Die Schlacht um Minas Tirith Teil 2

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Tauriel Pov

Besorgt ließ ich meinen Blick über die eher spärlichen Streitkräfte Gondors wandern. Die Orkarmee die hinter den Toren von Minas Tirith wartete, versetzte die Menschen in Panik. Der Truchsess war nicht in der Lage die Armeen zu führen, und die ganze Stadt war ein blankes Chaos. Pippin stand neben mir und sah mich ängstlich von unten an. Ich versuchte nicht ihm Hoffnung zu machen. Diese Stadt war dem Untergang geweiht wenn Rohan nicht früh genug eintraf.

"Tauriel!"

Gandalf preschte auf Schattenfell heran.

"Es ist Faramir! Er ist zurückgekehrt! Aber Denethor bildet sich ein er ist tot! Komm schnell, sonst ereilt ihn wirklich dieses Schicksal!"

Er hielt mir seine Hand hin. Eilig ergriff ich sie und sprang mit Pippin auf Schattenfell. Die Hufe des Pferdes trommelten über das Pflaster während meine empfindlichen Ohren versuchten nicht all die Schreie und Wehlaute wahrzunehmen. Pippin saß vor mir und hielt sich an Gandalfs Robe fest, die unnatürlich weiß gegen den Ascheregen wirkte, der vom Himmel fiel. Ich schloss die Augen. Das hier würde alles entscheidend sein. 

Schon von weitem hörte ich das Schaben von Holz, das in den Hallen des Thronsaals geschichtet wurde. Was bei den Valar ging hier vor sich? Eilig sprangen wir vom Pferd und hechteten in den Saal, um gerade noch zu sehen, wie Denethor auf einen Holzhaufen stieg, umgeben von Wachen, die sich ihm von allen Richtungen mir Fackeln näherten. Auch Faramir lag dort auf einer Liege, die Augen geschlossen.

"Denethor, haltet ein, stoppt diesen Wahnsinn! Seht ihr nicht das euer Sohn noch lebt?"

"Er lebt nicht mehr. Die Götter haben mir beide Söhne genommen. Und nun werde ich mit ihnen gehen!"

Jetzt mischte auch ich mich ein.

"Ihr müsst euer Volk beschützen Denethor! Draußen beginnt eine Schlacht, die sie nicht alleine durchstehen können!"

Wie um meine Worte zu unterstützen, flog ein Felsen in einer der Türme und riss ihn ein. Gequält verzog ich das Gesicht. Wie viele Kinder waren gerade gestorben, wie viele Unschuldige? Gandalf schien dasselbe zu denken, denn er bewegte sich schnell auf den Holzhaufen zu. Denethors ausdrucksloser Blick verweilte für eine Millisekunde auf mir, ehe er blitzschnell eine Fackel der Wachen an sich riss und sie fallen ließ.

"Nein!"

Pippin und ich stürmten gleichzeitig los. 

"Tauriel! Los!"

Auffordernd sah Pippin mich an. Ich nickte eilig, griff Pippin, und katapultierte ihn auf den nun brennenden Haufen. Er versuchte Faramir hochzuheben, jedoch ohne Erfolg. Gerade als ich hinterher springen wollte, rollte Pippin ihn mit seiner ganzen Kraft hinunter und riss ihn mit sich. Eilig versuchte ich die Flammen auf den beiden zu löschen.

"Nein! Ihr nehmt mir nicht meinen Sohn!" 

Denethor, dessen Kleidung bereits Feuer gefangen hatte, sprang hinunter und schlug nach mir. Der Wahnsinn in seinen Augen loderte wie ein Feuer. Ich wich aus, war aber selber nicht in der Lage ihn zu treffen. Aus dem Augenwinkel sah ich Schattenfell, der wieherte, stieg, und Denethor mit seinen Hufen traf. Er schrie auf und taumelte rückwärts, geradewegs in das Feuer. Erschrocken keuchte ich auf, wollte ihn hinaus ziehen, doch Gandalfs Hand hielt mich zurück. Empört sah ich ihn an. Er wollte ich sterben lassen? Eindringlich sah er mir in die Augen. 

Ergeben seufzte ich auf. Vermutlich war es besser so. Sie würden die Schlacht vermutlich verlieren wenn Denethor weiterhin an der Macht war. 

In diesem Moment kniff Faramir seine Augen zusammen und begann sie leicht zu öffnen. Auch Denethor sah es, und der Wahnsinn verschwand aus seinem Blick. 

Plötzlich in MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt