Teil 2 Kapitel 1

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Los geht es mit Vampirprinzessin Teil 2.

Leider hier keine 3 Kapitel am Tag, aber ich werde versuchen zumindest aller 2 Tage eines zu schaffen. Aktuell ist privat leider zu viel los.

Kapitel 1

Mühsam versuchte Ava im Auto ruhig sitzen zu bleiben, während Alexander sie in Richtung Schule fuhr. Heute würde Dylan aus dem Krankenhaus kommen und sie freute sich darauf, ihn wiederzusehen. Gleichzeitig hatte sie aber auch Angst.

Man hatte ihn aus dem Krankenhaus in Under York ins Krankenhaus nach New York verlegt und er glaubte lediglich, dass er schon die ganze Zeit in New York gewesen war. Noch immer konnte er sich an nichts erinnern und es schien nicht besser zu werden. Es war, als wäre alles von dem Moment, als sie an der Schule angekommen war, bis zu dem Vorfall im Zoo, aus seinem Gedächtnis gelöscht.

Ava wusste noch nicht, ob sie das als gut oder schlecht empfinden sollte. Sie hatte immerhin mit ansehen müssen, wie traumatisiert Riley nach seiner Wandlung gewesen war. Nicht wegen der Wandlung an sich. Für diese war er ihr zum Glück dankbar, doch das Erlebnis im Zoo hatte ihn geprägt.

Alexander hielt das Auto und Ava kam es vor, als wäre sie wieder neu auf der Schule. Sie hatte ebenfalls krank gemacht und sich um das Problem mit Joshua gekümmert. Auch wenn es nicht wirklich erledigt war, so wollte sie endlich wieder in die Schule, um Dylan wiederzusehen.

Sie wusste jedoch, dass das nur schmerzen würde.

Instinktiv hielt sie bereits nach Dylan Ausschau, doch wie erwartet sah sie ihn nicht.

Dafür kam Ray auf sie zu und lächelte sie an. "Guten Morgen. Geht es dir wieder besser?", fragte er, als Ava ausgestiegen war.

Diese lächelte ein wenig schief. "Ja, ich denke schon", meinte sie vorsichtig. Was wusste Ray?

"Die Sache im Zoo mit den freilaufenden Wölfen war ja wirklich schrecklich. Zum Glück gab es keine Toten", bemerkte er und schien von ihr so etwas wie eine Erklärung zu erwarten.

Diese würde sie ihm allerdings nicht geben.

"Ich weiß leider nicht mehr sonderlich viel", versuchte sie sich rauszureden. "Mich hat es recht zeitig erwischt und ich bin ohnmächtig geworden", murmelte sie und versuchte blass zu werden, auch wenn sie wusste, dass sie es nicht schaffte.

"Da hattest du wahrscheinlich Glück im Unglück", meinte Ray mitfühlend, auch wenn sich Ava nicht ganz sicher war, ob das nicht doch gespielt war.

"Wahrscheinlich", antwortete Ava und lief mit Ray auf die Schule zu.

Phoebe und Luca müssten hier auch irgendwo sein, doch sie fand die beiden nicht auf Anhieb.

Phoebe wartete vor dem Eingang zum Hauptgebäude, doch Luca war gar nicht zu sehen.

"Guten Morgen", grüßte Ava ihre Freundin, wirkte aber nicht so motiviert wie sonst.

Phoebe schenkte ihr ein Lächeln und umarmte sie dann kurz. "Schön, dass du wieder da bist", sagte sie laut und für alle hörbar, während sie ganz leise hinten dransetzte: "Luca ist bei Dylan. Er erinnert sich an ihn und ihre Freundschaft."

Ava schluckte. Das tat weh, da er scheinbar wirklich nur sie vergessen hatte. Doch das Dylan Zeit mit Luca verbringen würde, hieß auch, dass Ava ihn vielleicht über diesen wieder auf sich aufmerksam machen konnte.

Oder über Riley, sobald dieser wieder in die Schule kam. Er musste noch ein wenig länger in Under York bleiben, bis er seine Instinkte im Griff hatte und keine Gefahr mehr für die Menschen darstellte. Ava war aber zuversichtlich, dass das nicht mehr so lange dauern würde. Vampire, die von ihrem Blut verwandelt wurden, hatten sich eigentlich ganz gut im Griff, wenn sie nicht schon als Mensch eine dunkle, animalische Seite aufwiesen.

