10. ein klärendes Gespräch

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„Wenn du nicht über jetzige Gefühle reden willst, dann sprich doch von alten."

„Alten?", fragte der Blonde irritiert und hob dabei das Kissen was hoch, um den Schwarzhaarigen verwirrt anzuschauen.

„Als wir noch auf der Akademie waren, du hast andauernd Stress gemacht und Mist angestellt.", erinnerte Sasuke den Blonden an seine Streiche.

„Ich wollte doch nur das man mich beachtet."

„Warum?"

„Blöde Frage."

„Jetzt rede drüber.", zischte der Schwarzhaarige und Naruto seufzte, er setzte sich auf und nahm ein Stück der Decke in die Finger um dran herrumzuspielen, während er redete.

„Ich hab mich allein Gefühl, weil ich keine Eltern hatte und alle haben mich immer mit diesen Blicken angesehen, wütend und ängstlich, richtig verachtend, als würden sie sich wundern, dass man mich frei herumlaufen lässt."

„Warst du deswegen wütend?"

„Es hat mich verletzt, aber auch wütend gemacht."

„Hast du sie gehasst?"

„Nein.", antwortete Naruto und nun war Sasuke ein wenig verwirrt. „Ich wollte ihnen beweisen, dass ich nicht das bin was sie in mir zu sehen, ich wollte es allen beweisen, deshalb hab ich Trainiert und mich angestrengt.", sagte der Blonde stolz, als er den Schwarzhaarigen mit einem bösen Blick anschaute. „Dann kamst du Angeber, du musstest ja in allem so toll sein. Das hat mich tierisch genervt, vor allem als Sakura dir auch noch hinterher lief und du immer der Tolle warst und ich der Idiot."

„Du warst ein Idiot.", konnte sich Sasuke den Kommentar nicht verkneifen und erntete einen wütenden Blick des anderen. „Ich sagte war."

Kurz herrschte Stille und der Schwarzhaarige hatte das Gefühl, dass sie auf einem guten Weg waren. „Erzähl weiter."

„Dann kamen wir in ein Team, wir wurden irgendwie Freunde, die anderen fingen auch an mich zu mögen, selbst ein paar der Dorfbewohner schienen sich mir positiver gegenüber zu verhalten, ich fühlte mich nicht mehr so alleine."

„Aber immer noch einsam.", murmelte Sasuke, wie eine Reaktion, als er eine leichte Betrübtheit in Narutos eigentlich positiver Aussage bemerkte und ihm unbewusst klar war, warum dies der Fall war.

„Du fühlst dich einsam?", fragte nun Naruto.

„Wenn man am Anfang immer von seiner Familie umgeben ist und dann alleine ist, fühlt man sich da nicht automatisch einsam?", antwortete Sasuke rhetorisch, dieses Gefühl hatten die beiden miteinander gemein.

„Das klingt logisch.", sagte Naruto und seufzte, nun saßen beide etwas deprimiert nebeneinander. Doch plötzlich sprang Naruto auf und wirkte wieder fröhlich. „So da wir jetzt geredet haben kann ich meinen Ramen aufessen."

Doch so leicht konnte er Sasuke nichts vor machen, er wollte ihm nur wieder aus dem Weg gehen, also ergriff er das Handgelenk des anderen und direkt drehte Naruto sich wütend zu ihm um.

„Lass mich los!"

„Wir sind noch nicht fertig."

„Ist das nicht meine Sache?!"

„Keine Wiederrede."

„Was willst du den noch hören? Dass ich nachts alleine durch Konoha spaziert bin, dass ich mich nach Liebe gesehnt habe, dass ich wütend und eifersüchtig war, weil andere hatten was ich nicht hatte, das ich unerwiderte Gefühle für jemanden habe.", fauchte der Blonde den Schwarzhaarigen an und beim letzten stutze der Schwarzhaarige, nach allem lief er immer noch Sakura hinterher? Hatte er wirklich nichts dazu gelernt? War es das was ihn immer noch belastete?

„Sakura ist doch nicht die einzige Frau auf der Welt, mein Gott vergiss sie doch endlich."

„Aber ich bin der Idiot von uns beiden.", sagte Naruto sarkastisch.

„Wie war das?", zischte Sasuke und der Blonde entriss sich dem Griff des anderen und stürmte hinaus, er wollte nicht noch mehr sagen, doch seine Wut wandelte sich in Trauer und fast wäre er die Treppe hinunter gefallen, sodass Sasuke die Möglichkeit hatte ihn einzuholen.

„Was soll das heißen?"

Naruto wollte weiter richtung Küche verschwinden, als Sasuke ihn mit einem Schwung an der Wand abpassen konnte und ihn dort festhielt und den Blonden erwartungsvoll anschaute. „Es geht nicht um Sakura.", jammerte Naruto und wollte sich aus seiner Position herausschummeln, doch Sasuke sah eine Chance darin, dass in dieser Frage die Lösung lag, von der Tsunade gesprochen hatte, also würde er das jetzt durchziehen. 

„Wer sonst?", fragte der Schwarzhaarige und bedrängte Naruto, um ihn unter druck zu setzen, was Naruto nur nervöser machte, die Tränen kullerten ihm mittlerweile aus den Augen und wie ein verängstigtes Tier sah er sich nach einer Fluchtmöglichkeit um und erkannte, dass kämpfen die beste Idee wäre und erhob seine Hand um in die Richtung des Uchihas zu schlagen, doch dieser hatte schon damit gerechnet und donnerte das Handgelenk mit einem eigenen Schlag an die Wand und hielt ihn dort fest. 

"Warum willst du es mir nicht sagen? Es kann ja wohl nicht schlimmer als Sakura sein.", höhnte der Schwarzhaarige dann, die meisten Mädchen in die sich Naruto hätte vergucken können wären bestimmt besser für ihn als ihre Teamkollegin.

„Ich...", fing Naruto an und Sasuke bedrängte ihn weiter, als würde seine Nähe ihn dazu drängen mit der Sprache herauszurücken, doch der Blonde schien davon nur noch ängstlicher zu werden.

„Wer?"

Dann würde Naruto plötzlich wütend, riss seinen Arm aus Sasukes griff und schubste den Schwarzhaarigen mit aller Kraft von sich weg, sodass dieser nach hinten taumelte.

„Du!", schrie der wütende Naruto, es hatte sich so viel Frust in ihm gesammelt und es tat für den ersten Moment gut Sasuke das ins Gesicht zu brüllen, doch im nächsten Moment hielten beide schockiert inne und eine unangenehme Stimmung kam auf, genauso wie vor ein paar Tagen, als Sasuke sich vor den ganzen Narutos zu seiner Sexualität geoutet hatte. Und nun stand Sasuke da, dem Blonden gegenüber der ihm an den Kopf warf, dass er auch auf Männern stand oder nein nicht auf Männern, auf ihn?

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Ich entschuldige mich, dass das Kapitel so lange gebraucht hat, ich hab es bedauerlicherweise ein wenig vergessen, aber ich hab die Geschichte fertig geschrieben, und werde das letzte Kapitel früher online stellen ^^

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