Kapitel 4 - Mondenschein und Kerzenlicht

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Wie aus dem Nichts fing Sam plötzlich an zu lachen

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Wie aus dem Nichts fing Sam plötzlich an zu lachen. Krampfend hielt er sich den Bauch und krümmte sich, als wäre er ein älterer Herr, der bereits einige Jahre auf dem Buckel hatte - wovon der Kleine jedoch meilenweit entfernt war. Er boxte mir gegen die Schulter. Ein leichtes Kitzeln.
»Nein, so meine ich das nicht!«, japste er, als er sich wieder beruhigt hatte. Ich hingegen konnte ihn nur verwirrt anstarren. Mein Herz flatterte wie wild in meinem Brustkorb und drehte meinen Magen einmal um sich selbst herum. Es tanzte mit der Leber ausgefallen Limbo und übte sich im Seilspringen mit meinem Darm als Seil.


»Ich rede von Ben, ich hab dir doch schon von ihm erzählt. Als ob ich einen Boyfriend hätte...« Er ließ es klingen, als wäre es das Normalste auf der Welt. Die Frage lag mir bereits auf der Zunge, ja ich verbrannte mich sogar an ihr! Doch ich hielt sie zurück, schluckte sie schlichtweg hinter. Mein Herz legte in seinen hitzigen Tänzen eine Pause ein - jedoch war dort nun etwas anderes, was dessen Platz einnahm.


»Also, wie genau stellst du dir das mit dem Essen gehen nun vor?«, fragte mich Sam und lief bereits weiter.
»Nunja, ich kenne da ein wirklich gutes Restaurant in der Nähe.« Ein irritierter Blick und zwei hochgezogene Augenbrauen schauten mich von der Seite her an.
»Nein, nicht was du denkst!«, beeilte ich mich zu sagen, als wir klar wurde, was er darunter verstand.


»Es ist total modern und originell. Nicht unbedingt was du dir darunter vorstellst.« Als Sam sich wieder entspannte, stieß ich die angehaltene Luft aus. In Gedanken wischte ich mir den imaginären Schweiß von der Stirn. Gerade noch mal so gerettet... Reiß dich zusammen, Kilian!
»Wie du meinst, Hübscher. Dann lass ich mich mal überraschen...« Die ganze Zeit über schon, taufte er mich mit den unterschiedlichsten Namen. Hübscher, Löckchen... Adonis ist wahrscheinlich sein Lieblingsspitzname für mich - und ich fand ihn genial!


»Sag mal Sam«, unterbrach ich unser kurzes Schweigen, »machst du das eigentlich öfters? Also völlig fremde Menschen auf der Straße anzusprechen?« Er schien sich kurz seine Worte zurechtzulegen. Schon die ganz Zeit über war ich überrascht, was für Worte der Kleine in den Mund nahm. Er sah auf den ersten Blick so unschuldig aus, als wäre er ein Engel, der sich hier auf Erden im Urlaub befand. Als ich ihn darauf angesprochen hatte, dass er ziemlich schmutzige Gedanken hatte und diese auch noch relativ gleichgültig in den Mund nahm, meinte er nur beiläufig, dass er auch ganz andere Dinge in den Mund nähme. Als er das gesagt hatte, zuckte es sofort in meiner Hose - die gesamte Zeit schon war es dort unten ziemlich eng geworden.
»Naja, natürlich quatsche ich nicht jeden dahergelaufenen Typen an... Nur wenn er so umwerfend wie du aussieht.« Verstohlen schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen, während meine Wangen zu glühen begannen.


»Bisher hatte ich nur zwei Versuche unternommen - und beide sind kläglich gescheitert...« Verlegen kratzte er sich am Kopf und fuhr sich anschließend durch das golden glänzende Haar. »Heteros können echt fies sein...«
»Und wieso bist du dir so sicher, dass ich kein fieser Hetero bin?«, fragte ich ihn. Sein Grinsen wurde noch breiter.
»Die Beule in deiner Hose ist nicht zu übersehen, Kilian.« In meinen Wangen loderte das Feuer und ich versuchte irgendwie mein Shirt weiter über meine Hose zu ziehen - wobei ich kläglich scheiterte. Was mach ich jetzt nur?!

Tanz für mich, Sing für uns!Where stories live. Discover now