Chapter Fourteen

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Chapter Fourteen ||

Mac

»Cheese, an was arbeitest du?« Mason baut sich breitbeinig vor mir auf. Allein bei der kleinsten Bewegung spannt die enge Lederhose des Musikers. Ich befürchte, Mason könnte bald einen ähnlichen Auftritt wie Lenny Kravitz vollführen. Der Gedanke bringt mich zum Lachen, denn der Drummer könnten diese Peinlichkeit leichthin mit seinem charmanten Grinsen überspielen und jeder würde ihn noch ein bisschen mehr dafür vergöttern.

»Das sind nur ein paar Ideen zu einem Lied, die mir im Kopf herumschwirren.« Mason nimmt auf dem Sofa Platz, wobei er keinen Zentimeter zwischen uns freilässt. Sofort nehme ich seine Wärme auf.

»Sollte es dir noch nicht aufgefallen sein, ich bin ein brillanter Musiker, der bei noch tolleren Songtexten mitgeholfen hat und dafür mehrmals ausgezeichnet wurde.« Aus dem Augenwinkel sehe ich Brayden und Liam im Aufnahmeraume. Sie überarbeiten zum wiederholten Male eine bestimmte Stelle.

»Eigenlob stinkt oder möchtest du auf irgendetwas hinaus, Toddy?«

Der Schalk in seiner Stimme schwindet. »Ich meine es ernst, du kannst dich mir anvertrauen. Ich urteile nicht.«

Reflexartig drücke ich das aufgeschlagene Notizbuch an meine Brust. Um mich gleich dafür zu schämen. Der Schlagzeuger versteht offensichtlich eine Menge vom Komponieren. Was nicht nur seine bereits erwähnten Awards verdeutlichen, sondern weil mir die Möglichkeit geboten wurde, ihn dabei zu beobachten, wie er seine Kreativität benutzt, um zusammen mit den anderen die gefühlvollsten Texte zu dichten. Mason könnte mir hilfreiche Tipps geben, aber meine Unsicherheit verweigert, diesen Schritt einzugehen.

»Du zeigst deine Texte nicht gern.« Sein Nicken deutet auf das Niedergeschriebene.

Die drei benötigen immer weniger meine Hilfe, finden zu ihrem alten Rhythmus zurück, von dem Liam mir erzählt hat, weshalb ich kurzerhand nach meinen Notizen griff. In letzter Zeit habe ich meine eigenen Arbeiten ziemlich schleifen lassen. Was ich zu spüren bekomme. Es scheint, als habe sich eine schützende Wand aufgetürmt, die verhindert, Worte auf Papier zu bringen.

»Wenn du mit deinen eigenen Liedern auftreten willst, solltest du das schnellstmöglich ablegen«, sagt Mason, ohne dabei abfällig oder arrogant zu klingen. Seine Besorgnis wärmt mir die Brust, doch führt es mir meine Befangenheit vor Augen.

»Ich weiß«, gestehe ich. »Da ist dieses Gefühl, mein Baby der ganzen Welt zu präsentieren und bloß darauf zu warten, ob die Leute es lieben oder es in der Luft zerreißen. Was, wenn sie mich und meine Musik nicht mögen?«

Mason stupst mich mit seiner Schulter an. Unsere Blicke treffen sich, nachdem ich mein gerötetes Gesicht hebe.

»Verleih den Meinungen anderer nicht mehr wert, indem du dich von ihnen verunsichern lässt oder zu lang darüber nachdenkst.« Sein weiser Ratschlag ist so untypisch für ihn, dass ich blinzeln muss, bevor ich antworte.

»Das kann ich mir nicht leisten. Seit Liam mich für eure Vorband vorgeschlagen hat, ist das einzige, worüber ich mir den Kopf zerbreche die Reaktionen des Publikums.« Letztendlich entscheiden sie, ob ich in dieser Branche erfolgreich Fuß fassen werde.

»Natürlich willst du, dass die Menschen deine Musik lieben. Doch sobald du Spaß an der Sache hast, die Leidenschaft dich packt und du hundertprozentig von deiner Arbeit überzeugt bist, zählt allein deine Überzeugung. Und wenn du bereit bist, diese Begeisterung mit der Welt zu teilen, verspreche ich dir, jeder von ihnen wird es merken und zu schätzen wissen. Du musst dich nur trauen, Mac.« Ich weiß nicht, was mich mehr verstört. Dass Masons mir gestattet, einen Blick auf sein gefühlvolles Ich zu erhaschen, welches er meist hinter einer Maske der Selbstironie versteckt oder er mich Mac genannt hat. Im Rennen der angesagten Spitznamen, ist momentan seine Leibspeise, die allbekannten Nudeln in Käsesoße – Mac & Cheese.

𝐇𝐢𝐫𝐚𝐞𝐭𝐡 - 𝐚𝐥𝐦𝐨𝐬𝐭 𝐥𝐨𝐯𝐞Where stories live. Discover now