Vampirprinzessin (Under York-Reihe)

Kapitel 9

Kapitel 9

Ava folgte Phoebe auf den Sportplatz und sah sich unruhig um. Sie hatten mit den Jungen Sport und wie es aussah, würden sie Handball spielen. An sich mochte Ava das Spiel, doch sie war sich ziemlich sicher, dass dabei etwas schieflaufen würde.

Der Lehrer für Sport, Mr. Mitchel, war ein großgewachsener Mann mit langen blonden Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren und braunen Augen, die irgendwie unheimlich wirkten. Oder zumindest sein Blick, als er sich auf Ava legte.

Die Schwarzhaarige erzitterte kurz und hoffte inständig, dass nicht auch dieser Lehrer so versessen darauf war, sie so vorzuführen. Vielleicht sollte sie sich generell um den Lehrer von Physik kümmern. Zumindest dann, wenn es sich in den nächsten Tagen nicht gab.

"Heute spielen wir Handball", verkündete Mr. Mitchel und blickte in die Menge der Schüler. Ava ließ ein wenig die Schultern hängen.

"Spielst du nicht gern Handball?", fragte Dylan und Ava fragte sich, wo er schon wieder herkam. Sie hatte einfach nicht auf ihn geachtet, weshalb er ihr wohl nicht aufgefallen war. Er gehörte immerhin zu ihrer Klasse und war daher immer da.

"Doch schon. Ich bin nur ... tollpatschig", meinte sie mit einem schiefen Grinsen.

"Dann hoffen wir doch, dass du deine Teammitglieder nicht abschießt", erklang plötzlich die Stimme des Lehrers in ihrer Nähe, der sie scheinbar gehört hatte. Dann deutete er auf einen Jungen mit sehr blondem, fast weißem Haar. "Joshua. Du wirst mit ihr in ein Team gehen", sagte er und deutete von Joshua auf Ava. Diese biss sich auf die Innenseite ihrer Wange. Wie wunderbar!

"Phoebe?", murmelte Ava leise und erwartete, dass die Grünhaarige ihr Informationen zuspielen würde.

"Joshua ist der Kapitän des Footballteams. Er ist in Sport ein Ass", erklärte diese recht kurz angebunden, denn sie musste sich wieder dem Lehrer widmen, der die Teams aufteilte.

Ava war darüber nicht sonderlich begeistert. Sie wollte ihn nicht verschrecken und auf ihre Liste der Jungen setzen, die sie verführen wollte.

"Du bist Ava, richtig?", wollte Joshua plötzlich wissen und die Vampirin grinste schief.

"Ja", meinte sie lediglich, weil sie nicht genau wusste, woher er diesen Namen hatte. Aber wahrscheinlich war sie in aller Munde. Selbst bei den Schülern ihrer Parallelklasse, denn Joshua war nicht in ihrer.

"Ich bin Joshua. Sport gehört so zu sagen zu meinen Spezialitäten. Also keine Angst, ich helf dir", meinte er grinsend und Ava hätte am liebsten innerlich die Augen verdreht. Entschied sich aber einfach dazu die Vorlage anzunehmen.

Sie schenkte ihm also ein schüchternes Lächeln. "Vielen Dank, ich bin über deine Hilfe dankbar", meinte sie und konnte Lucas leises Schnauben hören. Er wusste natürlich, dass sie keine brauchte, doch das konnte sie Joshua schlecht sagen.

Dieser grinste weiter. "Ich gebe mein Bestes, dich vor den Bällen der anderen zu retten", meinte er und Ava hoffte wirklich, dass er so ein Gentleman war, dass er die Bälle für sie abfing und sie keinen davon selbst annehmen musste. Und wenn doch, so hoffte sie, dass es keine Verletzten gab. Zum Glück spielten sie nicht in einer Halle und so würden zumindest Löcher in der Turnhallenwand ausfallen. Obwohl ein anderes Gebäude sehr nah war. Sie sollte versuchen möglichst den Ball nach oben zu lenken, wenn einer sich in ihre Richtung verirrte. Egal, ob sie dafür Punkte verlor. Ihr war es lieber, wenn einfach niemand zu Schaden kam.

