9.Kapitel

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Der Glaube...
Der war meiner Familie immer wichtig.
Jeden Sonntag sind wir in die Kirche gegangen und haben gebetet.
Ich habe immer und immer wieder über dasselbe gebetet.
„Bitte Gott mach das meine Familie auf ewig zusammen bleibt."
Aber meine Gebete wurden nicht erhört.
Ich streiche mein schwarzes Figur betonendes Kleid glatt und blicke in den Spiegel.
Eine Woche ist seit der unterhalten mit meiner Mum vergangen und ich bin ziemlich still geblieben.
Vielleicht glaubt ihr das ich dass ganze hier viel zu übertreibe,aber warum es mir so schwer fällt von meinem Vater so weit entfernt zu bleiben liegt an meiner Kindheit mit ihm.
Mein Dad und ich verbrachten jede Minute miteinander.
Meine Mum war andauernd rund um die Uhr auf der Arbeit und mein Dad war oft bei mir.
Klar war er auch auf der Arbeit,aber als er dann von der Arbeit kam hat er jede Minute versucht mit mir zu verbringen.
Dean ist eher das Muttersöhnchen und ich hänge sehr an meinem Dad.
„Jessica!Kommst du jetzt endlich runter!",brüllt meine Mum von unten
Lexy huscht plötzlich in mein Zimmer und schaut mich an „Wow!Du siehst wunderschön aus!"
Ich lächle sie an und deute auf sie „Und du erst!Wie eine Prinzessin."
Gemeinsam verlassen wir mein Zimmer und dann geht die Tür gegenüber von meiner auf.
Noah steht in einer schwarzen Hose und einem weißen Hemd vor uns.
„Du gehst zur Kirche ?",frage ich sarkastisch
Gerade will er wohl etwas beleidigendes sagen,blickt dann aber zu Lexy.
„Natürlich,aber das sie dich reinlassen werden bezweifle ich."
Was soll das denn jetzt heißen ?
Ich verdrehe meine Augen und laufe die Treppen hinunter.
„Endlich wir warten bereits seit Ewigkeiten.",meckert meine Mum wie üblich.

Vor der Kirche angekommen steigen wir aus und ich blicke mich um,eine Horde von Menschen läuft in die Kirche und wir hinter ihnen her.
Meine Mum rückt in die vierte Reihe,neben sie Nicole,dann Bob,Lexy,Noah und ich.
Dean konnte nicht kommen da er sich etwas eingefangen hatte.
Ich hatte eigentlich angeboten bei ihm zu bleiben,aber hatte mich förmlich dazu gedrängt mitzugehen.
Die Messe beginnt und alle stehen erst einmal auf.
Ich verschränke meine Hände ineinander und fixiere mich auf den Priester.
Nach ein paar Worten von ihm setzen wir uns alle und ich spüre andauernd den Blick von Noah auf mir,drum schaue ich zu ihm rüber und er lächelt mich an.
„Hör auf so zu gucken.",zische ich
„Wieso ist das verboten?",sagt er lächelnd
Er fängt sich bloß einen wütenden Blick von mir ein.
Sanft streiche ich über den Stoff meines Kleides und lausche weiter,doch wieder ärgert mich dieser Typ indem er meinen Namen ruft.
„Noah lass das!Du störst die Leute um dich herum und mich."
Er beginnt zu lachen und ich ramme ihm meinen Ellenbogen in die Rippen.
„Bitte!Das ist peinlich.",flüstere ich
Anstatt das er sich zusammenreißt beginnt er weiter zu lachen und beschämt schaue ich auf meine Beine.
Nach einer Weile muss ich auch lachen und beginne vor mich hin zu kichern.
„Hör jetzt endlich auf.",sage ich nun leicht amüsiert
Er setzt sich nun aufrecht hin und schaut zu seiner kleinen Schwester die sich zu benehmen scheint.
„Schau selbst meine kleine Schwester benimmt sich Jessica.",sagt er mit einer schnöseligen stimme
„Wer hat denn bitte mit dem ganzen hier angefangen.",gebe ich flüsternd von mir
Nach etwa einer Stunde ist die Messe beendet und wir verlassen die Kirche.
Draußen warte ich am Wagen mit Lexy,da meine Mum und ihre Eltern sich mit irgendwem unterhalten.
„Weißt du wer das ist?",frage ich sie
„Freunde von ihnen."
Noah lehnt sich nun neben mich und sagt „Irgendwelche langweiligen High School Freunde von meiner Mum,also kennt deine sie wohl auch."
Gelangweilt schaut er zu ihnen Rüber und spottet über sie „Was für Loser."
„Wieso sagst du das?",frage ich ihn und schaue zu ihm
„Na schau dir die doch an,ein Möchtegern Arzt und eine perfekte Anwältin,als würden sie nicht bloß über ihr Geld prahlen wollen."
Sagt derjenige mit der Villa und dem tollen Wagen.
Er schüttelt entsetzt seinen Kopf und holt sein Handy heraus.
Nachdem er zwei Sätze getippt hat ruft er seine Schwester „Sag Mum ich bin schon abgehauen,als würde ich hier warten bis sie ihre Kaffeekränzchen beendet."

