Kapitel 50

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Ich wusch mir schnell die Tränen weg und Demir sah mich besorgt an. Er legte schnell die Tüten auf den Boden und kam zu mir rüber. Ich stieg vom Bett runter und ging weiter weg von ihm.
,,Was ist los...?"fragte er und kam mir langsam näher. ,,Bitte lass mich allein"flehte ich und meine nächste Träne kam. ,,Nein, diesmal kann ich das einfach nicht..."sagte er und kam zu mir rüber. Ich konnte nicht weiter nach hinten. Meine Angst stieg wieder und ich bekam eine Panik. ,,Afet ich will dir nichts tun!"sagte er. Als er näher kam, zog er mich plötzlich zu sich und umarmte mich. Ich konnte mich kaum bewegen und konnte die Situation nicht realisieren. Als ich endlich zu mir kam und Demir sich langsam von mir entfernte, sah ich ihn verwirrt an.
,,Willst du darüber reden?"fragte er. Ich wollte nicht sprechen. Ich wollte jetzt nur nicht mehr alleine sein. Diese Gefühle würden mich sonst noch umbringen. Ich legte schnell meine Arme um Demir und umarmte ihn fest. Unglaublicher Weise legte er langsam seine Hände um mich. Ich wusste dass ich das Falsche tat, aber ich wollte diese Gefühle für ein paar Sekunden vergessen. ,,Alles wird wieder gut, versprochen..."sagte Demir und zog mich näher an sich. Er grub sich sein Gesicht in meine Haare und ich genoss diese Umarmung für ein paar Sekunden. Als ich mich langsam entfernte, ging Demir wieder paar Schritte nach hinten. Er nahm die Tüten und legte sie auf's Bett.
,,Hier sind paar Schokoladen..."sagte er und ging dann aus dem Zimmer.
Ich hatte wirklich Lust etwas Süßes zu naschen. Schon lange hatte ich nichts mehr Süßes gegessen. Als ich ein paar Schokoladen aß, fühlte ich mich richtig fett. Als ich genug hatte, ging ich runter und wollte was trinken. In der Küche fand ich Demir der gerade am rauchen war. Ich sah ihn schockiert an und er legte die Zigarette sofort weg. ,,Das meinst du doch nicht ernst?"sagte ich enttäuscht.
,,Afet..." ,,Nein, ich interessiere mich sowieso nicht mehr für dich und deine Gesundheit!"stellte ich ihm klar.
,,Ich kann das erklären.." ,,Brauchst du nicht. Bald gehen wir verschiedene Wege und dann kannst du tun und lassen was du willst! Mir bist du jetzt schon egal!"
,,Sicher?"
Ich war mir ziemlich sicher. ,,Jaa und das mit Kelly hat mir nur die Augen geöffnet. Ich hatte dich schon lange nicht mehr geliebt!"sagte ich und er sah mich verwirrt an. ,,Wie??!!"fragte er schockiert.
,,Komm damit klar Demir! Ich habe diese Gefühle, die ich mal für dich hatte nicht mehr!"sagte ich und trank ein Glas Wasser. ,,Nein das stimmt nicht. Das glaube ich nicht..."
Ich zuckte mit den Schultern und ging dann wieder aus der Küche.
Sollte er doch rauchen und trinken...
Mir war er ab sofort egal...
Als ich auf's Zimmer gehen wollte, kam Demir hinter mir her.
,,Weist du was!?"rief er. Ich blieb stehen und drehte mich nach hinten zu ihm.
,,Du meinst also dass du mich nicht mehr liebst?!" Ich nickte. ,,Dann kannst du gehen....ich werde mich nicht mehr in deinen Weg stellen"sagte er.
War es gerade sein voller Ernst?
Ließ er mich gehen??
,,Du lässt mich gehen?"wiederholte ich es. Er nickte. Ich ging an ihm vorbei und blieb noch kurz stehen. ,,Ich bringe die Scheidungspapiere beim Nächstenmal mit..."sagte ich leise. Er nickte und ich verließ dann das Haus. Warum ließ er mich einfach gehen?
Hatte er was geplant?? Aber warum konnte ich mich nicht so freuen?
Das war bestimmt nur mein Mitleid für ihn und ich hatte diese Gefühle nicht mehr für ihn! Ich war frei...
Der einzige Ort zu dem ich konnte, war mein Elternhaus. Als ich bei ihnen ankam, klingelte ich zuerst. Meine Mutter öffnete die Tür und sah mich verwirrt an. Ich umarmte meine Mutter sofort. Es war mir egal, ob wir noch ein Problem hatten. Ich hatte meine Mutter gebraucht, die ich nie hatte. ,,Was ist passiert??"fragte sie verwirrt. ,,Ich komme wieder nachhause..."
Sie weitete ihre Augen und ließ mich dann rein. Mein Vater schlief schon.
2 Stunden später
Ich hatte meiner Mutter alles erzählt und sie war einfach nur schockiert. Sie fand dass ich das Richtige gemacht hatte.
,,Ich wollte dir noch was sagen"fing ich an. ,,Nein, es tut mir Leid! Ich habe dich blamiert und ich habe dich nie wirklich gut behandelt! Ich kann es nie wieder gut machen, aber du sollst wissen, dass es mir so sehr Leid tut..."entschuldigte sie sich. Meine Mutter hatte sich wirklich entschuldigt??
Ich umarmte sie wieder. ,,Du kannst wieder hier wohnen." Ich lächelte und plötzlich kam mein Vater runter. ,,Hallo meine Tochter. Was machst du denn hier?"lächelte er. Er war so ein schlechter Vater. Ich erzählte ihm dass ich eine Scheidung haben würde.
Er wurde so wütend, aber ich beruhigte ihn, indem ich sagte dass er das Geld behalten durfte. Ich ging wieder auf mein altes Zimmer. Wie ich mich auf mein Bett gefreut hatte. Es war so weich. Zuerst holte ich mir eine warme Tasse Tee nach oben und dann legte ich mich ins Bett rein. Es war schon spät und ich war müde vom ganzen Tag. Als ich mein Tee leer trank, schlief ich später ein.
Nächster Tag
Ich öffnete meine Augen und sah meine Mutter die Fenster öffnen.
,,Hadi komm runter. Wir frühstücken jetzt! Dein Vater ist zur Arbeit gegangen"sagte sie. Ich rieb mir meine Augen und stand dann auf. Ich lief ins Badezimmer und ging meine Routine durch. Als ich fertig war, ging ich zu meiner Mutter. Sie hatte uns einen schönen Frühstückstisch gemacht gehabt. Ich setzte mich gegenüber ihr und wir beide fingen an zu essen. ,,Und wie siehts jetzt aus?"fragte sie plötzlich. ,,Was meinst du?"
,,Ich meine, ihr macht doch nur eine Pause oder?" Sie sah mich skeptisch an.
,,Nein...ich will wirklich die Scheidung..."
,,Afet das kann doch nicht dein Ernst sein! Ich meine lasst euch noch ein wenig Zeit und ihr werdet schon wieder zueinander finden..." Ich schätzte es dass sie uns beide wieder zusammen wollte. Aber ich wollte es nicht mehr.
,,Anne, ich habe keine Gefühle mehr für ihn..."sagte ich. ,,Bist du dir da ganz sicher?" Ich nickte, weil ich mir zu hundert Prozent sicher war. Wir aßen weiter und als wir fertig waren, räumten wir alles auf.
,,Kizim, ich gehe gleich runter ein paar Sachen kaufen, brauchst du etwas?"fragte sie mich. ,,Anne kann ich die Sachen kaufen gehen??"fragte ich. ,,Du willst alleine gehen??" ,,Ja das war ich schon so lange nicht mehr..."
Sie lächelte mich an und gab mir die Einkaufsliste. Sie wollte nur ein paar Tomaten und ein bisschen Basilikum.
Ich ging mich direkt oben fertig machen und dann lief ich auch schon raus.
Dass ich alleine unterwegs war, konnte ich kaum glauben. Es war so schön alleine wieder etwas zu machen.
Als ich unten in der Stadt ankam, war es voll wie immer. Ich lief in den Laden rein und ging erstmal zwei kleine Tüten holen. Danach holte ich ein paar Tomaten und legte sie in die erste Tüte rein. Als ich das Basilikum fand, nahm ich mir ein wenig davon und legte es in die zweite Tüte rein.
Als ich alles hatte, sah ich mich um und wollte noch etwas Süßes kaufen. Ich hatte große Lust auf Bonbons. Die einen bestimmten, die mal nach Orange und Zitrone schmeckten. Als ich sie gefunden hatte, nahm ich sie mit und lief zur Kasse. Ich legte alles auf das Band und holte schon mal mein Geldbeutel raus.
Als ich dran kam und alles einpackte, zahlte ich schnell. Die Kassiererin bedankte sich und ich ging mit den kleinen Tüten an der Hand aus dem Laden. Plötzlich knallte ich gegen etwas...

𝑀𝑌 𝐵𝑂𝑆𝑆 ♛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt