Football Stories

Kapitel 4

SKYLAR

Es war Montagmorgen und meine erste Stunde war Mathematik.
Layla sass neben mir und schlief.
Sie hatte ihren Kopf auf ihrem Etui eingebetet und schlief friedlich. In der rechten Hand hielt sie einen Kugelschreiber der eine lange Linie über die blau karierte Buchseite gezogen hat. Ihre bunten Haare hingen ihr wie ein Vorhang vors Gesicht, so dass es von weitem aussah als würde sie mitschreiben und nur ihren Kopf auf dem Etui abstützen.

Roman, der links von mir sass, hörte dagegen aufmerksam zu. Währenddem er zuhörte und seinen Blick stets auf die Tafel gerichtet hat, schrieb er eilig mit. Wie er später dieses Gekritzel entziffern will ist mir ein Rätsel.

Und ich? Ich sass hier und konnte nicht aufhören über letzten Samstag nachzudenken.
Über Aurora. Nachdem Gespräch mit meinem Vater in der Küche hatte ich mich in meinem Zimmer verkrochen und bin erst am Sonntag Abend wieder rausgekommen um mit ihnen zu Abend essen.

Und auf irgendeine dumme irrsinnige Weise, dachte ich Brayden würde am Sonntagabend wieder an seinem Fenster stehen. Ich wartete bestimmt den ganzen Abend dass er auftauchte, was er aber nicht tat. Wieso sollte er auch?

"Skylar weisst du die Antwort?" Überrascht zuckte ich zusammen und blickte fragend nach vorne an die Tafel.
Mein wütender Mathematiklehrer stand davor und löcherte mich mit seinem dämonischen Blick.
"Ähm? Sieben?" Stotterte ich. Er verdrehte theatralisch die Augen und seufzte übertrieben laut.
"Nein! Wir sind nicht beim ein mal eins!" Rief er durch das ganze Klassenzimmer und schüttelte den Kopf.
"Du warst schonmal besser Skylar Ross", bemerkte er und stand auf. Kaum hatte er sich umgedreht, verdrehte ich die Augen und funkelte ihn für den Rest der Stunde böse an.
Mir war klar das ich heute nicht die aufmerksamste Schülerin war, aber durfte ich mir denn einmal auch eine Pause gönnen?

Zu fünft sassen wir wieder in unserem
kleinen Besprechungsraum. Auf die Anwesenheit von Maya mussten wir heute verzichten. Was uns allen herzlichen egal war, aber natürlich keiner zugeben würde. Mein fertiger Bericht lag auf dem Tisch und Laylas Bilder daneben.

"Ich habe das Word-Dokument auf dem USB-Stick. Wir müssten nur noch das Format anpassen und die Fotos einfügen", fasste ich zusammen und legte den Stick neben die Bilder und den Text.
Roman nickte und rieb sich zufrieden die Hände.
"Super. Und wie weit bist du Vincent?"
Alle Blicke richteten sich auf Vincent. Nervös richtete dieser sich auf.

"Noch nicht ganz so weit", gab er zu.
"Morgen bin ich fertig mit dem Text", fügte er eilig hinzu, als er Romans wütenden Blick bemerkte.
Dieser nickte und setzte sich uns gegenüber hin.

"Die erste Ausgabe muss ein Erfolg werden. Sonst können wir das vergessen."
Er wurde von dem lauten Knall einer Tür unterbrochen, die wieder ins Schloss fiel.
Alle drehten sich zu Tür. Maya kam auf uns zu und setzte sich neben Vincent. Sie warf sich ihre blonden Haare über die Schultern und richtete ihr Shirt.

"Sorry für die Verspätung."
Sie lächelte falsch und schielte auf den Tisch.
"Was ist das?" Sie zeigte mit ihren rot lackierten Fingernägeln auf meinen Bericht. Ihr Gesicht verzog sie dabei, als würde ein Haufen Scheisse vor ihr liegen.

"Unser erste Bericht", antwortete ich und lächelte sie ebenso falsch an. Unbeeindruckt zog sie eine Augenbraue hoch.

"Und was ist mit mir?"

Roman blickte sie genervt an.
"Du bist bei der ersten Ausgabe nicht dabei. Du hast schliesslich nicht einen Finger gekrümmt", antwortete er ihr.