Mr. Mitchel rief die Schüler dazu auf, sich zu sammeln und entsetzt stellte Ava fest, dass neben Joshua noch weitere, ihr unbekannte Personen, in ihrem Team waren. Sie spielten fünf gegen fünf und das erhöhte die Wahrscheinlichkeit jemanden zu verletzen. Gleichzeitig aber auch die Chance, dass sie überhaupt keinen Ball abbekommen würde. Zumindest hoffte sie das.

Dann wurde das Startsignal gegeben und die Bälle flogen.

Joshua gab sich die größte Mühe Ava vor den Bällen zu retten und immer, wenn ein ball zu ihr kam, versuchte sie sich möglichst langsam zu bewegen und den Ball an sich abprallen zu lassen.

Das funktionierte auch einige Zeit lang, bis sie mit dem Aufschlag dran war.

Tief atmete die Schwarzhaarige durch, bevor sie sich an einer leichten Angabe versuchte. Da sie eigentlich vor hatte, den Ball gegen das Netz zu schlagen, setzte sie ein wenig tiefer an und hätte das Netz auch getroffen, wenn Joshua nicht der Meinung gewesen wäre, er müsste ihre Angabe retten und über das Netz befördern. Er sprang also dem Ball entgegen und nahm ihn auch an. Was sein Verhängnis werden würde.

Entsetzt sah Ava zu, wie er durch die Wucht des Balles, den er sich unkoordiniert auch noch gegen den Kopf weiterleitete, weil er das Gleichgewicht verlor, zu Boden ging.

Die zwei Mädchen, die mit Ava im Team waren, begannen aufgeregt zu schreien, seinen Namen zu rufen und auf ihn zu zulaufen.

Joshua hingegen blieb ein wenig verwirrt am Boden sitzen und sah aus, als wäre er nicht richtig da.

"Das hast du großartig gemacht", murmelte Luca leise, konzentrierte sich aber auf sein Spiel, denn nicht alle Spiele hörten auf, weil ein paar Mädchen rumkreischten.

"Als wäre das Absicht gewesen. Warum haben Menschen so wenig Selbsterhaltungstrieb?", grummelte Ava zurück, versuchte ihre schlechte Laune aber zu verstecken. Immerhin war Mr. Mitchel auch schon auf dem Weg, um nach dem Verletzten zu sehen.

Er beugte sich runter und betrachtete Joshua kurz, bevor er ein wenig den Kopf schüttelte. "Dylan, Luca. Ihr bringt ihn zur Ärztin", meinte er und deutete auf die beiden Jungen. Dann deutete er auf Ava. "Du gehst mit und wartest, bis raus ist, was mit ihm ist, dann informierst du mich", wies der Sportlehrer an und deutete dabei direkt auf Ava. Diese senkte ein wenig den Blick.

"Ja", nickte sie und wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Sie fühlte sich wirklich schuldig, als sie sah, wie Luca und Dylan dem Jungen dabei halfen aufzustehen.

Da er noch ansprechbar war und nicht wirklich schwer verletzt schien, schien niemand einen Krankenwagen rufen zu wollen. Wahrscheinlich ging auch niemand davon aus, dass Avas Schlag ihn so sehr mitgenommen hatte.

"Du hättest Magie nutzen können, um ihm zu schützen", bemerkte Phoebe nüchtern, als Ava den Sportplatz hinter Luca und Dylan verließ.

"Da hab ich nicht dran gedacht", knurrte sie zurück. Sie war so darauf konzentriert keine Magie zu nutzen, dass sie es auch in diesem Falle gar nicht in Betracht gezogen hatte.

Sie hoffte nur, dass ihr diese Sache nicht noch zusätzliche Probleme brachte. Obwohl sie es vielleicht auch zu ihrem Vorteil nutzen konnte. Immerhin schuldete sie Joshua nun etwas. Zumindest konnte sie es damit begründen, wenn sie ihm hinterherrannte.

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Würde mich sehr über eure Meinung bisher freuen. Gefällt es euch?

Welche Charas mögt ihr bisher und welche vll noch nicht so?