Intro

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Du wirst sicher deine Gründe haben, warum du dieses Recovery-Tagebuch angeklickt hast. Vielleicht möchtest du aktuell abnehmen, vielleicht hast du ja auch schon jahrelange Erfahrung mit Essstörungen und/oder Diäten hinter dir, vielleicht suchst du auch einfach Inspiration oder langweilst dich. Was auch immer der Fall sein mag, hier sind alle LeserInnen willkommen.

Da dies mein Tagebuch ist (ich führe privat übrigens keins), werde ich natürlich zwischendurch auch ein wenig von mir berichten. Von meiner Vergangenheit, meinen Zielen, meinem Alltag, meinen Recovery-Plänen. Fragen dürft ihr mir in den Kommentaren natürlich immer gerne stellen :-)


Hier ein paar Angaben zu meiner Person:
- Ich habe aktuell Normalgewicht
- Ich trage i.d.R. Kleidergröße 36 / S (aber wir kennen alle das Dilemma mit den Kleidergrößen. Je nach Geschäft und Schnitt passt nur eine kleinere / größere Größe)
- Ich habe eine so genannte Sanduhrfigur und ich bin eine erwachsene Frau. Die Kurven sind also überaus sichtbar da.
- Daraus ergibt sich (wie ich finde): Ich sehe aus, als würde ich Größe L tragen.
Es ist übrigens nicht schlimm, wenn man Kleidergröße L trägt. Das sei an dieser Stelle gesagt. Persönlich finde ich es nur frustrierend, dass ich so viel üppiger wirke, als ich eigentlich bin.
- Ich habe letztes Jahr mit Home Workouts angefangen, da ich mir kein Fitness-Studio leisten kann und gerne fitter werden möchte.
- Ich bin ca. 1,73m groß und werde keine Gewichtsangaben posten. Warum nicht? Weil ich sehr hart dafür arbeiten musste, mir den täglichen Gang auf die Waage abzugewöhnen. Wie bei so vielen Essgestörten, war es auch für mich ein Zwang und die Zahl hat mein Leben beherrscht. Ich versuche, aktiv dagegen zu arbeiten, indem ich das Wiegen komplett sein lasse. Ob man zu-/abnimmt, merkt man schließlich auch an anderen Dingen als der Zahl auf der Waage (und selbst die ist nicht das Maß der Dinge. Ich empfehle z.B. jeder Person, die monatlich ihren Zyklus durchläuft, auf Wassereinlagerungen zu achten. Immer wieder sehe ich Einträge von jungen Mädchen/Frauen, in denen sofort von 'fetter geworden' gesprochen wird, aber nie Wassereinlagerungen in Betracht gezogen werden. Bei mir können Wassereinlagerungen locker 2-3 Kilo Unterschied machen. Sie kommen und sie gehen wieder, regelmäßig. Und nein, nicht jede Person lagert so viel Wasser ein. Aber falls ihr solche Schwankungen regelmäßig auf der Waage seht, schaut euch die Zeiträume an und gleicht sie mit euren Zyklusphasen ab. Der Körper braucht das Wasser. Haltet es ihm also keinesfalls vor!)


Zu guter Letzt kann ich noch sagen:
Meine Essstörungsgeschichte ist lang und die Gedanken noch sehr akut. Ich versuche jedoch, ihnen nicht nachzugeben. Schlussendlich hat es nämlich jede essgestörte Person selbst in der Hand, wie sie mit triggernden Gefühlen/Situationen umgeht. Trotzdem ist es natürlich extrem schwierig, dagegen anzukämpfen. Vor allem in einer Gesellschaft, in der Schlankheit  und Durchtrainiertheit mit Schönheit, Erfolg und Disziplin gleichgesetzt wird, während Übergewicht (und teilweise sogar Normalgewicht) direkt mit Faulheit, Dummheit, Armut und anderen negativen Dingen assoziiert wird. Auch ich war einst übergewichtig und ich weiß, wie man als eine solche Person behandelt wird. Ich kenne das Mobbing, die Benachteiligung, die Vorurteile und ich weiß, wie anders Menschen einen behandeln, nur weil man in eine bestimmte Kleidergröße passt. Es ist traurig.

Recovery-Tagebuch (Essstörung, Fitness, Abnehmen)Where stories live. Discover now