Kapitel 32

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Ich wachte auf und sah kurz zu Demir rüber. Er schlief ganz fest. Es war der perfekte Zeitpunkt jetzt zu meinen Eltern zu gehen, weshalb ich mich fertig machte. Ich hatte mich angezogen, ein wenig geschminkt, damit ich nicht krank aussah. Ich ging noch schnell etwas Kleines in der Küche essen und dann verschwand ich auch schon direkt. Ich musste in den Bus 42 einsteigen und der würde mich in einer halben Stunden nachhause fahren.
Die ganze Fahrt über überlegte ich mir was meine Eltern sagen würden, wenn sie meine Entscheidung wissen würden.
Ich hatte Angst dass sie mir die Scheidung nicht erlauben würden, aber vielleicht doch? Ich würde es trotzdem machen. Als ich eine halbe Stunde fuhr, kam ich endlich an. Nun musste ich 10 Minuten laufen. Als ich das auch geschafft hatte, klingelte ich an der Tür. Ich wartete kurz und meine Mutter öffnete die Türe.
Sofort umarmte sie mich. Sie fing an zu weinen, aber ich wusch ihr die Tränen weg. Natürlich war ich sauer auf sie, aber wenn ich von Anfang an rum motzte, würde sie mir nicht helfen. Sie zog mich rein und ich setzte mich ins Wohnzimmer, wo auch mein Vater saß.
,,Mein Kind??"sagte er und kam mich umarmen. War er glücklich? Jetzt hatte er viel Geld wegen mir.
,,Wie läuft es mit dir und Demir?"fragte mein Vater und sah mich lächelnd an.
,,Es lief gut..."fing ich an.
,,Was ist passiert?"fragte mich meine Mutter besorgt.
,,Er ist mir fremdgegangen...!"schoss ich raus. ,,Wasss??!!"rief mein Vater.
,,Hätte ich dich doch dem ersten Mann gegeben!"sprach er zu sich selbst.
Yuhh yaa...
Das war woran er dachte??!
,,Nein das hat er nicht gemacht!"sagte meine Mutter. ,,Doch ich habe Bilder gesehen!"sagte ich. ,,Was sagt er zu allem?!"fragte sie. ,,Also...ich hab ihm nicht zugehört.."sagte ich leise und plötzlich klingelte es an der Türe.
Meine Mutter ging die Tür öffnen und es kamen Demir und Demir's Mutter rein.
Mein Vater stand auf und wollte auf Demir los, aber meine Mutter hielt ihn schnell auf. Demir sah mich enttäuscht an, obwohl ich diejenige war die enttäuscht war. ,,Kann ich mit euch reden? Es handelt sich um ein Missverständnis!"sagte Demir zu meinen Eltern. Meine Mutter sah mich ermahnend an. ,,Hat sie dich nicht sprechen lassen?"fragte meine Mutter ihn. Er nickte. ,,Nein, hat sie nicht..."sagte er und ich wurde wütend. Ich war so wütend und sah ihn hasserfüllt und traurig an. ,,Setzt dich mein Sohn. Erzähl uns genau was passiert ist..."sagte mein Vater ruhig und Demir setzte sich neben mich.
,,Afet kommst du mit mir bitte mit?"fragte mich Demir's Mutter. Ich nickte und ging zu ihr rüber. Wir beide liefen aus dem Haus und gingen ein wenig spazieren.
Kurz war es leise und dann fing sie an zu sprechen. ,,Du weißt dass Demir dich liebt..."fing sie an. Ich nickte. ,,Glaubst du wirklich dass er dir sowas antun würde?"fragte sie mich. ,,Nein, aber die Bilder waren echt..."sagte ich und mir floss eine Träne.
,,Demir hat es mir erzählt...er hatte eine neue Assistentin, die sich an ihn rangemacht hat."
,,Wieso hat er sie dann nicht gefeuert?!"unterbrach ich sie. ,,Weil er das zu spät gemerkt hat. Diese ,,Assistentin" hat ihn geküsst und ihn umarmt, sodass schnell Bilder gemacht werden konnten."rechtfertigte sie Demir. ,,Hmm...jetzt...jetzt versteh ich einiges..."sagte ich. Demir wurde eine Falle gemacht und er war so dumm und fiel drauf ein. Demir tat mir nur ein wenig leid, mehr auch nicht. Er hätte diese Assistentin längst feuern müssen, aber nein, er behielt sie lieber. Ich dankte seiner Mutter für die Auflösung und wir beide liefen zurück nachhause. Zuhause bei meinen Eltern warteten sie schon alle. Als wir reinliefen, kam Demir zu mir.
,,Glaubst du mir jetzt, dass ich dir nicht fremdgegangen bin?"fragte er mich aufdringlich. ,,Ja..."gab ich leise zu.
,,Hättest du ihn sprechen lassen..."sagte meine Mutter leise. Demir umarmte mich glücklich, aber ich entfernte mich langsam. ,,Ich will die Scheidung trotzdem..."sagte ich und alle sagten Was? gleichzeitig. ,,Nein!!"sagte mein Vater. Unsere Mütter sahen mich schockiert an, aber Demir sah mich am schockiertesten an. Er sah mich enttäuscht und traurig an, alles in einem.
,,Es gibt keine Scheidung!!"rief mein Vater. ,,Doch!"sagte Demir plötzlich und ich sah zu ihm hoch. ,,Aber..-„sagte mein Vater. ,,Ihr könnt das Geld behalten! Wenn Afet die Scheidung unbedingt will, dann soll es so sein. Ich will keinem Mädchen hinterher laufen, dass es nicht mal Wert ist!"sagte Demir und ich wurde so wütend. Unsere Mütter sahen ihn schockiert an. ,,Mein Sohn was sagst du da??"fragte ihn seine Mutter schockiert.
