7 ~ Violetta

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Ich ging mit Angie am nächsten Tag vom Studio nach Hause. Als ich das Haus betrat, saß ein fremder Mann am Tisch. 'Mama? Papa? Was ist denn hier los? Wer ist das?'

Ich sah die Tränen in den Augen meiner Mama. 'Violetta, das ist unser Anwalt Ñórbert Sáleskó. Er ist hier, damit Germán und ich die Scheidungspapiere unterschreiben.' Ich starrte die drei mit offenen Mund an.

'Nein', flüsterte ich. 'Was hast du gesagt, Vilu?', fragte Papa zögerlich. 'NEIN!', schrie ich aufgebracht. 'Ihr zerstört gerade mein Leben und es interessiert euch nicht!'

Wutentbrannt rannte ich die Treppe hoch in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett, grub meinen Kopf ins Kissen und fing an zu weinen. Es klopfte und Angie betrat mein Zimmer. 'Hey, Vilu, ich muss dir noch eine schlechte Nachricht. Da du bei deinem Vater bleiben wirst und hier wohnt, muss ich auch ausziehen.' Ich drehte mich nach Angie um. 'Nein, du darfst mich nicht hier alleine lassen. Bitte, bitte nicht.'

Mit einem traurigen Lächeln sah Angie mich an. 'Ich kann nicht bleiben und du musst bei deinem Vater bleiben. Er hat das Sorgerecht für dich.' Mir kamen wieder die Tränen. 'Ich rede mit Papa, und dann darfst du vielleicht bleiben. Ich muss... du musst bleiben...Ich...ich...ich muss einfach...' 'Violetta, du kannst es versuchen, aber es würde nichts bringen.' Ich fing an bitterlich zu weinen. Angie kam zu mir und wollte mich in Arm nehmen. Erst wehrte ich mich dagegen, aber dann gab ich doch nach. Ich ging ohne essen ins Bett.

Mein Wecker klingelte am nächsten Morgen. Ich stand traurig auf und ging ohne mit irgendjemanden zu reden. Ich lief traurig zum Studio, doch León kam mir sauer entgegen. 'Spinnst du? Denkst du wirklich so von mir?' Ich verstand gar nichts. 'Was meinst du?' León funkelte mich wütend an. 'Tu nicht so doof, du weißt genau was ich meine!' Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Ein paar Minuten später kamen Francesca und Camila.

'Hasst du uns wirklich so sehr?' Ich verstand auch bei den beiden nicht was los ist. 'Könnt ihr mich mal aufklären?', fragte ich verwirrt. 'Ach ja, jetzt auch noch auf dumm stellen. Ja, verarschen können wir uns selbst!' Und so gingen sie an mir vorbei. Als ich mich, mit den Nerven völlig am Ende, auf die Bank vor dem Studio setzte, kam Ludmila auf mich zu. 'Hallo, Vilu schätzchen. Wie du siehst, ich kann dich nicht leiden. Und ich bekomme meine Freunde wieder zurück. Ludmila geht jetzt.' Sie schnippte mit dem Finger, drehte sich um und ging.

Traurig ging ich nach Hause. Ich erfuhr, dass Angie im Studio gekündigt hatte und schon ausgezogen ist. Ich brach in Tränen zusammen und ließ mich weder von Papa noch von Mama, Olga und Ramallo trösten. Ich saß aufgelöst auf dem Boden und war bitterlich am weinen.

Als ich nach drei Tagen immer noch nichts von Angie gehört hatte, vergaß ich sie.

Ich riss die Augen auf und bemerkte das ich nur geträumt hatte. Ich stand auf und ging zum Fenster und sah mir die Sterne an, so wie ich es damals in Madrid gemacht habe. Ich drehte mich um und in meinem Bett lag immer noch die schlafende Angie. Mir liefen vor Erleichterung die Tränen über die Wangen und ich wandte mich wieder den Sternen zu.

Singen ist das was mich ausmacht ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt