Kapitel 19 - Unverhoffte Begegnungen und erleuchtende Worte

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»Und? Was hat er gesagt? Sag schon!« Kaum hatte ich das Schulgebäude verlassen, nötigte Ben mich regelrecht ihm zu erzählen, was sich aus meinem Gespräch mit unserem Geschichtslehrer ergeben hat

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»Und? Was hat er gesagt? Sag schon!« Kaum hatte ich das Schulgebäude verlassen, nötigte Ben mich regelrecht ihm zu erzählen, was sich aus meinem Gespräch mit unserem Geschichtslehrer ergeben hat. Feige wie er war, hatte er mich vorgeschickt, damit ich fragen konnte, ob wir unseren Vortrag nicht noch um eine Woche verschieben konnten.


»Naja...«, begann ich zögernd, während Ben aufgeregt hin und her schwankte.
»Was naja?«
»Sieht nicht so gut aus...«, log ich.
»Och Nein...« Ben seufzte tief. »Immerhin haben wir es versucht.«
»Wir?«, fragte ich empört nach und zog eine Augenbraue hoch.
»In Ordnung... Immerhin hast du es versucht.« Genervt verdrehte Ben die Augen.
»Geht doch. Und noch etwas!« Ich sah Ben tief in die Augen. »Zweifle niemals an meinen Verführungfähigkeiten und meinem natürlichen Charme!« Elegant warf ich meine imaginären Haare zurück und stolzierte an meinem besten Freund vorbei.
»Was? Also hast du es doch geschafft?«, erkundigte sich Ben erneut bei mir, als er zu mir aufgeholt hatte.


»Blöde Frage... Natürlich hab ich das! Verschieb den Vortrag in Gedanken auf nächste Woche Donnerstag«, erwiderte ich läppisch.
»Sam!«, rief Ben laut meinen Namen und zog mich stürmisch in eine Umarmung. »Du bist der Beste!«
»Ach Schätzchen, das wusste ich doch schon.« Ich nahm einen tiefen Atemzug durch die Nase und strich Ben durch die Haare, welcher sich wie eine Klette in mein Shirt krallte.
»Bennylein... Du riechst heute wieder unglaublich gut...« Meine Hand wanderte von seinem Kopf, über seinen Nacken, den Rücken hinunter und...
Plötzlich riss sich Ben von mir los und starrte mich fassungslos an. Er verschränkte die Arme vor der Brust und schnaubte.


»Notiz an mich selbst: Sam nicht mehr umarmen, wenn ich mein neues Shampoo benutzt habe.«
»Das kannst du nicht machen!«, empörte ich mich lautstark.
»Und ob ich das kann!« Frech zwinkerte mir Ben zu. Ich schnaubte verächtlich und ging an Ben vorbei. Ich wollte endlich runter von dem Schulgelände.
»Ich traue es mich gar nicht zu sagen«, setzte Ben an, »aber du hast echt was gut bei mir.« Willkürlich verzog sich mein Mund zu einem hämischen Grinsen. »Du hast mir echt den Hintern gerettet! Du musst mir unbedingt beibringen, wie ich auch so überzeugend werden kann.«
»Ach, das ist eigentlich ganz einfach«, meinte ich und zuckte mit den Schultern. »Du musst dir nur endlich eingestehen, dass du schwul bist, an deinen Hüftschwungkenntnissen feilen und schon liegen dir alle Männer zu Füßen und küssen deine Zehen.« Langsam, fast einer Schnecke gleich, zog sich Bens Augenbraue über dem rechten Auge immer weiter nach oben.
»Nein danke, ich verzichte...«


Abrupt blieb ich stehen. Ben lief vorerst weiter, drehte sich jedoch keine paar Sekunden später um, als er bemerkte, dass ich Wurzeln schlug. Meine Augen hatten ihn erblickt. Das im Sonnenlicht gleißende Haar, die prallen Muskeln seiner Arme, die lässig vor der Brust verschränkt waren, die zärtlichen Lippen, umspielt von einem netten Lächeln und diese flackernden Augen, welche Freudensprünge vollführten.

Tanz für mich, Sing für uns!Where stories live. Discover now