Kapitel 26

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Sanft strich er ein paar meiner gelockten Haare beiseite, um im Anschluss ein paar flüsternde Worte in mein Ohr zu hauchen.

"Und der Grund, warum ich hier bin, bist du."

Ruckartig entfernte ich mich von Mason und blickte völlig irritiert in seine braunen Augen.

"Was redest du denn für einen Blödsinn?", brachte ich stirnrunzelnd hervor.

"Ich habe dir damals gesagt, dass ich dich näher kennenlernen möchte. Das war mein voller Ernst. Ich finde dich unglaublich interessant."

"Mason, das war jetzt aber kein Liebesgeständnis, oder?"

Sein Auflachen ließ mich vermuten, dass das nur ein Witz war. Erleichtert atmete ich auf. Es wäre schon sehr komisch, wenn so jemand wie Mason sich in mich verlieben würde. Wir passen ungefähr so gut zusammen wie Apfelkuchen und Chilisoße.

"Wer weiß", erwiderte er zwinkernd.

"Na dann. Ich muss jedenfalls zu meinen Freunden und sie davon abhalten, das ganze Buffet leerzufuttern."

Ich machte auf dem Absatz kehrt, um ein Ausarten unseres Gespräches zu vermeiden.

"Grüß sie von mir", rief Mason mir hinterher.

Kurz drehte ich mich um und sah ihn an wie einen Verrrückten. In der Schule interessierte er sich nicht für meine Freunde, deswegen wunderte es mich um so mehr, dass er es auf einmal doch tat.

Ich hatte wirklich keine Ahnung, was in diesem Typen vor sich ging, aber ich schätze, die britische Luft tat Mason nicht so gut.

Seit neustem war er nicht das Arschloch wie sonst, was ein großes Problem für mich darstellte. Der einzige Grund, ihm nicht zu verfallen, war sein Verhalten gewesen und ohne diesen einen Anhaltspunkt würde es keine Garantie für irgendetwas geben, eine Tatsache, die mich etwas beunruhigte.

Da ich wieder zu viel nachgedacht und zu wenig auf meine Umgebung geachtet hatte bin ich erneut in eine Person hineingelaufen. Heute ist echt nicht mein Tag gewesen, aber immerhin war mir das Glück soweit hold, dass es sich bei der Person nur um Julien handelte.

"Hallöchen, meine schöne Hoheit!", säuselte der Witzbold und steckte sich gerade eine mit Schokolade überzogene Erdbeere in den Mund.

"Jessy! Wie viel Zucker hat er schon zu sich genommen?", rief ich spaßeshalber und spielte dabei auf einen ganz bestimmten Abend an.

Die beiden verstanden und so brachen wir drei in Gelächter aus. Julien war einmal so besoffen gewesen und hatte daraufhin eine Heißhungerattacke bekommen. Dann hatte der Herr zu einer Menge Süßigkeiten gegriffen, was ein großer Fehler war. Wegen seinem übermäßigen Zuckerkonsum war er nicht mehr ganz klar im Kopf gewesen und hatte die nächsten Stunden nur noch Blödsinn gelabert und gelacht als gäbe es keinen Morgen mehr. Auch für Jessy und mich war es lustig, aber für die Anstrengung im Nachhinein war es mir das nicht wert.

Nachdem wir uns wieder eingekriegt hatten konnte ich mich auf das Wesentliche konzentrieren und Jessy und Julien von meinen Neuigkeiten erzählen. Die widmeten sich aber erst einmal wieder dem Buffet.

"Ihr glaubt nicht was gerade passiert ist", sprach ich und lenkte erfolgreich die Aufmerksamkeit der beiden auf mich.

"Was ist los, dass du uns beim Komafressen unterbrechen musst?", stöhnte Jessy gespielt genervt auf.

"Mason ist hier im Palast!"

Sichtlich überrascht sehen meine Freunde erst sich und schließlich mich an.

The Royal Family ~ Lasst das Chaos beginnen | ✓Where stories live. Discover now