,,Und ich will mit keinem Mann verheiratet sein, der hinter meinem Rücken trotzdem eine Assistentin nach mir einstellt!"rief ich wütend. ,,Kizim hör auf!!"rief meine Mutter leise schockiert.
,,Ach ja?! Und ich will keine verrückte Ehefrau haben, die mir Essen macht, das nicht mal schmeckt, damit ich ihr erlaube zu arbeiten!!"rief er. Jetzt war ich auf 180. ,,Es ist zu Ende!"rief ich und ging wütend die Treppen hoch auf mein Zimmer und er verschwand aus dem Haus. Unsere Eltern wollten dass wir uns beruhigen, aber es lief alles außer Kontrolle.
Ich ging in mein altes Zimmer rein und legte mich weinend auf mein Bett.
Er tat mir einfach weh...
Er hatte mich nicht wirklich geliebt, sonst hätte er das alles nicht gesagt...
Ich weinte auf meinem Bett und nahm mir mein Kuscheltier in den Arm. Wie konnte er das alles sagen?!
Plötzlich klopfte es an meiner Zimmertür.
,,Komm nicht!!"rief ich und weinte weiter.
Depri-Phase...
Es war meine Mutter die einfach reinkam.
Sie setzte sich zu mir und strich mir meine Haare runter. ,,Alles wird gut..."sagte sie, aber ich wusste dass es das nicht werden würde.
,,Sen bu oğlanı seviyor musun?"fragte mich meine Mutter. (Liebst du diesen Jungen?)
Ich nickte und sie sah mich verzweifelt an. ,,Warum willst du dann die Scheidung?"fragte sie mich. Ich setzte mich aufrecht hin. ,,Anne, er ist verheiratet und hat einfach eine Assistentin eingestellt!!"rechtfertigte ich mich. ,,Kizim, der Junge ist ein großer Geschäftsmann! Er braucht jemanden der seine Sachen erledigt!"sagte sie.
Ja da hatte sie Recht, aber warum hatte er mich nichts davon erzählt?
Mit Absicht...dieser Fisch!
,,Schau, bleib bis zum Abendessen und dann gehst du abends nachhause und sprichst mit ihm nochmal!"schlug meine Mutter vor. Ich bejahte und sie ging dann aus dem Zimmer.
Demir's POV
,,Bekle!!"(Warte!!)rief meine Mutter mir nach. Ich wartete, als sie mich das dritte mal rief. ,,Ja?!"sagte ich genervt und drehte mich um.
,,Was ist los?! Warum hast du direkt aufgegeben?"fragte mich meine Mutter.
,,Was sollte ich noch machen? Sie anbetteln mich zu lieben?! Ich habe alles nach der Hochzeit versucht dass sie sich in mich verliebt, aber es klappt nichts!"fing ich an. Als ich alles aussprach, konnte ich es selber nicht glauben und mir flossen die ersten Tränen. ,,Komm her"sagte meine Mutter und sie umarmte mich.
,,Ich habe Afet gesehen! Sie liebt dich auch! Sie schaut anders zu dir! Ihre Augen glänzen, wenn sie dich ansieht"sagte sie, aber ich konnte das nicht glauben. ,,Anne, sie will mich nicht und ich kann nichts mehr machen und ich habe auch keine Kraft mehr"sagte ich und sie wusch mir meine Träne weg.
,,Doch! Warte heute Abend auf sie und redet noch einmal! Ich weiß dass sie die Scheidung auch nicht will!"sagte sie. Ich bedankte mich und ging dann nachhause.
Plötzlich bekam ich einen Anruf.
Es war der Kollege der mir entgegen kam, Anil.
,,Ja?"ging ich ran.
-,,Herr Ates wissen sie schon ihre Antwort?"fragte er mich.
,,Nicht wirklich...geben sie mir noch zwei Tage!"sagte ich.
-,,Das kann ich leider nicht! Ihr Flug ist schon Übermorgen! Wenn sie nicht gehen, dann muss ich die Zusammenarbeit mit Herr Sandal absagen"sagte er.
,,Okey ich bin mir noch nicht sicher...ich sag es ihnen Morgen"sagte ich und legte dann auf.
Afet's POV
Ich hatte bei meinen Eltern gegessen. Meine Mutter hatte extra warme Suppe gemacht und danach rief sie mir einen Taxi der mich sicher nachhause fuhr.
Als ich vor der Haustür abends ankam, ging ich müde und leise rein. Es war schon 9 Uhr. Ich schloss die Tür hinter mir zu und ging leise die Treppen hoch. Ich hörte niemanden, also war Demir vielleicht nicht da. Als ich gerade die Treppen hoch kam, entgegnete ich plötzlich Demir vom Badezimmer. Wir sahen uns kurz in die Augen, aber Demir ging dann an mir vorbei. Es war so ein komisches Gefühl.
Ich ging ins Schlafzimmer rein und ging mich im Bad umziehen. Ich zog mir eine Jogginghose an und ein T-shirt. Danach legte ich mich leise ins Bett. Ich spürte wie Demir sich ins Bett reinlegte, aber keiner sprach und dann schlief ich mit einem schlechten Gewissen ein...

𝑀𝑌 𝐵𝑂𝑆𝑆 ♛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt