Kapitel 56

1.6K 63 18
                                    

Dieses Kapitel widme ich:

Ronja_xd_

P.s. Erkennst du deine Idee in diesem Kapitel wieder? ;)

◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇◇

Wohin wusste ich leider nicht, aber das konnte mir egal sein, denn ich musste wieder zurück zu den Vorbereitungen für meine Zeremonie.

Nach vielen weiteren anstrengenden Stunden mit Millicent und Sofia, konnte ich am Abend endlich wieder entspannen. Ich betrat mein Zimmer, als mir mein verschwundenes Handy erneut in den Sinn kam. Mit einer 360 Grad-Drehung verschaffte ich mir einen groben Überblick von meinem Zimmer. Ich stoppte auf Höhe meiner Kommode und atmete erleichtert aus, als ich mein Handy dort liegen sah. Hätte ich mich nur mal ordentlich in meinem Zimmer umgesehen, bevor ich völlig ausraste. In schnellen Schritten ging ich zur Kommode, nahm mein Handy und drückte es mir gegen das Herz. Mir war schon ein wenig mulmig zumute gewesen, bei dem Gedanken, mein Smartphone mit allen Kontakten zu verlieren.

Jetzt hatte ich es jedenfalls wieder und musste mir darum keine Gedanken mehr machen. Ich schaltete den Display ein und checkte meine Nachrichten. Erstaunlicherweise hatte Mason gar nicht geantwortet, was ein wenig verwunderlich war. Und was Logan betraf, so hoffte ich, dass zumindest er eine Nachricht geschrieben hatte. Ich fand es unglaublich seltsam, immer weniger von seiner Präsenz mitzubekommen. Seit gestern hatte ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen, was mich einerseits wütend machte, aber andererseits Unbehagen aufkommen ließ. Normalerweise hätte er sich gemeldet, wenn irgendetwas vorgefallen wäre. Doch seit den letzten Tagen war ich mir da irgendwie nicht mehr so sicher.

Nachdenklich setzte ich mich auf mein Bett, als ich etwas unter mir spürte. Ich griff unter meinen Oberschenkel und zog ein längliches Stück Papier hervor, das sich als Brief offenbarte. Es waren weder Namen noch sonst irgendwelche Hinweise auf dem weißen Umschlag vermerkt, weswegen ich ihn verwundert öffnete. Ich zog ein sauber gefaltetes Briefpapier hervor und klappte es auf. Sobald ich die erste Zeile las, war mir klar, dass der Brief an mich gerichtet war.

Liebste Kathy,

Du fragst dich vielleicht, warum ich ohne jegliche Worte oder Verabschiedungen gegangen bin. Die Wahrheit ist, ich wusste nicht, wie ich dir mit meiner Angelegenheit gegenüber treten sollte.

Ich hab die Zeit mit dir sehr genossen, glaub mir. Allerdings war da eine Sache, die mir deinetwegen immer wieder vor Augen geführt wurde. Bevor du hier in den Palast kamst, bat mich Königin Eva um ein Gespräch. Sie meinte, es wäre ganz reizend, wenn wir uns kennenlernen und Zeit miteinander verbringen würden. Es war ihr Wunsch, dass ich dich ein wenig im Auge behalten sollte. Also tat ich es.

Wie gesagt, ich habe es anfangs auch aus freien Stücken getan, weil ich über die Tochter des Königs neugierig war. Aber nun fühle ich mich nicht mehr zu dir hingezogen. Das was wir haben, unsere Beziehung, belastet mich einfach nur. Ich bin eingeengt und fühle mich nicht mehr wie der Mann, der ich vor deinem Auftauchen war.

Deshalb hoffe ich, dass du Verständnis für meine Entscheidung hast. Du bist ein reizendes Mädchen, aber du machst mich nicht glücklich. Aus diesem Grund gehe ich. Und mit diesem Brief erfährst du nun die Wahrheit, die mich in deiner Gegenwart bedrückt hat.

Leb wohl

Logan

Ich las die Zeilen immer und immer wieder. Je öfter ich sie las, desto mehr Tränen liefen unweigerlich meine Wangen hinab. Sobald ich am Ende der letzten Zeile angelangt war, schien die Situation so unwirklich, dass ich noch einmal von vorne beginnen musste. Und so bildete sich ein Teufelskreislauf, bei dem ich mit jedem erneuten Lesen ein tieferes und immer schmerzhafter werdendes Loch in mein Herz schaufelte, während meine Augen einen Wasserfall an Tränen bildeten.

The Royal Family ~ Lasst das Chaos beginnen | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt