Kapitel 20

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Ich stand vielleicht 10 Sekunden lang in der starre bis meine Mutter uns an den Tisch rief. Der Hunger war mir jetzt um ehrlich zu sein vergangen! Was ist wenn meine Mutter ihr das dann doch erzählt hat, dass Simon hier war? Was ist wenn Sie uns allen dann was antut? Was passiert dann? Mir wurde langsam flau im Magen, als ich daran dachte und schaute nur auf meinen Leeren Teller.

Wir redeten eine Weile, doch ich hielt mich ein wenig zurück und dachte nach. Auf einmal erzählte Josi mir, dass meine Mutter ihr ein paar peinliche Kindheits Geschichten erzählt habe. Moment mal, hört ihr das? Den Stein, der mir gerade vom Herzen fiel? Deshalb hatten beide so ein breites Lächeln als ich das Esszimmer betrat. Sofort lief ich rot an, denn weiß Gott was sie ihr alles so erzählt hat. Doch war ich wirklich so lange auf der Toilette?

Gerade dachte ich, dass Josi wusste, dass Simon hier war, doch meine Mutter hatte ihr ein paar peinliche Kindheits Geschichten erzählt? Oh man, ich weiß gerade nicht was schlimmer ist!

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19:15.

Musik ertönte durch meine lauten Kopfhörer und ich sang laut im Tackt mit. Natürlich weiß ich, dass ich mich wie eine verstörte Ziege beim gebären anhörte, aber das war mir gerade egal. Musik lässt dich in eine andere Welt gleiten, weg von dieser Dreckswelt, weg von diesen Problemen. In diesem Moment vergisst man einfach alles um sich herum.

Ich tanzte wie eine irre durch das Haus, doch irgendwann tanzte ich Richtung Küche, ich habe nämlich Durst bekommen.
Das Eiskalte Wasser beruhigte meinen Trockenen Hals.

Ich wusste meine Mutter würde gleich kommen, deshalb machte ich die Musik aus und ließ mich auf die Couch fallen.

Gerade als ich den Fernseher anmachen wollte hörte ich schon die Türe auf gehen. Meine Mutter spazierte sichtlich gestresst ins Wohnzimmer rein und ließ sich mit einem lauten Seufzer ebenfalls auf die Couch fallen. Meine Mutter sah sehr überfordert aus. Und dann kam mir die eine Situation durch meinen Kopf, wo ich meine Mutter weinend sehen sah, als ich aufgestanden bin. Ich machte den Fernseher etwas leiser und schaute in die Richtung meiner Mutter. Ich muss wissen was mit ihr los ist. Jetzt.

"Mama, darf ich dir mal eine Frage stellen?", fragte ich sanft.

"Ja, was liegt dir auf dem Herzen Maus?"

Wie soll ich sie da jetzt am besten drauf ansprechen? Ich kann doch jetzt nicht sagen 'Hey du Mama, wieso hast du das letzte Mal so geweint?'

"Was ist mit dir in letzter Zeit los, ich meine...du siehst so gestresst und überfordert aus. Ich sehe das etwas nicht stimmt.", sagte ich ruhig.

*Frau Avans Sicht (Mutter)*

Ich kann Ihr doch jetzt nicht sagen was die Tage so passiert ist.

"Du, dein Vater und ich hatten eine kleine auseinander Setzung und auf der Arbeit läuft es momentan auch nicht blendend.", sagte ich den Tränen nahe.

Ich kann jetzt nicht vor meiner Tochter weinen, ich muss stark sein.

"Eine kleine auseinander Setzung? Tut mir leid ich kann das nicht glauben und ich schätze, dass es nicht nur 'eine Kleine' auseinander Setzung war."

Verdammt, sie hat recht! Ich kann Ihr nicht erzählen, dass ihr Vater mich mit einer anderen Frau betrogen hat. Und das nicht nur einmal. Nicht jetzt. Josh (der Vater) und ich werden uns trennen das steht zunächst schon fest. Ja, auch für mich ist es nicht leicht, doch ich muss da jetzt durch. Davor hab ich es auch ohne Probleme geschafft meine Tochter groß zu ziehen, als Josh auf Geschäftsreise war. Ja er war ziemlich oft, doch jetzt weiß ich das er mir in diesen Zeiten oft Fremdgegangen ist. Und einige 'Geschäftsreisen' nur erfunden waren.

"Schätzchen, es ist nichts ernstes und jetzt geh dich schon mal Bettfertig machen.", ermutigte ich sie.

"Okay, aber Mama wenn etwas los ist, kannst du jederzeit zu mir kommen. Ich werde für dich da sein so wie du für mich da warst.", lächelte sie und verschwand auch schon nach oben.

Mist.

*Madison's Sicht*

Ich ging gerade die Stufen Hoch. Natürlich glaube ich meiner Mutter nicht, ich spüre doch, dass es schlimmer ist als sie es mit erzählt hat. Aber wenn sie mich angelogen hat, dann muss es wohl was ernstes sein.

Shit. Wieso muss alles im Moment so kompliziert sein?

Ich versuche dieses Gespräch ganz nach hinten zu drängen, erfolglos! Ich muss wissen was mein Dad gemacht hat. Am besten ich frag ihn schnellstmöglich, morgen oder so. Oder ich lass es und mit der Zeit klärt sich alles. Sonst würde ich doch nur unnötigen stress verursachen.
Während sich meine Gedanken gerade stritten, wählte ich lieber Variante zwei, denn Stress hab ich gerade genug und ich denke nicht, dass ich noch mehr aushalten werde.

Mittlerweile war es schon kurz vor acht und ich las wieder weiter in meinem Buch, bis ich einschlief.

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Dieses Gefühl am Morgen vom Wecker aufgeweckt zu werden, ist vermutlich das schlimmste. Ich lief also verschlafen ins Bad um mich frisch zu machen. Nachdem ich das einigermaßen hinbekommen habe packte ich schnell meine Schultasche und stolzierte runter. Heute ließ ich das Frühstück aus, da ich nicht besonders Hunger hatte.

Ich war heute schon reaktiv früh fertig, doch das machte mir nichts aus. Ich hoffte sogar, dass ich keinen in der Bahn sehen würde. Ich hatte mal Glück und sah kein mir bekanntes Gesicht.

Mittlerweile war ich schon in der Schule und nahm mir in der Cafeteria einen Platz. Ich dachte gerade daran wie es wäre, wenn unsere Schule WLAN haben würde. Zwar hab ich eine Flat doch die ist mir viel zu langsam. Doch desto mehr ich nachdenke würde es keine so gute Idee sein, wenn so viele Schüler das WLAN benutzen würden, es wäre wahrscheinlich zu langsam.

Hätte ich doch nur mein Buch eingepackt, denn jetzt bräuchte ich es. Ich schaute auf die Uhr. Toll, erst 07:30! Der Unterricht beginnt erst in einer halben Stunde. Was könnte ich machen?

Ich beschloss an die frische Luft zu gehen, also auf den Schulhof. Heute war eher ein kühler Sommertag, doch das machte mir nichts aus ich hatte eine dünne Jacke an. Als ich mich gerade auf eine Tischtennis Platte setzten wollte, sah ich Josi.

Was macht sie denn so früh in der Schule? Und wer zum Teufel sind die Typen da neben ihr? Ich tapste mich langsam an Sie heran und versteckte mich hinter einem Gebüsch, um zu lauschen.

Ich bekam nicht alles mit worüber sie sprachen, doch ich konnte einpaar Wörter raushören. Wie z.B., dass sie sich morgen noch mal treffen würden, um in Ruhe alles zu planen. Moment mal, was meint sie damit? Ich denke nicht, dass sie eine Geburtstags Überraschungsparty plant, denn so wie mir Simon ihr wahres ich gezeigt hat, passte dies überhaupt nicht.

Plötzlich fiel mir mein Handy aus meiner dünnen Jacke auf den Boden und es gab ein nicht all zu lauten Knall. Shit, hoffentlich hatte das keiner gehört. Ich hob mein Handy sofort auf und zu meinem Glück blieb mein Handy noch ganz. Doch natürlich war es so, dass sie mich gesehen haben Josie und die Typen schauten mich direkt an. Sie haben mich gesehen!

"Sie hat gelauscht! Bring sie her, Linus.", befahl einer der Jungs.

Lovely BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt