Kapitel 12

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Gwen Frost

Ich hatte mich mit Blake dazu verabredet, am späten Nachmittag zu Daphne zu gehen, da diese momentan noch Unterricht hatte und wir sie nicht direkt danach überrennen wollten. Die Zeit bis zu unserem gemeinsamem Treffen verbrachte ich zusammen mit Logan, welchen ich gleichzeitig auch auf den neusten Stand brachte.

Als wir uns auf den Weg zu Daphne machten, hatte Logan seine Hausaufgaben erledigt und ich meinen neusten Comic augelesen.

Wie die meisten anderen Walküren-Prinzessinen war Daphne in Walhalla untergebracht.

Die Einrichtung ihres Zimmers war an sich dieselbe, wie in jedem Zimmer hier auf Mythos, abgesehen von einer Tatsache. Alles war pink. Und mit alles, meinte ich wirklich alles. Von ihrer Bettwäsche, über ihren Teppich, bis zu ihren Vorhängen.

Die Walküre ließ sich auf ihrem Schreibtischstuhl nieder und blickte Blake neugierig an. "Also, wobei kann ich dir helfen, Blake?"

Die Angesprochene hatte zunächst ihren Blick durch das Zimmer schweifen lassen, bevor sie ihn auf die Walküre richtete. "Ich habe einen Freund in London und will nicht, dass die Schnitter eine Verbindung zwischen ihm und mir finden."

"Dann nenn mir seinen Namen und mögliche Hinweise, wo es im Internet Spuren zu ihm geben könnte", forderte Daphne die Gypsy auf und wandte sich schon mal ihrem Computer zu, welcher als Ausnahme nicht pink war. Ihr Laptop hingegen schon.

"Sein Name ist Michael Summer. Ich habe selbstverständlich nie Bilder von uns hochgeladen, oder seinen Namen erwähnt. Mein altes Profil von der Mythos Academy in London habe ich schon gelöscht, aber es gibt sicherlich immer noch Reste davon im Internet, richtig? Ich denke, es wäre gut, wenn du die beseitigen würdest."

An diesem Punkt klinkte ich mich geistig aus - ich glaube, Logan tat es mir gleich - und ließ meine beste Freundin die Arbeit machen. Ich verstand von diesem Zeug eh nichts und Daphne würde Blake problemlos helfen können.

So lungerte ich für eine Viertelstunde gelangweilt auf dem Bett rum, was mir aber immerhin durch Logan erleichtert wurde, an den ich mich kuscheln konnte. Nach dieser Viertelstunde erfuhr ich dann, dass Daphne Blake wohl doch nicht so problemlos helfen konnte.

"Das versteh ich nicht", äußerte ich mich ehrlich. "Wir müssen in das Internet Cafe, um die Festplatte vom Computer zu zerstören? Wieso? Kannst du die ganzen Daten nicht einfach von hier aus löschen?"

"Ich kann die Daten grob löschen, aber ein Rest wird zurückbleiben. Ein Rest, der den Schnittern möglicherweise reicht, um herauszufinden, mit wem Blake an diesem Abend kommuniziert hat. Und das gilt es schließlich zu verhindern. Also müssen wir in das Internet Cafe und die Festplatte holen", erklärte Daphne, was mir jedoch immer noch nicht so ganz die Erleuchtung brachte.

"Möglichst schnell", ergänzte Blake, welche scheinbar sehr besorgt, um ihren Freund Michael war. Ich jedoch fragte mich, ob den Schnittern so etwas wirklich zuzutrauen war. Sie wussten zwar, dass Blake die Identität Myla als Scheintarnung benutzte, aber woher sollten sie dann auch noch wissen, dass Blake an diesem Abend in dem Internet Cafe gewesen war.

Allerdings konnte ich Blakes Sorge gut nachvollziehen, da die Schnitter auch schon Personen angegriffen und verletzt haben, die ich liebte. Es gab nichts wichtigeres, als das zu verhindern, also würde ich Blake helfen, so gut ich konnte.

"Ich kann das auch alleine erledigen. Die Festplatte kann ich auch selbstständig zerstören", äußerte sich Bake, was aber auf grundlegende Ablehnung traf. Nicht nur bei mir, sondern auch bei Daphne und sogar Logan.

Mein Freund war immer noch nicht ganz im Reinen mit der Gypsy und weigerte sich ihr zu glauben und zu vertrauen. Somit überraschte es mich, dass er ihr dennoch helfen wollte. Vielleicht lag es daran, dass auch Logan nachvollziehen konnte, dass Blake einfach nur die Person beschützen wollte, die sie am meisten liebt.

Lügenflucht || Mythos Academy ✓Where stories live. Discover now