Ava versuchte ihren Herzschlag und ihre Atmung zu beruhigend, als sie sich wieder von Phoebe trennte.

Sie schluckte einmal kurz, bevor sie sich mit Mühe ein Lächeln abrang. "Komm, gehen wir rein", sagte sie, doch ihre Stimme klang ein wenig belegt. Als müsste sie sich dazu zwingen nicht zu schluchzen.

Im Moment hatte sie mit den Tränen zu kämpfen und wusste nicht genau warum. Noch war nichts verloren. Nur ihr ganzer Fortschritt war weggewischt und wegen ihr waren zwei Jungen zum Vampir geworden, zwei vermisst und einer hatte sein Gedächtnis verloren.

Ava begann daran zu zweifeln, ob es wirklich eine gute Idee war, weiterhin an dieser Schule zu bleiben und nach ihrem Mann zu suchen. Zumindest solange sie nicht wussten, wer versuchte Ava umzubringen, wäre es vielleicht besser, wenn sie die Schule mied.

Alexander hatte sich umgehört und niemand brachte sie mit den ganzen Sachen in Verbindung, doch das half ihr nicht gegen ihr schlechtes Gewissen.

Als sie im Klassenraum ankam, bemerkte sie Dylan, der mit Luca an seinem Tisch lehnte und sich unterhielt. Sie lief mit Phoebe an ihm vorbei und musterte ihn kurz eingehend. Eigentlich hatte Ava erwartet, dass er zumindest grüßte, doch Dylan schenkte ihr nur einen abschätzigen Blick und widmete sich dann wieder Luca.

Also atmete Ava durch und grüßte eben zuerst. "Guten Morgen ihr beiden", sagte sie. Sie wählte ihre Worte mit Bedacht, denn so konnte Dylan nicht glauben, dass sie lediglich Luca ansprach.

"Guten Morgen", antwortete Luca mit einem Grinsen, während Dylan ihr nur ein knappes Nicken gab, als würde ihn ihre Anwesenheit überhaupt nicht interessieren.

Avas Herz schmerzte. War das wirklich Dylan? Sie hatte ihn doch ganz anders kennengelernt. Was war nur mit ihm los? Warum verhielt er sich plötzlich so komisch? Oder bildete sie sich das nur ein?

Ava versuchte sich nicht so viele Gedanken über Dylan zu machen und sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Es war Physik und Mr. Hall erzählte vorne irgendwas, was Ava jedoch nicht wirklich verfolgte. Sie konnte sich einfach nicht auf den Unterricht konzentrieren.

Ihre Gedanken wanderten immer wieder zurück zum Zoo und den Wölfen, die sie überfallen hatten. Woher kamen sie?

Obwohl Joshua in den Kerkern von Under York saß, bekamen seine Wächter kein Wort aus ihm heraus und Alexander war sich sicher, dass er eigentlich nichts wusste. Es schien nicht, als steckte Joshua mit den Leuten unter einer Decke. Aber mit Sicherheit konnte sie das nicht sagen.

Ava fühlte sich unwohl und ständig beobachtet. Als würde ihr jemand böse Blicke zuwerfen. Daher blickte sie sich immer wieder in der Klasse um und einmal bemerkte sie Melodie, welche sie anstarrte. Doch das Mädchen konnte nicht die Ursache sein. Ihre Blicke waren zwar böse, doch nicht so machtvoll, wie Ava sie spürte. So machtvoll, dass ihr ein Schauer über den Rücken rann. Was war nur los.

Sogar hinaus in auf den Schulhof blickte sie ab und an, doch dort waren nicht einmal Schatten zu erkennen, welche die Blicke erklären würden.

Als es endlich zur Pause klingelte, fiel ihr förmlich ein Stein vom Herzen und sie erhob sich schnell, um hinaus in die Pause zu eilen.

Phoebe dabei an ihrer Seite und sogar Luca und Dylan folgten.

Vampirprinzessin (Under York-Reihe)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt