Kapitel 15

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SKYLAR

„Hey", Ramons erschöpfte Stimme drang durch den Hörer.
„Hey. Sorry dass ich störe, ich wollte bloss fragen ob du Zeit hast zu reden." Mein Blick schweifte zum Fenster hinüber und blieb an dem noch immer in Dunkelheit gehülltes Zimmer von Brayden hängen.
„Klar. Ich bin in zehn Minuten da." Bevor ich was erwidern konnte, hatte er aufgelegt. Verwirrt liess ich das Handy sinken und warf es anschliessend auf mein Bett.

Als es unten klingelte liess ich das Buck sinken, das ich gerade las und machte mich auf den Weg nach unten. Als ich die Haustür öffnete grinste mir ein verschlafener Ramon entgegen.
„Hast du etwa geschlafen?", fragte ich ihn verdutzt und trat einen Schritt beiseite, damit er eintreten konnte.
„Bin bloss kurz eigenickt", murmelte er und winkte ab. Wir liefen die Treppen hoch in mein Zimmer. Währenddem er es sich auf meinem Bett gemütlich machte blieb ich unsicher im Raum stehen. Schlussendlich entschied ich mich dafür mich auf meine kleine Fensterbank zu setzten.

„Jordan hat sie einen Monat vor der Geburt verlassen", begann ich und knetete unsicher meine Finger.
„Sie war traurig und enttäuscht, aber sie kam klar. Sie hatte schliesslich noch Myles." Ich atmete tief durch und richtete meinen Blick auf den Notizblock vor mir.
„Und dann kam der Tag von Myles Geburt. Sie wollte dass ich dabei bin. Ich und meine Eltern." Ich hob den Kopf und blickte zu Ramon. Dieser hatte seinen Blick auf den Boden gerichtet. Doch ich wusste dass er mir zuhörte.
„Es ging alles so schnell. Ich habe ihre Hand gehalten, die sie fast zerquetscht hat." Bei der Erinnerungen musste ich lächeln, jedoch entwich mir kurz darauf ein lautet Schluchzer. Aus den Augenwinkel nahm ich wahr wie Ramon aufstand und sich neben mich setzte.

"Als er dann da war, war er so ruhig. Irgendwie wusste ich es. Als Aurora ihn dann in den Armen hielt und immer wieder seinen Namen gemurmelt hatte war ich mir ganz sicher." Ich schluckte den nächsten Schluchzer hinunter und wischte mir eilig eine Träne weg.
"Sie nahmen ihn ihr einfach aus den Armen. Sie wusste es bestimmt. Sie wusste es schon als sie ihn in den Armen hielt. Aber als sie ihn ihr weggenommen haben schien sie es erst realisiert zu haben. Sie hat geweint und geschrien." Ich brach ab und versuchte die Tränen, die mir ununterbrochen die Wangen hinunterrollten, wegzuwischen. Anstatt etwas zu erwidern oder mich aufzufordern weiterzureden nahm mich Ramon wortlos in den Arm.
"Ab dann ging alles Bergab. Sie begann zu trinken weil sie den Schmerz nicht ertrug. Und dann fand Mum sie...", ich verstummte. Ramon strich mir beruhigend über den Rücken.
"Und ich habe nichts gemerkt", murmelte er. Ich schüttelte den Kopf und löste mich von ihm.
"Mach dir keine Vorwürfe."
"Das tue ich aber. Ich hätte merken sollen dass es dir scheisse ging und das irgendwas nicht stimmte. Die Vorstellung dass du alleine da durch musstest..." Er verstummte und blickte mich mit Tränen in den Augen an.
"Es war meine Entscheidung wann ich es euch erzähle. Ich habe es nicht getan weil ich nicht tagtäglich durch deine und Laylas mitleidigen Blicke daran erinnert werden wollte. Weil ich wollte dass wenn Aurora zurück kommt das sie zurück in die Normalität finden konnte und es den Leuten selbst erklären konnte, wenn sie es so wollte.", erklärte ich ihm und wischte mir erneut über die Wangen.
"Wie hast du dass geschafft? Wie hast du das alles durchgestanden?", fragte er mich und lehnte sich an das Fenster hinter sich.
"Ich bin für Aurora da. Ich konzentriere mich darauf dass sie wieder zurückkommen kann. Wahrscheinlich ist dass der Grund weshalb ich nicht tagtäglich an das alles zurück denke.", antwortete ich und blickte unsicher zu Ramon.
"Hast du denn von Jordan etwas gehört?"
"Er war letztens hier. Aber ich habe ihn wieder verjagt. Denke ich mal."
Ramon nickte zögerlich.
"Wenn er wieder mal auftauchen sollte, ruf mich an und ich schleife ihn höchstpersönlich hin wo auch immer der Pfeffer wächst." Lachend nickte ich.
"Mach dir mal keine Sorgen das kann ich schon alleine und wenn nicht kommt Brayden vielleicht wieder rüber."
"Mhm Brayden also." Er wackelte mit den Augenbrauen und bekam ein Augen verdrehen von mir als Antwort.

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