chapter six

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Wir standen auf und ich bemerkte wie sich wieder alles drehte. „Na toll." murmelte ich und lief mit der Maske im Arm weiter nach vorne. Mein Herz pochte wie wild und meine Atmung wollte nicht unter Kontrolle bleiben. Selbst die Schmerzen ließen vor Nervosität nach.
„Na dann los." forderte uns Herr Wehr auf. Wir liefen die letzten Meter und ich bemerkte wie Helene mir den Vortritt gab, denn man könnte sich jetzt entweder zu Dr. Hetkamp und Herr Wehr setzen oder zu Dr. Martinson und Herr Fabiano. Ich lief immer langsamer.
‚Scheiße! Welche Beiden sollte ich jetzt nehmen? Beides wäre schrecklich!' hallte es durch meinem Kopf, doch schlussendlich beschloss ich, ohne stehenbleiben, zu Dr. Martinson und Herr Fabiano zu gehen. Es schien mir einfach schlauer, denn sie war eine Frau und sah nicht so ernst aus. Nicht das sie mir keine Angst machte, aber sie wirkte sanfter. Ich lief auf sie zu und kniete mich neben sie in einem Meter Abstand. Ich wartete auf Anweisungen.
Mein Herz schlug immer mehr und meine Atmung wollte einfach nicht langsamer werden, also atmete ich ein bisschen schneller. Meine Schmerzen wurden immer weniger, doch mein komisches Gefühl blieb.
„Na dann, leg mal die Maske an." sagte Dr. Martinson. Ich nahm die Maske und stülpte sie über das Gesicht der Puppe. Ich merkte wie meine Hand zitterte.
„Jetzt kann es losgehen." sagte sie und zwinkerte mich an. Mir lief ein Schauer über den Rücken.
Ich setzte mich auf und legte meine Hände übereinander auf den Brustkorb. Ich fing an den Brustkorb einzudrücken und summte Stayin' alive for mir hin.
‚29... 30!' Ich hörte auf und legte meinen Mund an die Puppe und pustete zweimal Luft hinein. Auf einmal verschwomm alles vor meinen Augen. Ich hörte abrupt auf und stützte mich auf dem Boden ab.
„Ist alles gut?" fragte mich Dr. Martinson. Ich reagierte nicht. „Chayenne?". Sie umfasste meinen Arm.
„Mhhh..."  antwortete ich. Die schwarzen Punkte kamen wieder.
„Chayenne?" fragte sie mich erneut.
„Alles gut." sagte ich und stand auf. Ich bemerkte wie sich alles drehte, ich fing mich, nahm die Maske und lief los. Ich fiel gerade noch so auf den Stuhl und dann kam schon die nächste Schmerzwelle auf mich zu. Mein Körper krampfte sich zusammen.
„Chayenne? Was ist da grad passiert?" fragte Helene schockiert.
„Mir war so schwindelig und dann hat sich alles gedreht." sagte ich leise.
Nach weiteren zwanzig Minuten waren wir endlich durch.
„So, das war es jetzt mit unserem Erst Hilfe Kurs. Uns hat es viel Spaß mit euch gemacht. Habt ihr noch irgendwelche Fragen?" fragte Dr. Hetkamp.
"Oh mein Gott! Wir sind durch!" sagte ich erleichtert "Fürs erste." fügte ich hinzu.
Die ganze Klasse schüttelte den Kopf beziehungsweise rief ,Nein'.
„Dann wünschen wir euch noch einen schönen Tag und ein schönes Wochenende. In der Hoffnung wir sehen euch unter guten Bedingungen bald wieder." sagte Dr. Martinson. Dann klopften alle auf den Tischen als Dankeschön.
„Alter Schwede, endlich durch mit der scheiße." sagte Helene.
Alle standen auf und gingen raus. Die Leute vom Rettungsdienst packten ihre Sachen zusammen. Ich packte meine Sachen zusammen und stand auf.
„Scheiße." hauchte ich. Ich hielt mich am Tisch fest.
„Helene? Ich sehe schwarze Punkte." flüsterte ich.
„Ich denke, das sollte ich sagen gehen!" meinte Helene. Ich schüttelte den Kopf. Dann nahmen die Punkte zu und ich bemerkte wie alles wieder verschwomm. Auf einmal kamen Schritte näher, doch ich guckte zum Boden, deshalb sah ich diese Person nicht.
„Chayenne? Geht es dir gut?" fragte die Männerstimme, die ich Dr. Hetkamp zuordnen konnte. 
Ich schaute hoch und guckte ihn an. Auch wenn ich ihn nicht wirklich scharf sah.
„Paula?" sagte die Stimme von Dr. Hetkamp. Ich sah wie Dr. Martinson und Herr Wehr angerannt kamen. Dann sah ich nur noch schwarz.

Paula Martinson's P. O. V.
Wir verabschiedeten uns gerade von der Gruppe als ich bemerkte, dass ich nachher nochmal, mit meinem Team, einen Erste Hilfe Kurs habe in einem Internat.
Ich sah aus dem Augenwinkel wie Alex zu den Mädchen in die letzte Reihe ging.
„Paula?" rief Alex mir zu. Ich bemerkte, dass er einen alarmierenden Unterton in seiner Stimme hatte. Ich eilte mit Florian zu ihm und sah wie Chayenne total blass geworden war. Auf einmal verdrehten sich ihre Augen und sie kollabierte. Alex hatte es geahnt und konnte sie noch auffangen.
„Chayenne?" rief ihre beste Freundin Helene. Alex hatte das Mädel immer noch im Arm. Als sie wieder das Bewusstsein erlangte. Sie rappelte sich hoch.
„Mir geht es gut!" sagte sie und versuchte sich von Alex loszumachen, doch Alex hielt sie fest und wollte sie auf den Boden legen.
„Ich denke nicht, dass es dir gut geht!" antwortete er.
„Es geht mir hervorragend!" sagte sie sicher.
„Dann setz dich wenigstens kurz auf einen Stuhl." versuchte ich einen Kompromiss mit ihr einzugehen. Sie zögerte und dann guckte ihre Freundin sie mit einem vielsagendem Blick an. Und tatsächlich, sie setzte sich auf einen Stuhl.
„Ich würde dich gerne untersuchen." sagte ich, doch sie schüttelte tatkräftig den Kopf. Sie stand auch wieder auf, doch Alex drückte sie bestimmt wieder runter.
„Bitte, mir geht es wieder gut!" flehte sie. Ich bemerkte wie sie wieder mehr Farbe bekam.
„Ok, wir messen kurz die Vitalwerte und dann kannst du nach Hause gehen. Deal?" versuchte ich zu handeln. Sie sah wieder gut aus und wenn die Vitalwerte stimmten, würde es kein Grund geben Sie zwingend festzuhalten. Trotzdem überlegte sie sehr lange, doch wieder kam ein durchdringender Blick von der Seite ihrer Freundin.

Reden ist Silber, Schweigen ist GoldDär berättelser lever. Upptäck nu