Kapitel 7 - Freundschaft

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Weiches Haar, gesponnen aus goldener Seide

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Weiches Haar, gesponnen aus goldener Seide.
Ich drückte auf den Knopf.
Augen, so blau und so weit, wie das offene Meer.
Der Kaffeeautomat ratterte und brummte.
Diese Stimme, die einen selbst von oben bis unten mit Honig vollschmiert.
Das Dröhnen der Maschine wurde lauter.
Das Lachen und Grinsen eines glücklichen Kindes.


Erst jetzt bemerkte ich, dass ich vergessen hatte eine Tasse unter dem Kaffeestrahl zu platzieren. Panisch schnappte ich mir eine der weißen Porzellantassen und brachte sie noch rechtzeitig in Stellung. Ein dampfender und dunkler Wasserfall ergoss sich in den Bauch der Tasse. Ich zog das Aroma sofort in meine Nase. Augenblicklich erinnerte ich mich an Sams Duft. Es war mir, als klebte dieser seit gestern Abend an meiner Haut. Selbst durch das Duschen konnte ich diesen nicht lösen - und das wollte ich auch gar nicht.


Ich hoffte inständig, ich könnte diesen Duft bald wieder intensiver riechen. Ich hoffte, dass Sam mich vielleicht doch nicht ganz abgeschrieben hatte. Den ganzen Abend über fühlte ich mich so... Steif und angespannt... Ich konnte nur beten, dass er es mir nicht allzu stark angemerkt hatte und mich jetzt für komisch hielt - und dabei war ich noch nicht einmal gläubig... Gebannt starrte ich auf die Tasse, die sich genügend Zeit nahm, sich mit genüsslichem Kaffee volllaufen zu lassen.


Sam tanzte schon die ganze Zeit in meinem Kopf umher. Meine Gedanken flatterten immer wieder mit ihren kleinen Flüglein zu ihm und konnten nicht von ihm ablassen. Ich vermisste seine spitze Zunge, sein ansteckendes Lachen, seine leichte und lockere Art, sein süffisantes Grinsen und diesen Blick, mit welchem er mich aus seinen Augen heraus angesehen hatte...
Kopfschüttelnd nahm ich meine Tasse in die Hand, die bereits gefüllt auf mich wartete.


Verträumt lehnte ich mich gegen den Tisch, auf welchem die Kaffeemaschine stand und nippte an der Tasse. Ich schaute über ihren Rand hinweg in die Leere des Raumes. Ich sollte mich wirklich zusammenreißen. Er ist siebzehn, sogar minderjährig. 
Und was soll das heißen?, meldete sich eine fragende Stimme in meinem Kopf zu Wort. Nun, ich wusste es doch selbst nicht... Sam kam wie ein Tornado in mein Leben gefegt. Urplötzlich hing er an dieser Laterne, ein paar Minuten später spazierten wir durch den kleinen Wald und danach fanden uns in einem netten Restaurant wieder. Wie aus dem Nichts ist er aufgetaucht und als hätte er niemals meinen Weg gekreuzt war er auch schon wieder verschwunden. Einzig und allein das Chaos, was er in meinem Kopf und Brust zurückließ, zeugte von seiner gestrigen Anwesenheit. Nun musste ich erst einmal alles wieder richten, aufräumen und mich neu sortieren...


Ich zuckte zusammen, als plötzlich neben mir die Kaffeemaschine wieder anfing zu rumoren. Beinahe bekippte ich mich mit meinem Getränk, was mein toller Kollege wohl ziemlich witzig fand.
»Vorsicht, Dornröschen, lass die Tasse ja nicht fallen«, kicherte er und zwinkerte mir zu. Der nächste Spitzname, der mir auf die Brust gepinnt wurde.
»Danke für den Tipp«, gab ich schroff zurück. Elias grinste nur dämlich, nahm seine eigene Tasse und stellte sich direkt vor mich, sodass ich gezwungen war ihn auszusehen. Sein Grinsen sah so dämlich aus, dass ich augenblicklich schmunzeln musste.

Tanz für mich, Sing für uns!Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon