schaltete Juhyun das Gerät frustriert aus und saß für einige Zeit nur stumm und resigniert da, bis ihr Handy vibrierte.

Seulgi: hey ;)

Seulgi: hast du heute zeit?

Seulgi: würd gerne wieder in ein café oder so gehen :D

Juhyun lächelte und stellte sich vor, wie Seulgi grinsend tausende Nachrichten tippte.

Juhyun: Gerne.

Vielleicht konnte man den Tag doch noch irgendwie retten.

bin nicht zufrieden mit dem kapitel + es ist ziemlich kurz, aber ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen :D

-Y


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