Kapitel 5

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SKYLAR

In der Cafeteria war es laut. Zu laut für meinen schmerzenden Kopf.
Layla und Roman unterhielten sich angeregt über etwas und gestikulierten dabei wild herum.
Ich liess meinen Blick durch die Cafeteria schweifen. Er blieb bei einem hellbraunen Haarschopf hängen.
Brayden sass zusammen mit seinen Freunden an einem Tisch in der Mitte der Cafeteria. Als hätte er meinen Blick gespürt drehte er sich zu mir um.

Eisblau traf auf Smaragdgrün.
Ohne es zu kontrollieren zu können, verlor ich mich in seinen Augen.
Ihm schien es nicht anders zu gehen. Keiner von uns wendete sich ab. Er lächelte nicht. Dafür funkelten seine Augen und ich fühlte wie die Hitze durch meinen ganzen Körper schoss.

"Sky!" Erschrocken zuckte ich zusammen, und leerte dabei die Hälfte meines Wassers aus.

"Wo bist du bloss mit deinen Gedanken?" Fragte mich Layla und grinste.
"Sorry", brummte ich und blickte verstohlen nochmal zu Brayden. Dieser drehte sich in dem Moment wieder um und legte seinen Arm um Kinsleys Hüfte und beugte sich über den Tisch um Silas gegen die Stirn zu klopfen. Über was die beiden wohl diskutiert haben?

Schnell wendete auch ich mich ab und versuchte mich in das Gespräch von Layla und Roman mit einzubringen.


Zusammen mit Layla und Roman lief ich über den Pausenhof zum Parkplatz.
"Und was machst du heute noch?" Fragte mich Ramon, während er einen Snickers auspackte.
"Ich muss meiner Mutter im Garten helfen", log ich und wich seinem Blick aus.
"Okey schade", mampfte er mit vollem Mund.
"Und du?" Er blickte fragend zu Layla.
"Ich muss auf meinen kleinen Bruder aufpassen. Dieser kleiner Satansbraten hat seine Nanny verscheucht", brummte sie.

Laylas kleiner Bruder war wirklich ein kleiner Teufel. Jede Nanny
die er hatte war schneller davon gerannt, als Ramon vor einer Spinne. Dabei wirkte es so süss und lieb.

"Das wird lustig wenn er nächstes Jahr an diese Schule kommt", fügte sie hinzu. "Die Schule wird im Höllenfeuer verbrennen und wir mittendrin." Theatralisch warf sie die Arme in die Luft.
"So schlimm wird er kaum sein", versuchte ich sie zu beruhigen. Sie warf mir ihren bist-du-dir-da-sicher- Blick zu. Entschuldigend hob ich die Arme und blieb bei den Fahrrädern stehen.
"Also bis Morgen", verabschiedete ich mich und beugte mich zum Schloss hinunter.
„Bis Morgen", antworteten mir die beiden im Chor und liefen lachend zu ihren Autos.


Völlig ausser Atmen rannte ich in die Klinik. Am Empfangstresen blieb ich stehen.
"Du bist ziemlich knapp dran", bemerkte Polly, die rothaarige Pflegerin die gerade Dienst hatte.
"Tut mir leid. Ich komme direkt von der Schule", entschuldigend lächelte ich sie an.
"Okey du hast eine halbe Stunde."
Sie versuchte das Grinsen zu verkneifen, was ihr deutlich misslang.
"Danke!"
Ich nahm den Besucherausweis entgegen und lief in den Besucherraum.
Wenige Minuten später betrat meine Schwester ihn ebenfalls.
Wortlos setzte sie sich mir gegenüber hin.

"Es tut mir leid", hauchte sie und wich meinem Blick aus.
"Muss es nicht", entgegnete ich.
"Doch. Ich handle so egoistisch. Nie denke ich an dich oder Mom und Dad. Immer nur an mich", fuhr sie fort.
"Ich will endlich hier raus und Nachhause kommen", hauchte sie mit zittriger Stimme. Tröstend legte ich meine Hand auf ihre zitternde.

"Und dabei werde ich dir helfen", aufmunternd lächelte ich sie an. Und dann geschah es.
Sie lächelte. Zu viele Monate waren vergangen in denen ich sie kein einziges Mal lächeln gesehen hatte. Mein Lächeln wurde gleich drei Spuren breiter. Und genau das gab mir Hoffnung. Ihre kleinen Fortschritte, obwohl der hier ein grosser war.

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