Angekommen in dem prachtvollen Palast blicke ich mich im Haus um.
„Er ist wohl sofort rausgegangen.",sagt Nicole zu ihren Ehemann
Das erste was ich mache ist mich umziehen und nach Dean schauen,der ist aber am schlafen.
Gelangweilt laufe ich in mein Zimmer zurück und werfe mich auf mein Bett.
Was wohl gerade all meine Freunde ?
Wie geht es allen zuhause ?
Ein Anruf würde all meine Fragen beantworten,aber ich habe solche Angst.
Bescheuert nicht war.
Würde ich aber anrufen,dann wüsste ich was das heißt,es würde bedeuten das es jetzt immer so bleibt,ich rufe an und bekomme alles bloß durch das Telefon mit und nicht Live.
Meine Mum und Dean beginnen sich hier einzuleben,aber für mich fühlt es sich immer noch wie der erste Tag hier an.
Allein und hilflos...ohne Dad.
„Jess ?Geht es dir gut?",fragt mich Lexy
Ich nicke und lächle sie an „Hast du Lust das ich dir die Nägel lackiere.",frage ich sie
„Klar."
Ein wenig Ablenkung würde mir gut tun und ich mag es Zeit mit ihr zu verbringen.
Nachdem ich also Lexy's Nägel lackiert und ihre Haare gemacht habe huschen wir die Treppen hinunter und schauen mit Bob einen Horrorfilm.
Ich liebe Horrorfilme,die Art wie man einen Menschen durch eine ausgedachte Geschichte beängstigen kann ist faszinierend und ich finde es aufregend das man nie weiß wann es so richtig losgeht.
„Ohjee !Bestimmt kommt jetzt etwas.",quiekt Lexy und versteckt sich unter der Decke wo ich mit drunter liege.
Ich stopfe mir Popcorn in den Mund und schaue zur Tür die gerade aufgeht.
Noah kommt hinein und schaut zum Fernseher „Was läuft ?",fragt er und lehnt sich an die Wand die rechts von mir ist.
„Der Exorzist.",sagt Bob
Noah kommt rüber und setzt sich neben seine Schwester.
„Habe ich viel verpasst?",fragt er seinen Dad
„Nicht wirklich.",ist seine Antwort und schon lehnt sich Noah zurück und schaut zum Fernseher

Bob und Lexy sind eingeschlafen und der Film ist vorbei.
„Ich sollte schlafen gehen.",sage ich und stehe auf
Er nickt blickt zu Lexy und säuft „Jetzt kann ich sie hochtragen."
Ein Lächeln huscht mir über die Lippen und er hebt eine Braue „Was ist?"
„Von dir erwartet man eher das du sie hier liegen lässt."
Sie schlingt ihre Arme um seinen Nacken und kuschelt sich an seine Brust „Ich bin vielleicht ein arsch,aber nicht zu meiner kleinen Schwester."
Er läuft an mir vorbei und die Treppen rauf.
Wow...das war eine Ansage.
Als ich oben ankomme schließt er gerade die Tür zum Zimmer seiner Schwester und schaut zu mir.
„Schön zu wissen das dir nicht die ganze Welt am Arsch vorbei geht.",sage ich
Ich greife nach meinem Türgriff und husche in mein Zimmer.
Keine Ahnung wieso ich das gesagt habe,es kam einfach aus meinem Mund.

Shut up BadBoy!    My wrong decision Where stories live. Discover now