chapter nine

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Ich rannte und war kurz vor dem Treppenhaus als ich bemerkte, dass mehrere Leute hinter mir her waren. Ich konnte mich aber nicht mehr mit beschäftigen, da ich die Schmerzen über spielen musste. Als ich auf der Hälfte der Treppe war, knickte ich nochmals um, wie heute morgen im Sportunterricht, bloß das der Schmerz viel schlimmer war wie der von heute morgen. Ich sah wie die Rettungskräfte auf mich zu kamen. Das Adrenalin schoss durch meinen Körper und ich rannte weiter ohne irgendwelche Probleme. Oben angekommen rannte ich zu meiner Zimmertür schloss diese auf und schmiss sie schnell wieder zu. Danach schloss ich die Tür wieder ab und ich lehnte mich gegen die Wand. Jetzt bemerkte ich erst wie stark meine Schmerzen im Fuß waren, doch diese waren nicht mal ansatzweise mit den unter den Rippen vergleichbar. Das Adrenalin ließ nach und all die Symptome kamen wieder. Schwindel. Übelkeit. Die nächste Schmerzwelle. Der pochende Fuß. Und die Panik. Was nicht wiederkam waren die schwarzen Punkte.
„Gott sei Dank." flüsterte ich.
Auf einmal hörte man es vor meiner Tür reden.
„Weiß denn jemand wo ihr Zimmer ist?" fragte eine Männerstimme.
„Ja, hier." Es war die Stimme der Internatsleiterin.
„Könnten Sie vielleicht ihre Eltern verständigen?" fragte die Stimme von Dr. Martinson.
„Ich denke nicht, dass wir diese erreichen werden. Ihre Eltern sind für zwei Monate in der Antarktis und haben keine Möglichkeit zu kommunizieren. Deswegen habe ich auch das vorübergehende Sorgerecht wenn etwas passiert." hörte ich die Internatsleiterin sagen.
„Ok, verstehe. Wären sie mit jeglichen Maßnahmen einverstanden? Bzw. hätten sie erstmal einen Zweitschlüssel für uns?" fragte Dr. Martinson.
„Ja und ja." antwortete diese. „Kommen sie mit." Ich hörte wie zwei Leute gingen und die anderen stumm blieben.
,Nein! Das kann doch nicht wahr sein. Sie dürfen nicht hier reinkommen!' hallte es in meinem Kopf. Doch zu mehr kam ich nicht, denn eine noch schlimmere Schmerzwelle überkam meinen Körper. Ich schrie leise auf, doch anscheinend hörten es auch die Rettungskräfte.
„Chayenne?" sagte die Stimme die ich Dr. Martinson zuordnete. „Ich weiß, dass du da drin bist! Ich möchte nur wissen wie es dir geht?"
Sie bekam keine Antwort von mir.
„Wenn du mir jetzt keine Antwort gibst, müssen wir die Tür gewaltsam aufbrechen!" sagte sie ernst.
„Lassen Sie mich bitte in Ruhe." hauchte ich vor Schmerzen. Ich rutschte vor Schmerzen die Wand hinunter und zog meine Beine so dicht wie es ging an mich ran.
Dann hörte ich auf einmal eine fremde Stimme reden.
„Ich glaube nicht, dass wir so weiter kommen! Wisst ihr denn was sie hat?" fragte diese.
„Nein, das ist unser Problem, doch wir laufen Gefahr, das sie uns aus den Latschen gibt." antwortete Herr Fabiano. 
Ich fing an zu weinen, das war echt zu viel für mich.
„Chayenne? Fang nicht an zu weinen, versuch langsam ein und aus zu atmen." sagte mir die Stimme von Dr. Hetkamp.
Durch das Weinen und die Schmerzen wurde meine Atmung immer schneller. Ich konnte sie nicht mehr kontrollieren.
„Ich hab den Schlüssel." hörte ich Herr Wehr sagen. Dieser wirkte völlig außer Atem.
„Chayenne? Wir schließen jetzt die Tür auf!" sagte Dr. Hetkamp.
„Bitte nicht." flüsterte ich, doch ich hörte schon den Schlüssel im Schlüsselloch und im nächsten Moment öffnete sich die Tür.
Ich schob mich entlang der Wand bis zu meinem Bett und kauerte mich in die Ecke. Ich sah wie Dr. Hetkamp, Dr. Martinson, Herr Fabiano, Herr Wehr, ein unbekannter Mann und eine mir unbekannte, hübsche Frau den Raum betraten. Sie hatten diese gruseligen, großen Notfallrucksäcke dabei. Sie schauten sich im Zimmer um und fixierten ihre Blicke bei mir. Ich guckte runter und dann hörte ich viele Personen näher kommen. Ich schaute wieder hoch und guckte in sechs verschiedene Gesichter. Eine Schmerzwelle durchzog nochmals meinen Körper und ich fing wieder an zu weinen. Dann legten sie ihre Notfallrucksäcke ab.
Dr. Hetkamp setzte sich auf seine Knie in der Nähe von mir, doch ich rutschte an meinem Bett entlang aus der Ecke heraus.
„Können Sie mich bitte in Ruhe lassen!" flüsterte ich. Dr. Hetkamp schüttelte den Kopf.
„Bitte!" flehte ich, doch sie ignorierten mich einfach.
Bis jetzt standen sie alle außer Dr. Hetkamp und taten nichts.
Eine Schmerzwelle durchzog meinen Körper und ich krümmte mich zusammen und fing an zu weinen.
„Lass uns dich, doch bitte, untersuchen!" flehte Dr. Hetkamp fast.
Ich schüttelte tatkräftig den Kopf. Dann würde mir wieder schwindelig und übel. Außerdem, kamen die Punkte wieder. Dr. Hetkamp kam näher gerutscht und wollte mich gerade anfassen, doch dann fing ich an schneller zu atmen, um genau zu sein viel zu schnell.
"Hey Alex, lass mal sein!" sagte Dr. Martinson. Er zuckte mit den Schultern und stand auf. Er wich zurück und ich merkte, dass die Atmung besser würde. Doch kurz darauf kam Dr. Martinson auf mich zu und meine Atmung verschnellte sich wieder. Dann nahmen die schwarzen Punkte zu.
„Chayenne? Sag uns wenigstens wo du Schmerzen hast?" sagte Dr. Martinson.
„Ich hab keine Schmerzen!" hauchte ich wieder.
„Das kannst du mir nicht sagen! Deine Körperhaltung verrät dich!" sagte sie.
,Nein. Nein. Nein.' Die Panik kam deutlich stärker hoch und meine Atmung lief außer Kontrolle. Ich blendete die Anderen aus. Ich merkte wie die schwarzen Punkte stark zunahmen, jedesmal wenn ich erneut einatmete. Dann kam eine schwarze Dunkelheit und ich wurde Ohnmächtig.
Sekunden später versuchte ich wieder meine Augen zu öffnen, doch was ich dort sah, ließ mich schneller atmen. Alle Ärzte saßen um mich herum und machten irgendwas.
„Chayenne?" Dr. Martinson klopfte mir leicht auf die Wange.
Ich schrie auf und fing an zu weinen. Dann rappelte ich mich auf und wollte auf stehen, doch jemand saß hinter mir und drückte mich bestimmt wieder runter. Ich guckte in die Runde und sah Herr Fabiano hinter mir. Ich versuchte erneut aufzustehen und schaffte es tatsächlich.
„Lass sie gehen!" sagte Dr. Hetkamp zu Herr Fabiano.
Ich rannte los.

Reden ist Silber, Schweigen ist GoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt