41.Im Alleingang

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Heute war mein erster Tag als Hausmeister/in.
Ich hatte mich tatsächlich darauf eingelassen.
Als ich mit den gefühlt tausend Schlüsseln die Zeit damit verbracht hatte,diese zu studieren,konnte ich die ungeduldigen Blicke der anderen Angestellten erkennen die warteten bis der Haupteingang geöffnet wurde.
Ja ja.. ihr könntet das bestimmt gleich auf Anhieb,nicht wahr?..
"Guten Morgen.Brauchst du Hilfe?"
Fragte Todd der mit einem gefüllten roten Rucksack anmaschiert kam.
Ich nickte stumm.
Dieses kuddelmuddel am ersten Arbeitstag konnte ich noch nie leiden.
Es hatte immer so etwas befremdliches..
Man fühlte sich immer buchstäblich wie der letzte Depp.
Aber da musste ich nun durch.
Ich wollte von nun an auf ehrliche Art und Weise mein Geld verdienen,nicht dadurch das ich jemanden als Essen diente oder mit meinem Boss schlief..
Wie billig..
Erst nachdem ich von Luke und Lestat entfernt war,konnte ich erkennen was ich da eigentlich für eine miese Show abgezogen hatte..
Ich seufzte Gedankenverloren.
"Na komm,geb mal deinen Schlüsselbund her. "Murmelte Todd gelassen.
Todd hatte etwas beruhigendes an sich.
Das tat zur Abwechslung wirklich mal sehr gut.
Kurzerhand klaute er mir den Schlüsselbund und hatte innerhalb von ein paar Sekunden den richtigen Schlüssel.
Na super.. überhaupt nicht Peinlich.
Entschlossen schloss er die Türe auf und die morgenmuffeligen Kollegen zogen genervt an uns vorbei.
"Sie mögen die dämliche neue Hausmeisterin nicht wirklich."warf ich belustigt hervor.
Todd lachte leicht auf.
"Ach,mach dir nichts draus. Die kennen dich doch noch gar nicht weiter.Ich weiß noch als ich meinen ersten Tag hatte.. "Todd hob schauspierlisch die Hände nach oben und grinste schief.
"Völlige Katastrophe.."fügte er dann noch belustigt hinzu.
Ich grinste amüsiert.
"Jetzt fühl ich mich etwas besser. "Entgegnete ich schelmisch.
Todd nickte verständnissvoll und bat mich mit heinen zu gehen.

4 Stunden später

Ich hatte meinen ersten Arbeitstag hinter mich gebracht.
Es war wirklich seltsam..
Die Ablenkung die ich dort hatte,lenkte mich doch tatsächlich kurzzeitig von meinem abartigen Hungergefühl ab.
Die Betonung lag bei kurzzeitig..
Ich hatte seit ich hier angekommen war keinen einzigen Tropfen Blut und ich konnte förmlich spühren wie ich von Sekunde zu Sekunde schwächer und Hungriger wurde.
Ich musste mir nun wirklich schleunigst etwas einfallen lassen..
Sonst würde es hier noch Tode geben..
Als ich Todd Gott sei Dank nirgendwo entdeckte,schlich ich mich zurück in den Aufenthaltsraum.
Dort saß nämlich immer noch dieser komische Nick.
Er erinnerte mich leicht an Luke..das könnte der menschliche Luke sein.
Er war still und Gedanken versunken und Bieder.
Er lachte nur selten.
Er war der richtige..
Nun bloß nicht vorschnell handeln,so wie bei dem letzten Mal Zoe..
"Hey."warf ich ihm mit einem gespielten Lächeln zu.
Er nickte nur leicht und lies dann weiter in seiner Zeitung.
Das läuft ja super..
"Was steht da denn so drinnen?fragte ich Neugierig.
Nick seufzte gelangweilt.
"Ich geb sie dir wenn ich fertig bin."
Was ist mit diesem Nick?Das er überhaupt Freunde besaß grenzte an ein Weltwunder.
"Nick,ich wollte mich nur etwas mit dir Unterhalten, ich habe hier noch keine Freunde.Und du schienst mir nett zu sein. "Murmelte ich gespielt.
Nick legte mühsam seine Zeitung beiseite und sah mich vorwurfsvoll an.So nach dem Motto:Tja,kein Wunder wenn man noch nicht einmal den richtigen Schlüssel findet.
"Über was willst du denn reden?In Frauengesprächen bin ich nicht so gut.Da solltest du mit Fred reden,der ist Schwul. "Entgegnete er rau.
Wow..was für ein Idiot..
Irgendwie neigte sich meine Geduld dem Ende zu.
Nick war wie ein eiskalter Eisberg.
Nichts konnte ihn zum Einsturz bringen.
Ein hoffnungsloser Fall eben.
Ich rückte näher an ihn heran,was mir einen höchst skeptischen Blick von ihm einbrachte.
Ich tat diesen gekonnt ab und sah ihm tief in die Augen.
"Du wirst jetzt nicht schreien, ich werde von dir trinken und du wirst niemanden davon erzählen oder dich wehren,klar?!
Nick nickte stumm und sein Blick wirkte wie Hypnotisiert.
Ich nutzte schnell die Möglichkeit und rammte gierig meine Fangzähne in seinen Hals.
Endlich war da wieder dieses vertraute ,warme Gefühl ...
Es durchströhmte meinen gesamten Körper und verlieh mir wieder Stärke.
Berauscht ließ ich meine Gedanken schweifen.
Ich dachte an Lestat..
Ich vermisste ihn..
Die kurze Zeit die ich mit ihm verbrachte,war wunderschön und aufregend gewesen..
Ebenso dachte ich an Luke.
Er verlieh mir schon bevor ich zum Vampir geworden war eine besondere Stärke..Halt um in meinem Leben weiter vorwärts gehen zu können..
Und doch hatten Sie mich Beide einfach nur verarscht..

"Du" bist mein Hunger. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt