Chapter Twenty-Seven

479 37 15
                                    

And my heart is telling me to turn roundBut my body wants me to stay»Killer«

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

And my heart is telling me to turn round
But my body wants me to stay
»Killer«

Teil 2

Hüfte wiegend bewegt Mac sich durch die Menge. Menschen treten beiseite, errichten einen Tunnel, den die Diebin selbstbewusst durchschreitet. Ihr elegantes Seidenkleid wird von dünnen Trägern gehalten, bauscht sich am Ansatz des Dekolletés und endet oberhalb der Fußknöchel. Bei jeder Bewegung schwingt der Stoff mit, wobei der reflektierte Kerzenschein das Kleid in einen goldenen Ton tunkt. Ich weiß von dem tiefen Rückenausschnitt, dessen Anblick dafür gesorgt hat, dass ich in der letzten Stunde mehr böse Blicke an Männern verteilt habe, als der Grinch an Weihnachten. Mit ausgestreckter Hand helfe ich Mac auf die Bühne. In ihren hohen Schuhen kommt sie vor mir zum Stehen. Ein dezenter Duft erregt meine Sinne.

Ich fahre mir durch das Haar. Beschäftige meine Hände, um sie davon abzuhalten, Mac an mich zu ziehen, und ihren rot geschminkten Mund in Beschlag zu nehmen.

»Wärst du breit, unser namenloses Lied zu singen?« Momentan balanciere ich zwischen Trägheit und Aufgekratztheit. Anstatt diese Dualität mit Alkohol zu kurieren, erhoffe ich, dass das Singen die Angelegenheit schlichten. »Erachte es als Testversuch. Wenn den Leuten nicht gefällt, was sie hören, treten wir den Song in die Tonne und probieren uns an etwas Neuem aus.« Obgleich ich der Gewissheit bin, dass die Zuschauer das Lied lieben werden.

Ich rechne mit Widerstand, aber Mac nimmt das Mikrofon aus seiner Halterung. Ich tue es ihr gleich, greife nach meiner Gibson Gitarre, die mir ein Teammitglied gebracht hat und kündige den spontanen Auftritt an. Augenblicklich taucht die Dachterrasse des New Yorker Hotels in Stille, welche durch den akustischen Klang der Gitarrensaiten durchbrochen wird. Noch nie standen wir zu zweit auf der Bühne – ein erwartungsvoll dreinblickendes Publikum vor uns. Aufkeimende Nervosität wandelt sich in Zuversicht, sobald ich zu meiner Linken sehe, wo Mac mit der ersten Strophe beginnt. Ihr Talent war nie eindeutiger und schöner wahrzunehmen wie in diesem Augenblick. Energie entlädt sich, erzeugt eine Gänsehaut, nachdem der solistische Part im Refrain zu einem Duett übergeht. Angesichts Mac' einnehmenden Erscheinung grenzt es an ein Wunder, dass ich meinen Einsatz nicht verpasse. Unsere Stimmen harmonieren im Frage-Antwort-Spiel. Je länger wir singen, desto müheloser baut sich das Vertrauen zwischen uns auf. Es macht es leicht, die Fassaden herunterzufahren und loszulassen, da wir darauf vertrauen, einander aufzufangen. Im völligen Kontrast zu Hiraeth' herkömmlichen Stil scheinen die Gäste von der Schlichtheit der Ballade begeistert zu sein. Die intendierte Wirkung verleiht den Versen einen bedeutsamen Charakter. So geben wir uns dem Leid in der Musik hin, singen uns den Schmerz von der Seele, fallen zusammen, um danach wieder aufzutauchen. Am Ende stimme ich am lautesten in den Jubel ein. Mac verbeugt sich. Der Stolz in meiner Brust schwillt an. Ergeben schließe ich mich dem faszinierenden Kult um Mackenzie LeBlanc an – verflucht ich bin Vorsteher dieses Vereins.

»Lass uns von hier verschwinden«, flüstere ich, sowie wir unter Beifall die Bühne verlassen haben.

»Es wäre egoistisch, dich ausgerechnet auf deiner Geburtstagsfeier von deinen Freunden fernzuhalten. Einige von ihnen sind extra angereist.« Sei mich betreffend immer egoistisch.

𝐇𝐢𝐫𝐚𝐞𝐭𝐡 - 𝐚𝐥𝐦𝐨𝐬𝐭 𝐥𝐨𝐯𝐞Where stories live. Discover now