Kapitel 21

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Ich meine noch mitbekommen zu haben, dass die Geschichte irgendetwas mit Serena und Mason zu tun hatte.
Dabei fiel mir auf, dass das Treffen mit ihm noch anstand.

Wieder einmal war ein anstrengender Vormittag mit Millicent vergangen. Nachdem ich mich am zweiten Tag sehr zusammengerissen hatte wurde sie ein bisschen gnädiger mit mir. Und nach den heutigen Unterrichtsstunden beendete sie diese sogar mit einem zufriedenen Lächeln.
Ich wollte gerade den Raum verlassen, als ich mich noch einmal zu meiner Lehrerin umdrehte.

"Mrs. Wright?"

"Ja, was gibt es Katherine?"

Durch langes Betteln und Flehen konnte ich sie dazu bringen das 'Miss' wegzulassen. Das hat jedoch wirklich viel Mühe benötigt. Nur gegen das Benutzen meines Spitznamens sträubt sie sich. Aber das bin ich schon von einigen anderen Leuten gewohnt.

"Ich wollte mich für die anfängliche...nun wie soll ich es ausdrücken...sagen wir einfach mal Feindschaft zwischen uns entschuldigen. Ich hätte anders reagieren sollen."

"Ich freue mich über Ihr Einsehen. Doch muss ich zugeben, dass auch ich nicht ganz unbeteiligt an unserer Art des Kennenlernens war. Also bitte auch ich um Vergebung."

"Keine Ursache, Millie", sprach ich augenzwinkernd.

Ein strenges Räuspern kam von ihr und sie stämmte empört die Hände in die Hüften.

"Ich darf doch wohl sehr bitten!"

"Ich nehme Ihre Entschuldigung gerne an", antwortete ich gewählt und machte im Anschluss einen Knicks, um Millicents Gemüt zu beruhigen.

"Nun gut. Sie dürfen jetzt gehen. Morgen ist der letzte Unterrichtstag für diese Woche."

"Aber heute ist doch erst Mittwoch."

Sicherheitshalber ging ich noch einmal die Wochentage in Kopf durch. Meinen Berechnungen zufolge war es wirklich Mittwoch. Ich verstand nur nicht, warum ich die nächsten Tage unterrichtsfrei bekommen würde. Nun gut, es sind Ferien, da sollte man nicht zwingend Unterricht haben müssen. Aber die paar Tage ohne Millicents Zeitvertreib...irgendwas könnte da nicht stimmen. Nur was?

"Nichtsdestotrotz findet kein Unterricht statt. Ich denke sehr zu Ihrer Freude."

"Wie könnte ich mich nur darüber freuen?", entgegnete ich unschuldig mit einem Grinsen im Gesicht.

"Katherine, offensichtlich möchten Sie weiter Unterricht mit mir machen."

"Ich glaube ich gehe dann mal."

Ohne hinzusehen griff meine Hand nach der Türklinke.

"Das glaube ich auch. Ach und wenn Sie morgen mit dem selben Verhalten fortfahren, wie Sie heute die Stunde beendet haben, dann werde ich in alte Gewohnheiten zurückverfallen."

Millicents Worte waren klar und deutlich. Ich wollte unter gar keinen Umständen, dass sie wieder so wird,  wie vor zwei Tagen. Dafür hat sich unsere Beziehung in der kurzem Zeit zu gut entwickelt.

Ich verabschiedete mich schnell von ihr und verließ dann den Unterrichtssaal. Seit heute Morgen, als ich James den Auftrag für die Bestellung meiner Möbel gab, herrschte reges Treiben im Palast. Viel mehr als gewöhnlich.

Dadurch, dass ich nun Zeit zum Herausfinden des Grundes hatte, würde ich das gleich in die Tat umsetzten.
Die nächste Person, auf die ich traf, war ein dunkelblonder Mann, der gerade drei gestapelte Boxen trug.

"Ähm, Entschuldigung?"

Der Mann blickte über die Kisten hinweg zu mir. Von jetzt auf gleich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Mir gefiel es irgendwie nicht, dass die anderen sich mir automatisch unterwarfen, nur weil ich die Tochter des Königs von England war.
Eilig stellte er die Boxen ab. Als ich nun sein Gesicht betrachtete, fiel mir auf, dass er noch recht jung war,  geschätzt 22 Jahre alt.

The Royal Family ~ Lasst das Chaos beginnen | ✓Where stories live. Discover now