chapter thirteen

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„Wir verstehen das. Sowas kommt, weil man was schlimmes gehört oder sogar schon erlebt hat und dann hat man Angst und versucht die Sachen zu meiden, das ist ganz normal, nennt man auch Schutzmechanismus des Körpers, doch manchmal muss man sich seiner Angst stellen. Dabei helfen wir dir auch gerne, aber du musst uns dir helfen lassen." sagte er.
Ich nickte nur und verkrampfte meine Hand, indem ich sie zu einer Faust ballte. Komischerweise half es mir auch. Dann blieb der Fahrstuhl stehen und ich hielt die Luft an.
‚Bitte, lass die Tür aufgehen. Bitte.' bettete ich.
Ich schloss meine Augen. Dann hörte ich wie die Türen aufgingen und die Trage wieder rausfuhr. Ich machte meine Augen auf und atmete wieder aus.
„Siehst du, gar nicht so schlimm, oder?" fragte Alex.
„Mhhh, geht. Werde trotzdem die Treppe nehmen." sagte ich zu ihm gewannt.
„Das kannst du gerne machen, ist ja auch gesund." zwinkerte er mir zu.
Die Trage rappelte als wir rausfuhren, doch das war irrelevant, denn ich bemerkte wie wir dem RTW immer näher kamen. Meine Atmung lief immer noch nicht richtig, aber trotzdem versuchte ich so langsam wie möglich zu atmen, was mir gründlich missglückte.
„Chayenne? Ruhig atmen. Wir schieben dich nur in den RTW." sagte Florian.
„Nur?" flüsterte ich.
„So jetzt rüttelt es mal kurz." sagte Alex und auf einmal sah ich den ganzen RTW zum ersten Mal von Innen. Dann kamen die Anderen mit den Rucksäcken.
„Jacky? Florian? Könnt ihr kurz den Anderen helfen und Phil und Paula reinholen?" sagte Alex.
‚Nein. Nein. Nein. Jacky darf nicht gehen. Bitte.' schrie es in meinem Kopf.
Als die Beiden gingen, merkte ich wie nervös ich wieder würde und als dann die beiden Notärzte den RTW betraten, war es komplett vorbei. Meine Atmung lief außer Kontrolle und ich fing wieder an zu weinen.
„Hey, alles ist gut. Wir haben noch gar nichts gemacht." sagte Paula einfühlsam.
Doch nichts half. Sie hatte wieder ihre Hand auf meinen Brustkorb gelegt, aber auch das half kaum. Dann kamen die schwarzen Punkte wieder.
„Chayenne? Du musst dich beruhigen!" sagte Phil.
Im gleichem Moment holte er eine Maske raus und setzte sie mir auf die Nase.
„Tief ein atmen und tief aus atmen." sagte er.
Als ich mehrere Male so schnell atmete merkte ich, dass das nicht mehr funktionierte und kein Sauerstoff mehr kam und dies mich zwang langsamer zu atmen.
„So ist es gut." sagte Phil und nahm die Maske wieder von meinem Gesicht.
„Soll Jacky wieder reinkommen?" fragte Alex einfühlsam. Paula guckte komisch als er mich dies fragte. Ich zögerte kurz, doch nickte dann.
„Ich hol sie rein, ok?" sagte er jetzt.
Ich nickte wieder. Paula war immer noch verdutzt, was das sollte. Dann ging Alex raus.

Alexander Hetkamps P. O. V.
Ich ging raus und sah sofort Jacky und lief auf sie zu.
„Jacky?" Sie drehte sich zu mir um.
„Ja." sagte sie und guckte mich an.
„Kommst du wieder mit rein?" fragte ich sie.
„Ja, wieso?"
„Ich denke, dass sie dir vertraut. Als du gerade raus bist, fing sie wieder an zu hyperventillieren. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich denke du würdest ihr helfen, wenn du wieder reinkommst, denn vor uns hat sie Angst." erklärte ich ihr knapp.
„Na klar. Ich komme mit." Sie lächelte mich an und kam auf mich zu gelaufen.
„Sie tut mir aber auch leid. Was muss sie durchgemacht haben, dass sie solche Angst hat?" fragte mich auf einmal Jacky.
„Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass sie vor allen Angst hat, außer vor dir." sagte ich.
„Das ist immer so, dann braucht man eine Vertrauensperson, wo man ganz genau weiß, der kann ich vertrauen und ich bin dies gerne für Sie, wenn sie mich akzeptiert." sagte Jacky.
„Ich glaube, du hast ihr vorhin wirklich sehr geholfen. Woher weißt du das? Wie man das macht? Ich hatte schon viele Angstpatienten, aber das mir jemand so vertraut hatte ich nicht." sagte ich fragend.
„Mhh... Ich denke, das ist Instinkt." erklärte sie mir.
„Alex? Kommst du?" fragte nun Paula.
„Ja." sagte ich und wir liefen in Richtung RTW. Ich ließ Jacky den Vortritt und stieg hinter ihr ein.

Chayennes P. O. V.
Nach nicht mal fünf Minuten kam Jacky und Alex wieder ok den RTW. Jacky kam direkt auf mich zu gelaufen.
„Ich bin wieder da." sagte Jacky und lächelte.
„Danke." hauchte ich.
„Kein Ding, aber du musst mir vertrauen, ok?" sagte sie.
Ich nickte.
„Wir müssen dir jetzt helfen. Deine Lunge hält, das nicht mehr lange aus." sagte sie ernst.
„Aber..."
„Nein, nicht aber!" sagte Jacky ernst.
"Wir werden dich jetzt an das Monitoring anschließen." sagte Alex.
‚Nein. Chayenne! Ruhig bleiben!'
Ich guckte fragend Jacky an und fing dabei an zu schwitzen, obwohl mir eher kalt war.
„Keine Sorge. Wir haben hier solche Elektroden." Sie nahm runde Klebesticker in die Hand und zeigte sie mir.
„Die kleben wir jetzt an deinen Oberkörper und dann können wir deinen Herzschlag beobachten etc."
„Tut das weh?" fragte ich hektisch.
Sie schüttelte den Kopf.
„Können wir loslegen?" fragte Phil.
Ich nickte und fing an nervös zu werden. Dann zog er mein Shirt hoch und nahm die Elektroden. Er klebte sie auf meine Brust. Dann war er fertig und schaltete ein Gerät an, dies fing direkt an zu piepen. Ich guckte mich hektisch um und nach jedem Piep wurde mein Herzschlag schneller. Dann warf Phil einen Blick zu Jacky, denn ich nicht deuten konnte.
„Chayenne? Du musst ruhig bleiben. Dieses Piepen ist dein Herzschlag, also brauchst du keine Sorge haben." erklärte Jacky.
Ich nickte. Dann nahm sie meine Hand und ich drückte sie. Dann kam eine weitere Schmerzwelle und mir fiel das Atmen sehr schwer.

Reden ist Silber, Schweigen ist GoldDove le storie prendono vita. Scoprilo ora