chapter ten

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Ich schaffte es bis zur Tür, dann durchzog ein pochender Schmerz meinen Körper. Es war mein Fuß der sich bemerkbar machte. Ich zuckte zusammen, lief aber weiter. Aber das Schicksal wollte es so und eine Schmerzwelle kam wieder. Ich schrie auf und weinte. Dann kam ein mir Unbekannter zu mir.
„Hey, weißt du noch wer ich bin?" fragte er. Ich schüttelte den Kopf.
„Ich bin Dr. Phil Funke."
Ich wollte weiter rennen, doch die Schmerzen ließen, das nicht zu.
„Du kannst aber gerne Phil sagen." sagte er und lächelte mich an. Immer noch stand ich ein paar Meter von der Tür entfernt im Flur.
„Und die Anderen von uns kannst du auch duzen." sagte Phil und die Anderen nickten zustimmend. Ich reagierte nicht darauf. Ich überlegte wie ich am Besten aus der Situation herauskommen würde, doch mir fiel nichts ein. Ich könnte wieder versuchen zu rennen, aber dann würde ich nicht weit kommen.
„Ich weiß deinen Namen aber noch nicht." sagte er.
„Chayenne." flüsterte ich.
„Das ist aber ein schöner Name."
Dann spürte ich einen pochenden Schmerz in meinem Fuß und eine weitere Schmerzwelle. Mein Gesicht verzog sich und mir liefen wieder Tränen über die Wangen.
„Hey Chayenne, alles gut?" Er kam auf mich zu und hielt mich, am Arm, fest.
Ich schüttelte ergeben den Kopf. Ich sah wie die Anderen durch die Tür guckten und das Prozedere mit verfolgten. Doch eigentlich scharrten sie bloß schon mit den Hufen.
„Was ist denn? Hast du Schmerzen?" fragte er jetzt.
Ich guckte hoch zu ihm.
„Alles gut, du kannst mir das ruhig sagen." forderte er mich dazu auf.
Ich nickte wieder mit dem Kopf.
"Vielleicht kommst du mit in dein Zimmer. Dann können wir dir helfen."
„Nein." rief ich.
Ich versuchte mich von ihr loszureißen, doch er hielt mich zu sehr fest. Ich merkte wie die Panik wiederkam. Meine Atmung wurde schneller.
„Komm mal mit." Er nahm mich mit in mein Zimmer, aus diesem war ich gerade noch geflüchtet. Dann stieß ich mit meinem Fuß gegen die Kommode. Ich schrie auf. Ich ließ mich zu Boden sinken. Ich setzte mich auf den Boden und Phil setzte sich zu mir.
„Kann es sein, dass du dir deinen Fuß verletzt hast?" fragte er.
Ich schwieg. Ich hatte mittlerweile schon zu viel von mir Preis gegeben.
„Gerade eben, hast du das so gut gemacht." sagte er leicht enttäuscht.
Dann setzte sich noch Paula auf den Boden. Meine Atmung lief wieder außer Kontrolle und ich merkte wie ich wieder kurz vor dem kollabieren war. Auf einmal spürte ich eine warme Hand auf meinem Brustkorb. Ich schrak auf. Phil hatte sich leicht hinter mich gesetzt um meinen Rücken und gleichzeitig meinen Brustkorb stabilisieren zu können.
„Du musst ruhig atmen. Langsam ein und wieder aus."
Das hörte sich leichter an als es war, doch Phil hilf mir in dem er auf meinen Brustkorb leichten Druck ausübte, jedesmal wenn ich zu schnell wieder einatmete.
„Genau ein und aus." Tatsächlich schaffte ich es meine Atmung unter Kontrolle zu bringen.
„Siehst du, geht doch."
Er ließ wieder locker und rutschte wieder weiter in mein Blickfeld.
"Sagst du uns jetzt, was dir so große Schmerzen bereitet?" fragte er.
Doch ich schwieg weiter.
"Du musst ja nicht erzählen, was jetzt ist, erzähl uns was gestern war. Warum bist du aus dem Raum gestürmt?" fragte Paula jetzt.
Ich wollte schweigen, doch ich sah die durchdringenden Blicke der Ärzte und der Sanitäter.
„Naja... Also..." Ich guckte alle an und sah wie sie mich anstarrten.
„Alles gut."  sagte Phil und strich mir über die Schulter. Ich zuckte zusammen.
„Mein Bauch hatte sich gedreht und... und dann habe ich Sachen gesehen, die ich nicht sehen wollte. Dann bekam ich Panik und mir wurde schlecht und mir stieg es hoch. Ich rannte zur Toilette und... und musste mich übergeben." sagte ich leise. Ich guckte nach unten. Komischerweise hatten meine Schmerzen und Symptome leicht nachgelassen.
„Und ging es dir danach besser?" fragte Paula.
Ich nickte zustimmend.
„Und was war denn heute bei der Reanimation? Da warst du ganz komisch."
Ich guckte runter und schwieg sie an. Die Anderen standen nur da und wurden leicht nervös. Ich hielt mir an den Rippen. Dann kam eine Schmerzwelle. Ich krümmte mich zusammen und eine Träne kullerte mir übers Gesicht.
"Hast du Schmerzen?" fragte Phil besorgt.
Ich schüttelte den Kopf. Dann kam die unbekannte Frau auf mich zu und setzte sich neben mich.
"Hey, Chayenne, richtig? Ich bin Jacky. Ich bin Rettungssanitäterin. Ich weiß du möchtest nicht reden, aber ich würde gerne wissen, wo deine Schmerzen sind. Du kannst es mir ruhig sagen, denn ich bin nur eine Sanitäterin und kann nichts machen weder eine Diagnose stellen noch irgendwelche Untersuchungen durchführen." sagte diese.
Ich zögerte, doch sie nahm meine Hand und streichelte diese.
„Ich bin mit dem Fuß umgeknickt heute morgen und dann gerade eben und... und jetzt tut es höllisch weh." sagte ich leise. Ich sah wie die Anderen interessiert zuhörten.
„Und das ist alles?" hakte Jacky nach.
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich habe seit der ersten Stunde des Kurses, in der Schule, Schmerzen unter den Rippen."
„Unter den Rippen?" fragte Alex schockiert. Ich erschrak und fing an Panik zu schieben.
„Chayenne? Guck nur mich an." sagte Jacky.
„Die Schmerzen sind so stark."
„Kannst du mir nochmal genau sagen, wo die Schmerzen sind?"
Ich zeigte mit meiner Hand auf meine Rippen.
„Hier drunter!" sagte ich.
„Und was ist das für ein Schmerz?"
„So ist es ein unangenehmer Druckschmerz und wenn eine Schmerzwelle kommt, ist es ein sehr stark stechender Schmerz." antwortete ich.
„Hattest du das schonmal?" fragte mich jetzt Paula. Ich schaute skeptisch zu ihr. Dann guckte ich wieder zu Jacky.
„Ja, bestimmt schon zehnmal. Jedes mal wenn ich das habe, kommen die Schmerzen plötzlich und nach ein oder zwei Tagen, über Nacht, sind die Schmerzen wieder weg."
Dann kam wieder eine Schmerzwelle. Ich versuchte mich anzustrengen nicht zu verkrampfen.
"Hast du denn gerade eine Schmerzwelle?" fragte Jacky. Ich nickte.
"Dann leg dich mal hin." Sie drückte mich runter. Ich legte mich hin, aber der Druckschmerz wurde dadurch schlimmer. Ich stemmte mich wieder hoch.
„Wird der Druckschmerz schlimmer beim liegen?" fragte mich Alex. Ich guckte ihn verdutzt an, doch schlussendlich, nickte ich.

Reden ist Silber, Schweigen ist GoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt